Germersheim – Für die Behandlung schwerer Krankheiten oder Verletzungen werden täglich Blutkonserven in Deutschland benötigt. Achtzig Prozent der Bevölkerung braucht mindestens einmal im Leben eine Blutkonserve, was dazu führt, dass derzeit in etwa 15.000 Spenden täglich benötigt werden.
Da allerdings nur drei Prozent der Bevölkerung Spender sind, werden die Vorräte knapp. Um das zu ändern, führte das Luftwaffenausbildungsbataillon in der Südpfalz-Kaserne Germersheim in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) eine Blutspendenaktion durch. Der Blutspendedienst trägt hierbei einen bedeutenden Teil zur Gewinnung und Bevorratung von Blutkonserven bei.
500 Milliliter Blut pro Person
Vom 11. Bis zum 14. März 2024 fand im Luftwaffenausbildungsbataillon Germersheim auch in diesem Jahr wieder eine Blutspendenaktion in Verbindung mit einer freiwilligen Stammzellentypisierung statt. Alle Angehörigen des Verbandes sowie der ansässigen weiteren Dienststellen waren aufgerufen, an dieser doch sehr wichtigen Aktion teilzunehmen. Der Blutspendedienst West des DRK führte die Spendenaktion an vier Tagen durch, erstmals in einem Blutspende-Mobil (BluMo). Viele Rekrutinnen und Rekruten, das Stammpersonal und zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dienststellen folgten dem Appell des Kommandeurs, Oberstleutnant Christoph Kück, den kleinen Nadelstich über sich ergehen zu lassen, und ließen sich jeweils 500 Milliliter Blut entnehmen.
Spendefähigkeit vorab durch einen Arzt festgestellt
Vor der Spende wurden zuerst die persönlichen Daten aufgenommen beziehungsweise abgeglichen. und jede Spenderin und jeder Spender mussten einen Onlinefragebogen ausfüllen. Im Anschluss daran erfolgte das persönliche Gespräch mit dem Arzt, zur Klärung möglicher Fragen. Erst nach Erteilung der ärztlichen Freigabe, durften die Spendewilligen auf einer der Liegen Platz nehmen.
Ein kleiner Stich in die Vene und schon lief das Blut. Das funktionierte auch beim Kommandeur des Verbandes, der einer der ersten Spender war. Für die durchgängige ausgezeichnete Betreuung während der Blutspende sorgte wieder einmal das freundliche und gut gelaunte Fachpersonal des DRK. Nachdem der Blutbeutel mit etwas mehr als 500 Milliliter gefüllt war, wurde die Nadel wieder gezogen und die ein kleiner Verband angelegt. Damit war es geschafft – eine gute und sinnvolle Tat war vollbracht. Insgesamt konnten 150 Spenden gezählt werden was somit etwas über 75 Liter Blut entspricht.
Fast eine Million Euro hat das Blutspendemobil gekostet, die derzeit modernste Blutspende-Einrichtung, die in Rheinland-Pfalz und im Saarland unterwegs ist. Obwohl es sich um einen Lkw mit 18 Metern Länge und einem Gewicht von 38 Tonnen handelt, ist es innen geräumig. Das hydraulische System mit drei ausschiebbaren Seitenteilen, die jeweils um 40 bis 60 Zentimeter ausfahren können, bietet Platz für sechs Spenderinnen und Spender gleichzeitig. Das Innere des „BluMo“ ist modern und hell eingerichtet, mit Tablets und WLAN für die Selbstauskunst ausgestattet. Diese digitalisierte Version des Fragebogens unterscheidet sich inhaltlich nicht von der alten, ist jedoch mit nur wenigen Klicks auszufüllen und damit deutlich nachhaltiger, weil papierschonend.