Feuerwehr Neustadt übt in Recyclingbetrieb

Jahresinspektionsübung

Verkehrsunfall am südlichen Hügel, bedingt durch die Bombenexplosion

Am Samstag, 22.11.2014, um 14 Uhr heulten die Sirenen in der Neustadter Kernstadt und den Ortsteilen. Zusätzlich zur Alarmierung über die Funkmeldeempfänger wurde die Jahresinspektionsübung zum Anlass genommen, um die Sirenen zu überprüfen.

Den Feuerwehrangehörigen war nur bekannt, dass eine Jahresinspektionsübung stattfindet, weitere Informationen erhielten sie erst mit der Alarmierung, so Stadtfeuerwehrinspektor Stefan Klein vor der Übung. Der Kreis, der den Übungsort und die Übungslage kannten, war sehr gering. Ein Ziel sei unter anderem die Leistungsüberprüfung der Neustadter Feuerwehr. 

Sand, Schutt, Steine und viel Matsch

Die Feuerwehrführung hatte einen Recyclingbetrieb im Neustadter Nordosten als Übungsobjekt ausgewählt. Auf dem Gelände der Firma Gerstbau Recycling GmbH war (fiktiv) eine 1000 kg schwere Bombe im Schutt angeliefert worden. Diese explodierte und richtete ein großes Schadensszenario mit vielen Verletzten und Betroffenen an. 
Am Explosionsort befanden sich verletzte Menschen und es brannte. Am südlichen Hügel war ein Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Bagger, verursacht durch die Detonationswelle, zu bewältigen. In der Siebanlage der Firma mussten verletzte Personen aus großer Höhe gerettet werden.

Aufgabe war es gewesen, die Lage zu erkunden und aufgrund des Schadensbilds weitere Kräfte nachzualarmieren. Nach und nach trafen die Feuerwehrfahrzeuge ein. Die Situation, sich auf einem großen unbekannten Areal zurechtfinden zu müssen und auf Eigenschutz zu achten, stellt eine Herausforderung dar. Besonders die Unklarheit über das Schadenausmaß und was die Feuerwehr erwartet, ist physisch und (besonders im Einsatz) psychisch belastend. 

Insgesamt mussten 12 Menschen gerettet werden, wobei 9 Personen verletzt waren. Der DRK Stadtverband Neustadt war mit einer Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst vertreten. Die Verletzten wurden vom THW Neustadt dargestellt. Das DRK Alzey hatte für realistische Darstellung der Verletzungen gesorgt. Die Höhensicherungsgruppe der Feuerwehr Neustadt rettete Übungsverletzte im Bereich der Siebanlage. 
Am Ende der zweistündigen Übung wurden die Fahrzeuge in der 'Dekonstelle' von Schadstoffen mit Wasserschläuchen gereinigt. 

Verbesserung ist das Ziel

An den drei Stationen wurden die Maßnahmen und Tätigkeiten von Vertretern anderer Feuerwehren beobachtet. Diese Beobachtungen wurden notiert und werden nach der Übung besprochen. Ziel sei es, positives wie negatives festzuhalten und zu kommunizieren, damit daraus gelernt werden kann und dass die Wehr sich weiter verbessert.

Oberbürgermeister Hans Georg Löffler, Dezernent für die Feuerwehr, dankte den Feuerwehrangehörigen für ihren ehrenamtlichen Dienst. Im Anschluss an die Übung standen Beförderungen und Ehrungen auf dem Programm.