Heidelberg. Die Jury des 41. Heidelberger Stückemarkts, bestehend aus dem Autor und Regisseur Emre Akal, der Journalistin und Kritikerin Cornelia Fiedler, der Dramaturgin Elvin İlhan, der Regisseurin Bernadette Sonnenbichler und dem Leitenden Heidelberger Schauspieldramaturgen Jürgen Popig, hat sich – zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals – entschieden, den Autorenpreis zu teilen und somit zwei Stücke gleichermaßen zu würdigen:
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung geht jeweils hälftig an den Autor Arad Dabiri für sein Stück »DRUCK!« und den Text »2×241 Titel doppelt so gut wie Martin Kippenberger« des Kollektivs Frankfurter Hauptschule.
Der Preis wird von der Manfred Lautenschläger-Stiftung gestiftet.
»Die Thematik von ›DRUCK!‹ ist aktuell, tiefgreifend und von großer Relevanz. Arad Dabiri gelingt es auf beeindruckende Weise, die komplexen Dynamiken unserer Gesellschaft, ausgehend von Rassismen und Klassismen, zu beleuchten und dabei sowohl die individuellen als auch die strukturellen Herausforderungen unserer Zeit zu reflektieren«, so heißt es in der Jurybegründung zu Arad Dabiris Stück, und weiter zur Auszeichnung der Frankfurter Hauptschule:
»Der Text des Kollektivs lebt von der Spannung zwischen der Erwartung und dem Unerwarteten, zwischen dem Konventionellen und dem Revolutionären. Er zeigt uns eindrucksvoll, wie durch gemeinsames, kreatives Arbeiten die Vorstellung von Text, Kunst und Performance neu definiert werden kann und muss.«
Der mit 5.000 Euro dotierte Internationale Autorenpreis, gestiftet durch das Land Baden-Württemberg, geht in diesem Jahr an den georgischen Autor Alex Chigvinadze und sein Stück »Wer klopft?«.
Auch das Publikum des 41. Heidelberger Stückemarkts wählte »Wer klopft?« zum Gewinner. So geht der mit 2.500 Euro dotierte Publikumspreis, der vom Freundeskreis des Theaters und Orchesters Heidelberg gestiftet wird, ebenfalls an Alex Chigvinadze.
Gemeinsam mit einer Gruppe Jugendlicher vergibt die Jury den Jugendstückepreis an die multimediale Revue »Erik*a« mit Texten von Theresa Seraphin, die an der Schauburg München uraufgeführt wurde. Gestiftet wird der Preis in Höhe von 6.000 Euro von dem Heidelberger Unternehmerehepaar Bettina Schies und Klaus Korte. Die Auszeichnung ist zudem mit einer Einladung in das Rahmenprogramm der Mülheimer Theatertage 2025 verbunden.
Wie 2023 stiften Bettina Schies und Klaus Korte außerdem wieder je 2.000 Euro für die beiden anderen nominierten Jugendstücke »else (someone)« von Carina Sophie Eberle nach Arthur Schnitzler – uraufgeführt am Theater Bielefeld – und »Time to Shine« von Takao Baba und Ensemble – uraufgeführt am Jungen Schauspiel des Düsseldorfer Schauspielhauses.
Den Nachspielpreis gewinnt das Stück »Fischer Fritz« von Raphaela Bardutzky in der Inszenierung des Landestheaters Linz. Der Preis ist mit einer Gastspieleinladung ins Rahmenprogramm der Autor:innentheatertage 2025 am Deutschen Theater Berlin verbunden.
Zum vierten Mal wird eines der für den Autorenpreis nominierten Stücke mit dem SWR Hörspielpreis geehrt. Preisträgerin ist in diesem Jahr die Autorin Leonie Ziem mit dem Stück »Kind aus Seide«. Der SWR produziert das Stück als Hörspiel mit einer Ursendung im Rahmen des nächsten Stückemarkts. Zusätzlich ist die Auszeichnung, die die Jury gemeinsam mit dem SWR Kultur-Redakteur Christian Lerch vergibt, mit 5.000 Euro dotiert.
(Quelle: theaterundorchesterheidelberg)