Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) haben heute den ersten Spatenstich gesetzt für die Erweiterung des Betriebshofs in der Gerwigstraße um ein drittes Hallenschiff und den Umbau der Haltestelle Tullastraße mit neuem Anschluss an das Betriebshofsgelände. In das Großprojekt investieren die VBK insgesamt über 20 Millionen Euro. Finanziell werden sie dabei seitens des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur mit über zwölf Millionen Euro unterstützt.
Untergliedert ist die Maßnahme in drei Teilprojekte. Gestartet wird mit dem Bau der neuen Wagenhalle. Die VBK docken das dritte Hallenschiff auf der Ostseite an ihre bereits bestehenden zwei Hallenteile an. Der neue Bereich bietet nach Fertigstellung Platz für weitere 24 Stadt- und Straßenbahnen. Insgesamt können dann Im Betriebshof Ost 78 Bahnen „übernachten“. Diese Kapazitätserweiterung ist dringend notwendig, weil die Verkehrsbetriebe Karlsruhe und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) ihren Fuhrpark in den letzten Jahren deutlich aufgestockt haben und noch weiter aufstocken werden.
Den Umbau der Haltestelle Tullastraße umfasst das zweite Teilprojekt. Die Haltestelle wird nach dem Modell Mühlburger Tor beidseitig auf jeweils 160 Meter verlängert. Es entstehen je zwei Bahnsteighälften: 80 Meter mit einer Bahnsteighöhe von 34 Zentimetern und 80 Meter mit einer Bahnsteighöhe von 55 Zentimetern. Fahrgäste können dann an der Tullastraße sowohl in die dort haltenden Niederflurstraßenbahnen (34 Zentimeter hoher Einstiegsbereich), als auch in die Zweisystem-Stadtbahnwagen (55 Zentimeter Einstiegshöhe) stufenlos ein- und aussteigen. Damit schließen die VBK die Lücke der wichtigen barrierefreien Haltestellen und bieten auch im Osten eine bequeme Umstiegsmöglichkeit für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und Kunden mit Kinderwagen.
Durch die Erhöhung der Abstellkapazitäten sowie die Verlängerung der Haltestelle Tullastraße in Richtung Osten muss auch der Gleisanschluss an den Betriebshof entsprechend ausgebaut werden – das dritte Teilprojekt. Im Zuge der Verlegung wird zur Kapazitätssteigerung ein zweites Gleis gebaut, derzeit steht nur eines zur Verfügung. Für diesen Gleisneubau müssen auf dem Gelände der VBK alte Gebäude abgerissen werden.
Bis Ende 2016 sollen alle Projekte abgeschlossen sein.
„Wir investieren damit an unserem Standort im Osten in die Zukunft der Verkehrsunternehmen und machen mit dem Ausbau der Haltestelle einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem barrierefreien Verkehr für alle Fahrgäste“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer der VBK, Dr. Alexander Pischon, beim feierlichen ersten Baggerbiss.