Eröffnung des neuen Zyklus der Mainz Moral Meetings (MMM)

Die scheinbare Zeitlosigkeit der Ethik

Die Evangelisch-Theologische Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) lädt in der kommenden Woche zu einer ganztägigen öffentlichen Tagung zum Thema „Die scheinbare Zeitlosigkeit der Ethik“ ein, die gleichzeitig den neuen Zyklus der Mainz Moral Meetings (MMM) zum Themenkomplex „Ethik der Zeit – Zeiten der Ethik“ eröffnet.

Damit geht die Reihe der Mainz Moral Meetings, die mittlerweile als ein Markenzeichen des Zentrums für Ethik in Antike und Christentum an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der JGU zählt, bereits in die neunte Runde.

Die 9. Tagung der Mainz Moral Meetings beginnt am Donnerstag, 22. Januar 2015, um 10:00 Uhr im Senatssaal im 7. Stock des Naturwissenschaftlichen Institutsgebäudes, Johann-Joachim-Becher-Weg 21, auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Interessiertes Publikum ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei; Anmeldung erbeten per E-Mail mit dem Betreff „MMM 9 – Anmeldung“ an bechthold@uni-mainz.de. Weitere Informationen im Veranstaltungsflyer unter www.uni-mainz.de/veranstaltungskalender/01_evtheol_MMM_ethik.pdf.

Ausgangspunkt der Tagung ist die Beobachtung, dass sich menschliches Handeln in der Zeit vollzieht. Zeitkonzepte beeinflussen wiederum die Reflexion auf das moralische Handeln. Die Reflexion auf das Handeln erfolgt retrospektiv im Blick auf bereits vollzogene Handlungen, präsentisch im Blick auf Handlungsentscheidungen und prospektiv im Blick auf die Folgen. Gleichwohl hatte die Aufklärung die Ethik streng an rationale Argumentation und das ethische Subjekt gebunden, sodass Fernhorizonte und Generationen übergreifende Aspekte aus dem Blick gerieten. Die Ethik wurde somit zu einem scheinbar zeitunabhängigen Unternehmen. Im Rahmen der Tagung „Die scheinbare Zeitlosigkeit der Ethik“ am 22. Januar 2015 auf dem Gutenberg-Campus werden in einem einführenden und abschließenden Vortrag eines Philosophen bzw. eines Systematischen Theologen meta-ethische Fragen zur Zeitdimension in der Ethik gestellt. Zwei Vorträge beleuchten spezifisch kontextuelle und textlich manifestierbare Zeitkonzepte – zum einen im hebräischen Denken/Alten Testament, zum anderen in der Alten Kirche/Spätantike. Mit einem Vortrag aus einem aktuellen Handlungsfeld, der meteorologischen Nachhaltigkeitsdebatte, wird zugleich der Bogen zu aktuellen ethischen Herausforderungen geschlagen.

Die Mainzer Moral Meetings widmen sich ethischen Themen im Alten Orient, in der Antike und im Christentum. Von dort aus werden Brückenschläge zur gegenwärtigen Ethik-Diskussion unter anderem durch die Einbeziehung von meta-ethischen Fragestellungen geleistet. Die ersten Tagungen sind bereits publiziert. Weitere Informationen zum Zentrum und dessen Mitgliedern, der dort angesiedelten DoktorandInnengruppe sowie das aktuelle Tagungsprogramm finden sich unter http://ethik.patristik.de.