Die Middle East Studies Association of North America (MESA) hat den Mainzer Wirtschafts- und Sozialgeografen und Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt (ZEFAW) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Univ.-Prof. Dr. Günter Meyer, auf ihrem jüngsten Kongress in Washington mit dem Jere L. Bacharach Service Award 2014 ausgezeichnet.
Damit erhielt erstmals ein europäischer Wissenschaftler diese Würdigung. In der überreichten Urkunde hob die MESA insbesondere Meyers unermüdlichen Einsatz zur Verbesserung der Kommunikation und des Austauschs zwischen zuvor getrennten, unterschiedlichen Teilbereichen der europäischen Wissenschaft hervor: „Diese Auszeichnung würdigt seine Visionen und seine Kompetenz beim Aufbau neuer institutioneller Netzwerke, von der Wissenschaftler auf der ganzen Welt profitieren.“
Die MESA ist mit rund 3.000 Mitgliedern die weltweit größte interdisziplinäre Vereinigung, die sich mit geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungen zum Vorderen Orient befasst. Seit 1997 zeichnet die MESA auf ihrem Jahreskongress mit dem Jere L. Bacharach Service Award jeweils eine Persönlichkeit aus, die sich in herausragender Weise um die Orientwissenschaften verdient gemacht hat. Bisher erhielten diese Auszeichnung nur nordamerikanische Akademiker.
Univ.-Prof. Dr. Günter Meyer ist es seit Mitte der 1990er-Jahre gelungen, zunächst auf nationaler, dann auf europäischer und schließlich auf globaler Ebene eine intensive mediale und organisatorische Vernetzung von Institutionen der Orientforschung mit Tausenden von Wissenschaftlern aufzubauen. Entsprechend würdigte die MESA Meyer für seinen Einsatz für die „Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient für gegenwartsbezogene Forschung und Dokumentation e.V. (DAVO)“, als deren Vorsitzender er im September 2014 für weitere vier Jahre gewählt wurde, für sein Engagement als Präsident der „European Association for Middle Eastern Studies (EURAMES)“ und insbesondere für seine Verdienste um die Etablierung der Weltkongresse, mit denen er eine „dynamische Veranstaltungsplattform des Austauschs von Forschung und Wissenschaft“ geschaffen hat.
Unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Meyer war im Jahr 2002 der „Erste Weltkongress für Studien zum Vorderen Orient“ (WOCMES) mit rund 2.100 Wissenschaftlern aus 68 Ländern und 126 Vertretern der internationalen Medien auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu Gast. Angesichts der erfolgreichen Resonanz wird der Weltkongress seither alle vier Jahre durchgeführt. Als Vorstandsvorsitzender des WOCMES war Meyer auch für die Weltkongresse in Amman/Jordanien, in Barcelona und in Ankara im August 2014 verantwortlich. Vor wenigen Wochen hat er mit der Vorbereitung des vierten WOCMES im Jahre 2018 begonnen.