Südhessen: Die Polizei-News

Symbolbild, Polizeiwagen im Einsatz © Buchholz Marcel on Pixabay

Darmstadt: Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 des Polizeipräsidiums Südhessen / In Südhessen lässt es sich weiterhin sicher leben – Südhessen ist erneut sicherste Region in Hessen

Südhessen / Darmstadt (ots) – Polizeipräsident Björn Gutzeit stellte am
Donnerstag gemeinsam mit dem Leiter der Abteilung Einsatz des Polizeipräsidiums
Südhessen, Abteilungsdirektor Dirk Fornoff, die Polizeiliche Kriminalstatistik
2023 für das Polizeipräsidium Südhessen im Rahmen einer Pressekonferenz vor.

„Die Bürgerinnen und Bürger können weiterhin sicher in Südhessen leben.
Südhessen ist bereits das sechste Mal in Folge sicherste Region in Hessen und
zählt damit auch zu den sichersten bundesweit. Die überall festgestellten
Fallzahlenanstiege haben allerdings auch vor Südhessen keinen Halt gemacht. Das
ist nicht zufriedenstellend, dennoch ist die Kriminalität insgesamt bei uns
weiterhin auf einem immer noch niedrigen Niveau“, bilanziert Polizeipräsident
Björn Gutzeit.

Verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Einflüsse, wie zum Beispiel
zunehmende Digitalisierung, Energiekrise, Inflation, Bevölkerungswachstum,
Verrohung, uneingeschränkte Mobilität, aber auch der Nahost-Konflikt und der
andauernde Ukrainekrieg, wirkten sich auf die Kriminalität aus und haben diese
2023 in nahezu allen relevanten Bereichen steigen lassen.

In Südhessen wurden 2023 insgesamt 47.407 Straftaten polizeilich registriert.
Das sind 7,5 % mehr als im Vorjahr bei einer seit 2012 konstanten
Aufklärungsquote von über 60 %. Der Fallzahlenanstieg resultiert im Wesentlichen
aus deutlichen Anstiegen der Straßenkriminalität und der Diebstahlsdelikte. Aber
auch die Rohheitsdelikte, wie zum Beispiel Körperverletzungen oder Bedrohungen,
haben nach bereits deutlichen Anstiegen in den Vorjahren noch einmal zugenommen
und befinden sich auf dem höchsten Stand im Langzeitvergleich.

„Dass wir trotz steigender Fallzahlen auf eine gute Sicherheitsbilanz blicken,
wird anhand der Kriminalitätsbelastung und einem Blick auf die
Langzeitentwicklung deutlich. Noch vor 20 Jahren hatten wir fast 65.000
Straftaten. Heute sind das mehr als ein Viertel weniger (- 26,4 %). Das
Straftatenaufkommen liegt im Durchschnitt. Gleichzeitig werden in Südhessen seit
bereits 12 Jahren rund zwei Drittel aller Straftaten geklärt. Vor 20 Jahren war
es gerade einmal die Hälfte. Die Häufigkeitszahl (HZ), die die Zahl der
Straftaten, errechnet auf 100.000 Einwohner, abbildet und somit die
Kriminalitätsbelastung ausdrückt, liegt in Südhessen bereits seit 13 Jahren
unter dem 20-Jahres-Durchschnitt. Nicht zu vernachlässigen sind bei der
Entwicklung auch die stetig wachsenden Bevölkerungszahlen. Denn wo mehr Menschen
leben, sind auch mehr Tatgelegenheiten für Kriminalität. Das gilt besonders für
die größeren Städte aber auch im Allgemeinen“, so der Polizeipräsident.

Mit einer aktuellen Häufigkeitszahl von 4.248 liegt Südhessen deutlich unter dem
Landesdurchschnitt von 6.220 und führt im hessenweiten Vergleich der Regionen
mit deutlichem Vorsprung.

Im Vergleich der 21 hessischen Landkreise belegt Südhessen erneut, wie im
Vorjahr, gleich 3 vordere Plätze. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg ist auf dem
zweiten Platz und konnte sich somit im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz
verbessern. Den dritten Platz belegt der Odenwaldkreis, der ebenfalls einen
Platz gut machen konnte. Die Bergstraße ist erneut auf dem fünften Platz. Der
Landkreis Groß-Gerau konnte sich im Vergleich zum Vorjahr gleich um zwei Plätze
verbessern und ist aktuell auf Platz 14. Bei den kreisfreien Städten belegt
Darmstadt 2023 den dritten Platz.

„Zwischen den objektiven Fallzahlen und dem Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen
und Bürger gibt es oft eine große Differenz. Mit Blick auf die Entwicklungen
müssen wir noch mehr in Prävention investieren und gleichzeitig den
Kontrolldruck erhöhen, um sowohl die steigende Kriminalität einzudämmen als auch
das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Die
Polizei ist hierbei ein Teil des Ganzen und kann im Rahmen ihrer
Aufgabenwahrnehmung ihren Beitrag leisten. Gefordert sind aber auch die
Kommunen, die zum Teil noch mehr in die Sicherheitspolitik investieren müssen.
An dieser Stelle freut es mich besonders, dass in Südhessen bereits 40 der 72
Kommunen an dem Sicherheitsprogramm KOMPASS teilnehmen. Letztlich gilt es, mit
den Städten und Gemeinden noch enger zusammenzurücken und sich gemeinsam für die
Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. In diesem Zusammenhang
begrüße ich die vom hessischen Innenminister Roman Poseck ins Leben gerufene
Innenstadtoffensive, die die bestehenden Präventionsmaßnahmen noch verstärkt und
durch einen erhöhten Kontrolldruck für noch mehr Sicherheit in den Innenstädten
sorgen wird. Darmstadt und Rüsselsheim, die beiden größten südhessischen Städte,
sind Teil dieser Offensive“, so Polizeipräsident Björn Gutzeit zur Entwicklung.

Die Delikte im Überblick

Gewalt gegen Einsatzkräfte

Die steigende Gewaltbereitschaft der letzten Jahre und die negative Einstellung
gegenüber der Polizei und staatlichen Handelns, verbunden mit mangelndem
Respekt, lässt sich auch weiterhin an den hohen Opferzahlen ablesen. Wie bereits
im Vorjahr wurden 513 Polizeibeamtinnen oder Polizeibeamte Opfer einer Straftat.
Auch wenn ein weiterer Anstieg der Opferzahlen ausgeblieben ist, sind diese
Zahlen auf einen deutlich zu hohen Niveau.

Die tätlichen Angriffe sind seit Einführung des Schutzparagraphen im Jahr 2017
mit 111 Taten auf dem Höchststand und im Vergleich zum Vorjahr um nochmals neun
Fälle gestiegen.

Insgesamt gab es 261 Widerstandshandlungen bei denen sich überwiegend Einzelne
gegen polizeiliche Maßnahmen zur Wehr setzten und dabei Polizeibeamtinnen oder
Polizeibeamte angegriffen beziehungsweise verletzt haben oder dies zumindest
versuchten.

„Diese Taten sind in keiner Art und Weise zu rechtfertigen oder zu tolerieren.
Polizistinnen und Polizisten, die täglich für die Sicherheit der Bürgerinnen und
Bürger im Einsatz sind, verdienen Vertrauen, Respekt, Rückendeckung und
Solidarität. Angriffe sind nicht hinnehmbar und nicht zu akzeptieren. Unabhängig
von den Zahlen muss der Gewalt gegen Einsatzkräften mit allen Mitteln begegnet
werden. Neben den verbesserten deeskalierenden Schutzmaßnahmen, wie die Bodycam
oder das Distanzelektroimpulsgerät (DEIG), der sogenannte Taser, müssen die
Täter rechtliche Konsequenzen für ihr Handeln spüren. Nach wie vor begrüße ich
daher die Forderung der Landesregierung nach einer Strafverschärfung von drei
auf sechs Monate Mindeststrafe in Zusammenhang mit dem sogenannten
Schutzparagrafen. Denn dann ist das Strafmaß nicht mehr in eine Geldstrafe
umwandelbar“, bezieht Polizeipräsident Björn Gutzeit auch in diesem Jahr klar
Stellung.

Wohnungseinbruchsdiebstahl

Mit der Aufhebung der pandemiebedingten Einschränkungen war ein Anstieg des
Wohnungseinbruchs absehbar, da einfach wieder mehr Tatgelegenheiten vorhanden
sind. Das hat sich bereits in den Fallzahlen 2022 abgezeichnet und ging auch im
letzten Jahr weiter. Dennoch sind die Fallzahlen des Wohnungseinbruchs mit 724
Taten weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Im direkten Vergleich zum Jahr vor
der Pandemie (2019) sind 21 % weniger Einbrüche und eine Verbesserung der
Versuchsquote von 41 % auf 47 % zu verzeichnen. Das heißt, dass fast die Hälfte
der Taten im Versuchsstadium endeten und die Täter keine Beute machten.

2015 gab es mit 1.579 Fällen noch mehr als doppelt so viele Taten. Im
Umkehrschluss heißt das, dass es 2023 beachtliche 855 Taten weniger waren als
2015.

„Die polizeilichen Maßnahmen zur gezielten Bekämpfung des Wohnungseinbruchs
gemeinsam mit Prävention und Sicherungsmaßnahmen der Hausbesitzer haben
langfristig zu einem deutlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche in Südhessen
geführt. Die gezielte Bekämpfung des Wohnungseinbruchs werden wir auch weiterhin
konsequent fortführen“, so Abteilungsdirektor Dirk Fornoff zur Entwicklung.

