Wirtschafts- und Ordnungsdezernent Christopher Sitte findet es bedauerlich, dass die derzeitige öffentliche Diskussion über ein Glasverbot an Rosenmontag auf der Ludwigsstraße den Blick davon ablenke, was aus den Erkenntnissen des Jahres 2014 seitens der Stadt Mainz für den bevorstehenden diesjährigen Umzug optimiert wird.
Es sei keine Frage, so Sitte, dass einem Glasverbot in 2016 nichts im Wege stehe, wenn dafür die rechtliche Begründung vorliege und das Sicherheitskonzept für den Rosenmontag dadurch nicht gefährdet werde. Insbesondere die Sicherheit der Besucher durch die Gewährleistung der Fluchtwege sei dabei immer zu beachten
Ebenso ernst wie das Glasproblem nehme er als Ordnungsdezernent das unangenehme Thema „wildes Urinieren“, betont Sitte. Der Unterschied sei jedoch, dass bei zweitem in diesem Jahr gehandelt werden könne, beim Glasverbot aber eben aus rechtlichen Gründen noch nicht.
Sitte: „Die Stadt hat insbesondere auch die Anwohner in der Altstadt im Blick, die jedes Jahr mehr unter den betrunkenen und/ oder schlecht erzogenen Gästen des Rosenmontags leiden. Deshalb haben wir die Anzahl der öffentlichen Toiletten und Urinale im Innenstadtgebiet sehr deutlich erhöht.“
Waren 2014 seitens der Stadt 20 Toilettenwagen und 9 Urinalrinnen im Einsatz, werden in diesem Jahr 28 Toilettenwagen und 7 Urinalrinnen plus 12 Stehurinale sowie zusätzlich 25 zusätzliche Toilettenkabinen aufgestellt werden.
Auch der Veranstalter MCV „rüstet auf“. Im vom MCV bewirtschafteten Bereich zwischen Höfchen und Schillerplatz werden wie in 2014 bereits 30 Toilettenkabinen und 4 Toilettenwagen aufgestellt. Zudem werden im Aufstellbereich des Zuges ergänzende weitere mobile Toilettenanlagen vorgehalten.
„Ebenso setzen wir unsere Plakataktion ,Der Pisser‘ im Rahmen der Kampagne ,Respect the City‘ fort“, kündigt Sitte an. „Vor Fastnacht werden Geschäfte und Kneipen mit dem Plakat beliefert. Für Privatleute aus der Altstadt wird das Plakat in Kürze wieder an der Pforte des Rathauses zur Abholung ausliegen.“
Im letzten Jahr sei die Nachfrage nach dem etwas provozierenden Plakat außerordentlich groß gewesen. Viele Anlieger hätten ihre Hauseingänge, Fassaden und Fenster damit bestückt, um humorvoll die Wildpinkler auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen.