Die Evangelische Kirche der Pfalz reduziert ihre Social-Media-Aktivitäten und stellt zum Jahresende ihr wöchentlich erscheinendes Blog ein. Das hat das Öffentlichkeitsreferat der Landeskirche in Speyer mitgeteilt.
„Da soziale Medien Teile der realen Welt sind und aus lebendigen Menschen bestehen, brauchen wir personelle Ressourcen, die uns nicht mehr zur Verfügung stehen“, erklärte der Öffentlichkeitsreferent der Landeskirche, Kirchenrat Wolfgang Schumacher.
Mit dem Blog, dem Webtagebuch, verzichte die Landeskirche schweren Herzens auf ein Format, das die Nutzer zum Gespräch über Glaube, Kirche und persönliche Fragen eingeladen hatte und nicht nur junge Leute zueinander gebracht habe, sagte Schumacher. Durch das Blog habe man die Räume der Kommunikation erweitert und die Möglichkeit geschaffen, mit Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen seien, über religiöse und seelsorgerliche Fragen zu diskutieren.
Mit Pfarrerin Mechthild Werner und Pfarrer Alexander Ebel habe die Landeskirche seit dem Reformationstag 2011 regelmäßig „Gesicht gezeigt“. Das Blog sei kein „Verlautbarungsorgan“ gewesen, sondern Ort persönlicher Geschichten und Einschätzungen der Blogautoren. Nachdem beide „Social-Media-Pfarrer“ andere Aufgaben übernommen hätten, sei die für eine persönliche Kommunikation erforderliche „Verlässlichkeit und Regelmäßigkeit“ nicht mehr gewährleistet gewesen, erläuterte der Öffentlichkeitsreferent.
Der Versuch, das freitägliche Webtagebuch auf die Schultern von insgesamt fünf Bloggern zu verteilen, habe sich nach Ansicht der Beteiligten nicht bewährt. Zwar seien die Abrufzahlen im Großen und Ganzen auf dem gleichen Niveau von monatlich 2000-2500 Seitenaufrufen geblieben, die Kommentardebatten dagegen deutlich zurückgegangen. „Der beste Teamwille genügt nicht, wenn Redaktion und thematische Absprachen mangels Zeit und koordinierender Person auf der Strecke bleiben“, sagt Pfarrer Alexander Ebel, der auch der Initiator der landeskirchlichen Social-Media-Arbeit ist.
Der vorläufig letzte Blogbeitrag ist unter http://blog.evkirchepfalz.de/ zu lesen. Dort finden sich auch die „beliebtesten“ Texte der vergangenen drei Jahre.