Straßenkriminalität

Die vollständige Rückkehr zum öffentlichen Leben bietet wieder vermehrt
Tatgelegenheiten und -anlässe im öffentlichen Raum. Aber auch wirtschaftliche
Probleme, gesellschaftliche Veränderungen und ein gesteigerter Erlebnisdrang
nach der Pandemie begünstigen die Straftaten im öffentlichen Raum und führen zu
einem Anstieg der Straßenkriminalität. Diese hat sich mit 9.523 Fällen 2023 auf
einem Niveau von vor 10 Jahren eingependelt, allerdings bei deutlich höheren
Bevölkerungszahlen.

Noch vor 20 Jahren gab es im öffentlichen Raum fast das Doppelte an Straftaten
(- 91,4 %) bei einer deutlich geringeren Aufklärungsquote.

„Die Entwicklung zeigt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen
Raum in Südhessen weiterhin sicher bewegen können. Gerade im öffentlichen Raum
werden wir den Kontrolldruck noch erhöhen, um das Sicherheitsgefühl weiter zu
stärken und potentielle Täter abzuschrecken“, sind sich Polizeipräsident Björn
Gutzeit und Abteilungsdirektor Dirk Fornoff einig.

Bei den meisten Straftaten der Straßenkriminalität handelt es sich um
Straßendiebstähle. Sie machen 6.039 Fälle der gesamten Straßenkriminalität aus
und sind im Vergleich zum Vorjahr um 940 Taten gestiegen.

Gefährliche Körperverletzung im öffentlichen Raum haben im Vergleich zum Vorjahr
um 18,4 % auf 579 Taten zugenommen. Dies ist ein Indiz für eine erhöhte
Konfliktbereitschaft und Verrohung.

Diebstahlsdelikte

Über ein Drittel, nämlich 36,1 % aller Straftaten, sind Diebstahlsdelikte. 2023
wurden 17.117 Diebstahlsdelikte in Südhessen erfasst. Dabei handelte es sich bei
9.860 Taten um einfache und bei 7.257 Fällen um schwere Diebstähle.

Vor 20 Jahren gab es mit 30.887 Fällen noch 45 % mehr Diebstähle bei einer
deutlich schlechteren Aufklärungsquote. Diese konnte auf 37,7 %, ein Plus von
9,4 %-Punkten, verbessert werden. Seit 2018 haben einfache Diebstähle um 21,6 %
zugenommen, schwere Diebstähle lediglich um 1,3 %.

Diebstahlsdelikte haben nahezu in allen Bereich zugenommen. Allein beim
einfachen Ladendiebstahl war im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um ein Drittel
von 895 Fällen auf 3.613 Straftaten zu verzeichnen. In besonderem Fokus standen
hier Kosmetikartikel und Lebensmittel. Eine besondere Auffälligkeit in Bezug auf
Ladendiebstahl war bei sogenannten Selbstbedienungsmärkten festzustellen. Diese
Märkte wiesen mit 358 Taten eine hohe Diebstahlsquote auf und machen 40 % des
Fallzahlenanstiegs des Ladendiebstahls aus. Im Vergleich zu anderen
Verkaufsräumen werden aufgrund von Kameraüberwachungen und Sicherheitspersonal
alle Diebstähle zur Anzeige gebracht. Super-Recogniser sichten in der Folge das
Bildmaterial und identifizieren Tatverdächtige. Mit der Eröffnung weiterer
Märkte ist auch mit weiter steigenden Fallzahlen in diesem Bereich zu rechnen.

Beim schweren Diebstahl wurden mit 2.296 Fällen die meisten Taten beim
Fahrraddiebstahl registriert. Nur im Vergleich zum Vorjahr sind das über 1/5
mehr Diebstähle (20,3 %). Zum einen werden, insbesondere seit der Pandemie,
Fahrräder mehr genutzt, zum anderen sind die Räder, häufig E-Bikes, von hohem
Wert und damit lukrativ für professionelle Diebe. Um Dieben erst gar keine
Tatmöglichkeiten zu bieten, sind gute Fahrradsicherungen, ein sicherer
Abstellplatz, eine Fahrradregistrierung oder – codierung von besonderer
Bedeutung.

Rohheitsdelikte

Der gesellschaftliche Wandel und ein verändertes gesellschaftliches Klima mit
einem raueren Miteinander spiegelt sich insbesondere in den sogenannten
Rohheitsdelikten, wie Körperverletzungen oder Bedrohungen wider. Rohheitsdelikte
machen mittlerweile über 17 % des Gesamtstraftatenaufkommens aus, 2018 waren es
noch 13,3 %.

Mit 8.181 Taten befinden sich die Rohheitsdelikte auf höchstem Stand im
Langzeitvergleich und haben seit 2018 um beachtliche 42 % zugenommen. Im
Vergleich zum Vorjahr sind die Fallzahlen, nach einem deutlichen Anstieg von 20
% von 2021 auf 2022, erneut um 6,2 % bzw. 480 Taten gestiegen.

