Helmut Kohl zu Besuch in Mannheimer Ägypten-Ausstellung

Altägyptische Kunst und Kultur

Dr. Helmut Kohl und seine Ehefrau Dr. Maike Kohl-Richter (Mitte stehend) beim Besuch der Ägypten-Ausstellung

Mit der Ausstellung „Ägypten – Land der Unsterblichkeit“ entführen die Reiss-Engelhorn-Museen derzeit ins Reich der Pharaonen. Am Montagabend freuten sich die Verantwortlichen über einen besonderen Gast: Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl kam mit seiner Frau Dr. Maike Kohl-Richter, um auf Einladung von Generaldirektor Prof. Alfried Wieczorek und dem langjährigen Stadtrat Peter Hofmann die Ausstellung im kleinen Kreis zu besuchen. Unter Führung von Ausstellungskuratorin Dr. Gabriele Pieke tauchten die Gäste zwei Stunden lang in die Hochkultur Ägyptens ein.

Der Streifzug durch 4000 Jahre Geschichte umfasste einen Einblick in den bereits bei den Ägyptern außergewöhnlich hohen Stellenwert der schriftlichen Überlieferung. Als Schreibmedien dienten damals Papyrus und Schrifttafeln aus Stein. Viele Exponate sind auch dem Glauben der Ägypter an die Unsterblichkeit und das Weiterleben nach dem Tod gewidmet. Kostbar verzierte Gräber und die reichlichen Grabbeigaben sind Zeugen eines aufwändigen Totenkults. Hohe Aufmerksamkeit galt auch an diesem Abend dem Totenbuch des Amenemhat. Das Totenbuch ist erstmals zu sehen und stellt einen Höhepunkt der Ausstellung dar.  Es ist rund 3.500 Jahre alt und gehört zu den frühesten bekannten Totenbüchern der Welt. Erst vor wenigen Jahren gelang es Wissenschaftlern mit großem Aufwand, das Totenbuch zu entrollen und den rund 9 Meter langen Papyrus mit seinen reichen Illustrationen weitgehend unbeschädigt zu erhalten. Das Totenbuch wurde einst als Grabbeigabe für den Beamten Amenemhat angefertigt und sollte dem Verstorbenen auf seinem Weg ins Totenreich Schutz und Hilfe bieten.

Entsprechend beeindruckt durch die Vielzahl außergewöhnlicher Exponate zeigten sich auch die Gäste um Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl, der die Ausstellung mit den Worten kommentierte:

„Das ist eine großartige Ausstellung. Ich kann Sie dazu nur beglückwünschen und der Ausstellung viele Besucher wünschen. Sie müssen nicht nur in Deutschland weit gehen, um eine derart dichte Ausstellung zu finden."

Helmut Kohl begrüßte zugleich, dass die Reiss-Engelhorn-Museen eine neue Sammlung  zur altägyptischen Kunst und Kultur aufbauen. Auf diese Weise finde die ägyptische Hochkultur hier in Mannheim und der Metropolregion dauerhaft einen Platz. Prof. Alfried Wieczorek betonte:

„Für die Reiss-Engelhorn-Museen ist der Besuch des langjährigen Bundeskanzlers wieder eine besondere Auszeichnung. Er ist unserem Hause seit vielen Jahren verbunden und kommt regelmäßig in unsere Ausstellungen. 1996 adelte er unsere Schau ‚Die Franken – Wegbereiter Europas’ mit seiner Schirmherrschaft. Zuletzt durften wir Dr. Helmut Kohl bei unserer großen Wittelsbacher-Ausstellung begrüßen. Es freut mich sehr, dass auch die Ägypten-Präsentation sein Gefallen gefunden hat und er den Aufbau unserer neuen Sammlung unterstützt.“

Die Ausstellung „Ägypten – Land der Unsterblichkeit“ zeigt rund 500 einzigartige Exponate. Sie ist die erste Präsentation zum neuen Sammlungsschwerpunkt Altägypten. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch der Entdeckerraum, der Kindern das Thema altersgerecht nahebringt und zum Ausprobieren einlädt. Die Ausstellung ist noch bis 17. Mai 2015 im Museum Weltkulturen D5 zu sehen.

www.rem-mannheim.de