„Bitte lächeln“ hieß es am vergangenen Samstag im Wormser Tiergarten. Anlässlich des 7. Patentages hatte der Freundeskreis Tiergarten e.V. in diesem Jahr ein ganz besonderes Highlight zu bieten. Unter dem Motto „Mein Patentier und ich“, konnten sich die Paten, neben dem traditionellen Rundgang, zusammen mit ihren jeweiligen Patentieren fotografieren lassen.
Begeistert zeigten sich davon nicht nur die Paten selber, sondern auch Monika Weber vom Freundeskreis, die sich über die tolle Resonanz freute, denn von aktuell 107 Paten nutzten fast die Hälfte die Gelegenheit dem Patentier einmal ganz nahe zu sein.
So auch die neunjährige Fabienne, die ihre Patenschaft kurz nach ihrer Geburt von den Großeltern geschenkt bekommen hat und nun aufgeregt im Gehege des Dammwilds steht. Dort wird sie erst noch etwas skeptisch beäugt, aber die Karotten in der Hand überzeugen die vierbeinigen Damen dann doch recht schnell für die Kamera zu posen, so dass Tierpfleger Simon Kapeller ein paar schöne Bilder schießen kann.
Schwesterchen Helena ist bei den Waschbären an der Reihe, wenngleich es die muntere Bärentruppe hier gar nicht erwarten kann sich in Szene zu setzen, so dass die Dreijährige zunächst doch lieber Unterstützung von der Oma holt. Als zwei der gestreiften Rabauken dann aber kopfüber im Futtereimer verschwinden ist das Eis gebrochen. Lachend verteilt die Kleine nun Paprikastückchen und nebenbei erfahren wir, dass die beiden frechen Waschbärbrüder mit den außergewöhnlichen Schlappohren es auch sonst faustdick hinter den Ohren haben und sich bereits einen Namen als Ausbrecherkönige gemacht haben.
Gefunden wurden sie, wie sollte es auch anders sein, im Tierpark-Cafe, wo sie sich ausgiebig von den Gästen bewirten ließen. „Tierpatenschaften haben bei uns schon ganz lange Tradition“, erzählt Elvira Vatter, die stolze Oma der beiden Mädchen und eine der ersten Wolfspaten des Tierparks, denn auch die eigenen Söhne bekamen Patenschaften geschenkt. Und ganz aktuell wird auch für den neuesten Familienzuwachs, dem ersten Enkelsohn, ein passendes Tier gesucht.
„Zu einem kleinen Pirat würde ja ein Papagei oder Kakadu passen“, meint Vatter und wird kurz darauf in der Vogelvoliere bei einem bildhübschen roten Sittichpärchen fündig und damit ist gleichzeitig auch endlich für Opa Norbert Vatter ein passendes Patentier gefunden. „Bisher war ich ja nur der Geldgeber“, meint dieser lachend. Je nach Tier und Futteransprüchen koste die Patenschaft zwischen 50 und 200 Euro im Jahr, erklärt Weber und „mit den 8000 bis 9000 Euro können wir schon was erreichen“.
Gründe für Patenschaften gibt es ganz unterschiedliche, wie eine Umfrage unter den Anwesenden zeigt. So ist Uschi Freese einfach begeistert von Ratten und möchte gerne eine Lanze für die hochintelligenten Tiere brechen, auch wenn die Wanderratten heuer vom Fototermin nicht zu überzeugen sind. Ingrid Weber wurde von der Schwester überzeugt, mit der sie sich nun seit über zehn Jahren die Patenschaft für ein südvietnamesisches Hängebauchschwein teilt und Evelyn Bytzek aus Mannheim ist eigentlich Eselliebhaberin und vertritt einen Waschbär-Paten aus dem Freundeskreis. Eine Eselpatenschaft könne sie sich zukünftig aber wieder gut vorstellen…