Für seine herausragenden wissenschaftlichen Ergebnisse auf dem Gebiet der Thermodynamik und Fluidverfahrenstechnik und deren Anwendung in der Industrie hat Prof. Dr.-Ing Hans Hasse gestern den mit 20.000 Euro dotierten Ernest-Solvay-Preis erhalten.
Der 54jährige Professor an der Technischen Universität Kaiserslautern vereinigt in vorbildlicher Weise wissenschaftliche Exzellenz und anwendungsorientiertes Denken. So ist sein Lebenslauf sowohl von wissenschaftlichen Stationen als auch von industrieller Forschung geprägt. Ergebnisse seiner Tätigkeit sind etwa 300 wissenschaftliche Veröffentlichungen und über 400 Beiträge zu wissenschaftlichen Konferenzen, 30 Patente und zahlreiche Verbesserungen chemischer Produktionsprozesse.
„Ich gratuliere Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse zur Auszeichnung mit dem renommierten Ernest-Solvay-Preis. Diese besondere Ehrung ist eine sehr verdiente Würdigung seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeit und des Engagements, mit dem er die Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft in der Verfahrenstechnik intensiviert. Aber er ist auch ein exzellentes Aushängeschild für den Standort Kaiserslautern, an dem der Transfer zwischen Forschung und Wirtschaft sehr gut gelingt“, betont Wissenschaftsministerin Vera Reiß anlässlich der Auszeichnung.
Innerhalb der Scientific Community wird Hasse für sein besonders Engagement geschätzt. So hat er in zahlreichen Fachgruppen die Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft in der Verfahrenstechnik maßgeblich vorangetrieben. Aus diesem Engagement heraus hat er nicht nur zahlreiche große Forschungsverbünde etabliert und koordiniert, sondern sich auch immer der industriellen Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse gewidmet.
Vita und Forschungsschwerpunkte des Preisträgers Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse
Hasse studierte in Karlsruhe Maschinenbau und erwarb sein Diplom 1984 mit Auszeichnung. Im Jahre 1990 promovierte er – ebenfalls mit Auszeichnung – an der Technischen Universität Kaiserslautern auf dem Gebiet der Thermodynamik, auf dem er sich 1996 auch habilitierte.
Nach dreijähriger Industrietätigkeit in der BASF wurde Hasse 1998 zum Institutsdirektor und Universitätsprofessor am Institut für Technische Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik der Universität Stuttgart berufen. Seit 2008 ist er Leiter des Lehrstuhls für Thermodynamik an der Technischen Universität Kaiserslautern.
In seiner Forschung schlägt Professor Hasse eine Brücke zwischen molekularen Methoden und industriellen Anwendungen. Die Schwerpunkte seiner Arbeiten sind: Molekulare Thermodynamik, Biothermodynamik, Stoffdatenthermodynamik und Prozessthermodynamik.
Der Ernest-Solvay-Preis wird alle zwei Jahre an einen herausragenden Wissenschaftler einer nicht-industriellen Forschungseinrichtung aus dem Bio- und Chemieingenieurwesen verliehen. Voraussetzung ist, dass der Preisträger dabei das Fachgebiet in eigener Lehre vertritt.