„Die Ursachen für diese hohen Fallzahlen sind vielschichtig. Im Wesentlichen
aber durch eine Verrohung der Gesellschaft und mangelnden Respekt zu erklären,
verstärkt durch mehr Egoismus, Polarisierung und wirtschaftliche Einflüsse, die
auch gleichzeitig als Stressfaktoren zu bewerten sind. Auch das Leben in einer
stets zunehmenden digitalen Welt fördert möglicherweise den Anstieg dieser
Delikte. Wir verlernen immer mehr den Umgang und die Kommunikation miteinander.
Das wirkt sich negativ auf das Konfliktverhalten aus und führt immer weniger zu
kommunikativen Lösungen. Der Einfluss der Polizei ist hier gering. Wir können
meist nur schlichtend und vermittelnd auf Betroffene einwirken, wenn Konflikte
eskalieren und Hilfsangebote anbieten. Letztlich liegt ein
gesamtgesellschaftliches Problem vor, das durch verschiedene
zivilgesellschaftliche und staatliche Institutionen angegangen werden muss. Nur
so ist hier eine Trendwende zu erreichen“, so Polizeipräsident Björn Gutzeit zur
Entwicklung.

Bedrohung

Bedrohung gehört neben Nötigung und Verleumdung zu den Delikten, bei denen vor
allem psychische Gewalt ausgeübt wird. Ziel ist es, das Gegenüber
einzuschüchtern. Eine erlebte Bedrohung löst neben dem inneren Konflikt vor
allem Ängste aus. Die größte Angst hierbei ist die um die eigene Sicherheit oder
die Sicherheit nahestehender Personen. Aber auch psychische Reaktionen, wie zum
Beispiel sozialer Rückzug, Schlafstörungen oder der Verlust der Lebensfreude,
können sich einschleichen.

Die Zahl der strafrechtlich relevanten Bedrohungen nimmt seit Jahren stetig zu.
Seit 2018 ist mit einer Zunahme von über 133 % eine deutliche Steigerung der
Fallzahlen auf 1.749 Taten zu verzeichnen. Im virtuellen Bereich ist der Anstieg
durch die Anonymität des Internets noch deutlicher. Hier werden Bedrohungen
insbesondere in den Sozialen Medien verübt. Die Fallzahlen sind seit 2018 von 56
auf 199 Taten (über 255 %) gestiegen.

Körperverletzungen

Mit über 5.235 Taten haben die Körperverletzungen 2023 ihren Höchststand
erreicht und sind somit in den letzten sechs Jahren um ein Drittel gestiegen.

Knapp 70 % der Körperverletzungsdelikte sind einfache vorsätzliche
Körperverletzungen (3.575 Fälle). Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 %
gestiegen. Schwere Körperverletzungen haben um 11,4 % auf 1.482 Taten
zugenommen.

Bei den Körperverletzungen ist festzustellen, dass rund 60 % der 4.654
ermittelten Tatverdächtigen bereits in der Vergangenheit strafrechtlich
auffällig waren. Bei den schweren Körperverletzungsdelikten waren es sogar zwei
Drittel der Tatverdächtigen. Diese Entwicklung steht möglicherweise, neben den
bereits genannten Faktoren, mit einer sinkenden Hemmschwelle in Zusammenhang,
wenn man bereits in der Vergangenheit gesetzliche Vorschriften missachtet hatte.

Entgegen möglicher Erwartungen spielt Alkohol bei Körperverletzungsdelikten nur
bedingt eine Rolle. Lediglich 8 % der Tatverdächtigen standen bei der
Tatausführung unter Alkoholeinfluss.

Mit einem Anteil von 21 % an den Tatverdächtigen sind unter 21-Jährige im
Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung auffällig hoch vertreten. Bei
Körperverletzungsdelikten in der Öffentlichkeit beträgt der Anteil von
Tatverdächtigen unter 21 sogar 47 %. Hier dürften sich insbesondere die
sogenannten „Corona-Nachholeffekte“ negativ auswirken.

Häusliche Gewalt

Mit insgesamt 1.820 registrierten Straftaten sind die Delikte der häuslichen
Gewalt konstant zum Vorjahr, nach einem deutlichen Anstieg von 2021 auf 2022 um
13,2 %.

Drei Viertel der angezeigten Fälle sind Körperverletzungen (1.351 Fälle),
mehrheitlich einfache (1.162 Fälle).

Häusliche Gewalt wird überwiegend von Männern ausgeübt, 80 % der Opfer sind
Frauen. Über ein Drittel der tatverdächtigen Männer war im Alter zwischen 30 und
40 Jahren.

Die Zahl der Delikte im Bereich der häuslichen Gewalt spiegelt nur das Hellfeld
wider. Durch die öffentliche Thematisierung, eine Vielzahl von Hilfsangeboten
und Schutzmaßnahmen, trauen sich immer mehr Frauen Hilfsangebote anzunehmen oder
bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

„Das ist eine positive Entwicklung. Somit verschieben sich die Fälle vom
Dunkelfeld ins Hellfeld. Auf diese Weise kann den Frauen gezielt geholfen und
Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden. Das vom hessischen Innenminister
angekündigte Frauensicherheitspaket ist hierbei eine wichtige Ergänzung zu den
bestehenden Maßnahmen“, so der Leiter der Abteilung Einsatz, Dirk Fornoff.

Sexualdelikte

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung haben sich in den letzten sechs
Jahren mehr als verdoppelt (+ 136,5 %). 2023 wurden 1.440 Fälle registriert und
damit 59 mehr als im Vorjahr. Auch wenn sich die Fallzahlen stabilisiert haben,
dürfte in den nächsten Jahren weiterhin mit einem weiteren Fallzahlenanstieg zu
rechnen sein, insbesondere durch Taten im digitalen Raum. So fanden auch 2023
über die Hälfte und damit die Mehrheit der Straftaten gegen die sexuelle
Selbstbestimmung mit 54 % der Straftaten (789 Fälle) im virtuellen Raum statt.

Wie bereits in den letzten Jahren resultieren die hohen Fallzahlen im
Wesentlichen aus Verfahren der BAO FOKUS in Zusammenhang mit Ermittlungen wegen
der Verbreitung von Kinderpornografie und sexuellen Missbrauchs von Kindern.
2023 vollstreckten die Ermittler in diesem Zusammenhang 308
Durchsuchungsbeschlüsse und stellten jeden Monat eine Vielzahl an Datenträgern
mit Beweismaterial sicher.

Insgesamt registrierte das Polizeipräsidium Südhessen in Zusammenhang mit der
strafbaren Verbreitung, dem Erwerb, Besitz oder der Herstellung von
pornografischen Inhalten 814 Taten im Jahr 2023. Davon waren bei 640 Taten
Kinder betroffen, in weiteren 30 Fällen Personen unter 18 Jahren. „Neben einer
konsequenten Strafverfolgung sind Aufklärung, Prävention und Hilfsangebote von
besonderer Bedeutung. Je mehr dieses „Tabu-„Thema in den gesellschaftlichen
Fokus rückt, desto mehr Fälle können aufgedeckt und den Opfern geholfen werden.
Daran muss uns allen zum Schutz der Kinder gelegen sein“, so Abteilungsdirektor
Dirk Fornoff.

Eine positive Entwicklung, gerade vor dem Hintergrund der vielen Feste und
öffentlichen Veranstaltungen und damit vermehrten Tatgelegenheiten, zeigt sich
bei den sexuellen Belästigungen, die im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 %
abgenommen haben und bei den Beleidigungen auf sexueller Grundlage, die sogar um
43,4 % abgenommen haben, nachdem beide Delikte 2022 auf dem höchsten Stand seit
der Gesetzesänderung in 2016 waren.

Die öffentlichen Thematisierungen und die gesellschaftliche Debatte dürfte
maßgeblich dazu beigetragen haben, potentielle Täter abzuschrecken und ihnen
gleichzeitig zu signalisieren, dass es sich in keiner Weise um Kavaliersdelikte
handelt und ihnen eine Anzeige droht.

Jugendkriminalität

„Eine auffällige und gleichzeitig besorgniserregende Entwicklung stellen wir im
Bereich der Jugendkriminalität fest. Die Zahl der Straftaten, die von
Jugendlichen verübt wurde, ist auf dem höchsten Stand der letzten Jahre. 2023
waren rund 21 % der ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren“, so
Polizeipräsident Björn Gutzeit.

Während der Anteil der straffälligen Heranwachsenden in den letzten Jahren
kontinuierlich zurückging, ist der von Jugendlichen seit 2018 von 7,8 % auf 9,5
% gestiegen. Der Anteil von Kindern ist ebenfalls von 2,0 % auf 3,3 % gestiegen.
Zusammengefasst heißt das, dass immer mehr Kinder und Jugendliche straffällig
werden. Von insgesamt 28.753 Tatverdächtigen waren 844 Kinder, 2.099 Jugendliche
und 1.565 Heranwachsende. Demnach waren 4.508 Personen unter 21 Jahren in 2023
straffällig geworden. Das sind über ein Fünftel aller Tatverdächtigen.

„Es gilt alles dafür zu tun, diese negative Entwicklung zu stoppen und junge
Menschen von Kriminalität abzuhalten beziehungsweise wieder davon abzubringen.
Wir stehen hier vor einer Aufgabe, die nur gemeinsam mit weiteren
Verantwortlichen gelöst werden kann. Umso mehr freut es mich, dass wir erste
Schritte eingeleitet haben, um gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft, der Stadt
Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg ein Haus des Jugendrechts in
Südhessen zu prüfen. Durch eine enge Verzahnung zwischen Polizei, Justiz und
Kommunen ist eine deutlich schnellere und effektivere Bearbeitung der Fälle
sowie eine von Beginn an eng abgestimmte nachhaltige Befassung mit den jungen
Menschen möglich“, erklärt Björn Gutzeit.

Tatverdächtige

2023 konnten insgesamt 21.710 Tatverdächtige, 16.493 Männer und 5.217 Frauen,
ermittelt werden. Diese waren für 28.753 Straftaten verantwortlich. 41,6 % der
ermittelten Tatverdächtigen hatten keine deutsche Staatsbürgerschaft.

Bei den ausländischen Tatverdächtigen gilt es, zu berücksichtigen, dass sie auch
für Straftaten wegen Verstößen gegen ausländerrechtliche Vorschriften in
Betracht kommen. Das sind Straftaten, die Deutsche erst gar nicht begehen
können. 2023 wurden in diesem Zusammenhang 641 Fälle erfasst.

Im Vergleich zum Vorjahr und unter Berücksichtigung der Straftaten in
Zusammenhang mit ausländerrechtlichen Verstößen ist lediglich eine leichte
Steigerung von 2,9 % an ausländischen Tatverdächtigen zu verzeichnen und das
trotz stark steigender Zuwandererzahlen und somit einem deutlichen Mehr an
Menschen.

Mit dem Blick auf die Zahlen betont Polizeipräsident Björn Gutzeit: „Wichtig
ist, dass man diese Zahlen sehr differenziert betrachtet. Eine Pauschalisierung
wäre Nährboden für politische Randbereiche und fördert die Polarisierung. Dies
gilt es, in unserer Demokratie zu vermeiden. Der leichte Anstieg an
ausländischen Tatverdächtigen relativiert sich vor dem Hintergrund der allgemein
gestiegenen Fallzahlen und der hohen Zuwandererzahlen. Nach wie vor integriert
sich die große Mehrheit der Zuwanderer und wird nicht straffällig.“ Der Anteil
von Zuwanderern an allen Tatverdächtigen liegt bei 7,7 % in Bezug auf die
Allgemeinkriminalität. In diesem Bereich haben Zuwanderer 2.270 Straftaten
begangen. Mehrheitlich handelte es sich hierbei um Diebstahlsdelikte (762 Fälle
= 33,6 % der Allgemeinkriminalität), überwiegend Ladendiebstähle.

Den Diebstahlsdelikten folgen die Rohheitsdelikte mit 627 Fällen. Diese machen
rund 28 % der von Zuwanderern verübten Straftaten aus. Hiervon sind 71 %
Körperverletzungsdelikte (445 Fälle), meist untereinander.

Weitere Aufgaben und Herausforderungen

Das Jahr 2023 war ein außergewöhnliches und von vielen Ereignissen und auch
Krisen geprägtes Jahr. Nach der Corona-Pandemie und dem immer noch anhaltenden
Krieg in der Ukraine stellte der schreckliche Angriffskrieg der Hamas auf Israel
und der daraus resultierende Nahost-Konflikt eine erneute besondere
Herausforderung für die Polizei dar. Jüdisches Leben ist fester Bestandteil
unserer Gesellschaft, das es zu schützen gilt. Gleichzeitig ist es Aufgabe der
Polizei, friedliche Versammlungen zu ermöglichen, um dem hohen Stellenwert der
Versammlungsfreiheit in unserem Rechtsstaat gerecht zu werden.

Neben diesen bestehenden und neuen Herausforderungen gab es unabhängig von der
Polizeilichen Kriminalstatistik für die Polizei in Südhessen noch eine Vielzahl
von weiteren Aufgaben. Es galt unter anderem über 167.000 bei der Leitstelle des
Polizeipräsidiums eröffnete Einsätze abzuarbeiten, über 24.600 Unfälle
aufzunehmen, über 1.400 Einsätze aus besonderem Anlass, wie zum Beispiel
Versammlungen, Feste oder Fußballspiele zu ermöglichen. Im Rahmen von rund
21.330 Kontrollen der Schleierfahndung, konnten 117 mit Haftbefehl gesuchte
Personen festgenommen werden.

Abschließend resümiert Polizeipräsident Björn Gutzeit: „Die Bilanz der
Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 zeigt, dass die südhessische Polizei ihrer
Verantwortung, für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu sorgen, auch in
diesem krisenreichen Jahr mit vollem Einsatz nachgekommen ist. Südhessen ist
weiterhin sicherste Region in Hessen und zählt zu den sichersten bundesweit. Wir
werden auch in diesem Jahr täglich, rund um die Uhr, für die Sicherheit der
Bürgerinnen und Bürger im Einsatz sein und auch möglichen neuen
Herausforderungen besonnen und angemessen begegnen. Darauf können sich die
Bürgerinnen und Bürger verlassen. Unsere Aufgaben werden wir auch künftig als
leistungsstarke, zukunftsfähige und modern ausgestattete Polizei mit weiter
verbesserten Ermittlungsmethoden und mehr digitaler Unterstützung erledigen. Für
ihren täglichen engagierten Einsatz gilt mein besonderer Dank allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“

Bergstrasse

Lorsch: Vogelpark zweimal im Visier Krimineller

Lorsch (ots) – Gleich zweimal hintereinander hatten es Kriminelle auf einen
Vogelschutz- und Lehrpark in der Mannheimer Straße abgesehen.

In der Nacht zum Mittwoch (27.03.) verschafften sich die Unbekannten zunächst
gewaltsam durch eine Holztür Zugang zu einem Lagerraum und entwendeten rund 90
Flaschen verschiedener Getränke. In der darauffolgenden Nacht zum Donnerstag
(28.03.) scheiterten die Täter mit ihrem Versuch den Lagerraum für das
Vogelfutter zu öffnen und zogen ohne Beute wieder ab. Die Polizei geht von einen
Tatzusammenhang aus.

Hinweise werden erbeten an die Polizei in Heppenheim (Kommissariat 41) unter der
Rufnummer 06252/7060.

Lampertheim: Nach Fahrstreifenwechsel auf A 67 geflüchtet/20-Jähriger prallt mit Auto in Leitplanke

Lampertheim (ots)

Am Donnerstag (28.03.), gegen 07.25 Uhr, wechselte der Fahrer bzw. die Fahrerin eines vermutlich weißen BMW auf der A 67, zwischen den Anschlussstellen Lorsch und Viernheim, vom mittleren auf den linken Fahrstreifen und übersah hierbei offenbar einen von hinten herannahenden 20 Jahre alten Audi-Fahrer. Der 20-Jährige musste stark abbremsen, um eine Kollision zu verhindern und prallte anschließend gegen die rechte Schutzplanke. Am Auto und der Schutzplanke entstand erheblicher Schaden. Der Fahrer des weißen BMW setzte seine Fahrt ohne anzuhalten fort.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang bzw. Unfallverursacher geben können, werden gebeten, sich bei der Autobahnpolizei Südhessen in Darmstadt (06151/8756-0) zu melden.

Unfallflucht am Einkaufszentrum

Heppenheim (ots) – Am Dienstag (26.03.) kam es gegen 13:30 Uhr auf dem Parkplatz
des Rewe-Centers in der Tiergartenstraße zu einem Verkehrsunfall, bei dem der
Verursacher von der Unfallstelle flüchtete. Ein bislang noch unbekanntes
Fahrzeug stieß hierbei gegen einen geparkten weißen Opel Astra Sports Tourer,
der dadurch an der Heckstoßstange beschädigt wurde. Der entstandene Sachschaden
dürfte im vierstelligen Bereich liegen. Zeugen, die den Unfall beobachtet haben
oder Angaben zum Verursacher machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei
in Heppenheim unter der Telefonnummer 06252-7060 in Verbindung zu setzen.

Darmstadt

Darmstadt: Mehrere Einbrüche im Wohngebiet / Polizei sucht Zeugen und weitere Betroffene

Darmstadt (ots) – In der Nacht zum Donnerstag (28.3.), gegen 1 Uhr, kam es
ersten Ermittlungen zufolge im Bereich des Edelsteinviertels zu mehreren
Einbrüchen. Hierbei wurden nach aktuellen Erkenntnissen unter anderem Fahrräder
und Autoreifen entwendet. Wie hoch der Schaden insgesamt ist, muss noch
ermittelt werden. Da zum aktuellen Zeitpunkt nicht auszuschließen ist, dass es
zu weiteren Diebstählen im dortigen Bereich gekommen ist, sucht das Kommissariat
21/22 in Darmstadt nach wichtigen Zeugen und weiteren möglichen Betroffenen.
Diese werden gebeten, sich bei den Ermittlerinnen und Ermittlern unter der
Rufnummer 06151/969-0 zu melden.

Darmstadt-Dieburg

Reinheim: Polizei stellt Faltpedelec sicher/50 „Sachen“ ohne in die Pedale zu treten

Reinheim (ots) – Am Mittwoch (27.03.) wurde durch Beamte der Verkehrsinspektion
des Polizeipräsidiums Südhessen, in der Darmstädter Straße ein auffälliges
Faltpedelec festgestellt. Im Rahmen der anschließenden Kontrolle wurde sehr
schnell klar, dass es sich aufgrund der technischen Spezifikationen nicht mehr
um ein Pedelec, sondern um ein E-Kleinkraftrad handelte.

Neben dem 750 Watt starken Motor, zulässig sind maximal 250 Watt, war auch ein
sogenannter „Daumengashebel“ vorhanden. Dieser beschleunigte das Fahrzeug auf
einen angezeigten Wert von 50 km/h ohne dafür in die Pedalen treten zu müssen.
Das „Speedlimit“ im Tachomenü war ebenfalls auf 50 km/h eingestellt. Das
Fahrzeug war somit als Kleinkraftrad versicherungs- und führerscheinpflichtig.
Allerdings kann dieses Gefährt aufgrund nicht vorhandener Betriebserlaubnis, gar
nicht versichert werden. Eine legale Nutzung im öffentlichen Straßenverkehr ist
nicht möglich.

Der 17-jährige Reinheimer konnte den Polizisten weder den erforderlichen
Führerschein noch die vorgeschriebene Haftpflichtversicherung vorweisen. Ihn
erwarten jetzt mehrere Verkehrsstrafanzeigen, unter anderem wegen Verstoßes
gegen das Pflichtversicherungsgesetz und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Das Fahrzeug
wurde zwecks Erstellung eines Gutachtens von der Polizei sichergestellt und die
zukünftige Nutzung wurde untersagt.

Gross-Gerau

Rüsselsheim: Kleingartenanlage im Visier Krimineller/Zeugen gesucht

Mindestens vier Gartenhütten einer Kleingartenanlage im Igelweg gerieten in der Nacht zum Donnerstag (28.03.), in der Zeit zwischen 16.30 und 8.30 Uhr, in das Visier Krimineller. Nach ersten Erkenntnissen betraten die Täter das Gelände und öffneten die Gartenhäuser gewaltsam. Unter anderem erbeuteten die Unbekannten Gartengeräte und Werkzeuge.

Die Polizei Mörfelden-Walldorf (Kommissariat 41) ist mit dem Fall betraut und hat ein Verfahren wegen besonders schwerem Diebstahl eingeleitet. Zeugenhinweise werden von den Beamten unter der Rufnummer 06105/4006-0 entgegengenommen.

Kelsterbach: Zeugen nach Wohnungseinbrüchen gesucht

Nach zwei Wohnungseinbrüchen am Mittwoch (27.3.) in der Dahlienstraße hat die Rüsselsheimer Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen und hofft auf Zeugenhinweise.

Zwischen 10.00 Uhr und 12.30 Uhr verschafften sich die Kriminellen auf noch ungeklärte Art und Weise Zutritt zu den beiden Wohnungen im 3. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses. Bei ihrer Suche nach Beute entwendeten sie Schmuck, Geld sowie Münzen und flüchteten anschließend unerkannt. Wer hat in diesem Zusammenhang verdächtige Personen oder Fahrzeuge in Tatortnähe bemerkt? das Kommissariat 21/22 ist unter der Rufnummer 06142/696-0 zu erreichen.

Mörfelden-Walldorf: Nach Diebstählen aus Fahrzeugen/Verdächtige festgenommen-Kripo sucht weitere Geschädigte

In der Nacht zum Donnerstag (28.03.), gegen 3.00 Uhr, wurden zwei 18 Jahre alte Männer dabei ertappt, als sie in der Vinsonstraße auf einem Grundstück durch mehrfaches Ziehen prüften, ob die Türen zweier Fahrzeuge verschlossen waren. Anwohner verständigten daraufhin die Polizei, die das Duo im Rahmen der anschließenden Fahndung vorläufig festnehmen konnte. Bei ihnen fanden die Beamten eine Outdoor-Jacke, in der sich noch Bargeld befand, eine Sofortbildkamera sowie mehrere Sonnenbrillen. Die Polizei vermutet, dass die Gegenstände aus vorangegangenen Taten stammen dürften. Die beiden Männer wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie erwartet nun ein Strafverfahren wegen Diebstahls.

Die Kriminalpolizei in Rüsselsheim (Kommissariat 21/22) bittet für den weiteren Fortgang der Ermittlungen um sachdienliche Hinweise und bittet in diesem Zusammenhang insbesondere etwaige weitere Geschädigte sich unbedingt mit den Beamten unter der den Telefonnummer 06142/696-428 oder 06142/696-479 in Verbindung zu setzen.

Odenwaldkreis

Oberzent: Kutscher verliert Kontrolle/37-Jähriger verletzt

Ein 37 Jahre alter Kutscher war am Donnerstag (28.03.), gegen 11.45 Uhr, mit seiner Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wurde, auf einem Waldweg zwischen Hetzbach und der Gaststätte „Reußenkreuz“ unterwegs. Im Bereich einer Kurve verlor der 37-Jährige die Kontrolle über sein Gespann und stieß gegen einen Baum. Der Mann verletzte sich hierbei und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. An der Kutsche entstand nach erster Schätzung ein Schaden in Höhe von etwa 1500 Euro.

Eines der beiden Pferde, die nach aktuellem Kenntnisstand nicht verletzt wurden, „verließ“ die Unfallstelle und machte sich zunächst alleine auf den Heimweg. Das Tier konnte später auf der Strecke wohlbehalten angetroffen werden.

Erbach: Sattelzug mit desolater Bereifung/Polizei untersagt Weiterfahrt

Einen voll beladenen Sattelzug kontrollierten Beamte der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Südhessen am Dienstagmorgen (26.03.) auf der Bundesstraße 45.

Die Ordnungshüter bemerkten sofort die desolate Bereifung des Brummis. Massiv abgefahrene Reifen an der Antriebsachse der Sattelzugmaschine und abgefahrene Reifen am Auflieger machten eine Untersagung der Weiterfahrt durch die Polizei alternativlos. Ein Reifenwechsel musste an Ort und Stelle erfolgen, bevor der 43 Jahre alte Fahrer seinen Fahrt wieder fortsetzen konnte. Er und der Unternehmer müssen nun mit empfindlichen Bußgeldern rechnen.