Nur noch wenige Tage, dann sind in der Evangelischen Kirche der Pfalz rund 500.000 Wahlberechtigte, darunter rund 37.000 Erstwähler, aufgerufen, über die Zusammensetzung der Presbyterien in den nächsten sechs Jahren zu entscheiden. Am 1. Advent, dem 30. November 2014, haben sie die Wahl unter 4.663 Frauen und Männern, die in 405 Kirchengemeinden für 2.978 Sitze kandidieren. Das Motto der Presbyteriumswahlen lautet: „Kirche bewegen“.
„Unterstützen Sie Ihre Kirchengemeinde vor Ort. Verleihen Sie Ihrer Meinung Ausdruck und stärken Sie Ihren Kandidatinnen und Kandidaten den Rücken für zukünftige Entscheidungen. So gestalten Sie Kirche mit und können in Ihrer Gemeinde etwas bewegen“,
wirbt Kirchenpräsident Christian Schad und bittet damit die pfälzischen Protestanten, sich an der Presbyteriumswahl zu beteiligen. Sie werde, so der Kirchenpräsident, auch diesmal zeigen,
„dass wir in der Pfalz und Saarpfalz eine besondere Form der Bindung unserer Mitglieder an ihre Kirchengemeinden haben.“
2008 lag die pfälzische Landeskirche mit einer Wahlbeteiligung von 33,2 Prozent EKD-weit an der Spitze.
Er sei dankbar, dass sich so viele Menschen bereit erklärt haben, zu kandidieren, sagte Kirchenpräsident Schad am Montag in Speyer. Zahlreiche Frauen und Männer aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Sport hätten sich zudem öffentlich zu ihrer Kirche bekannt. Dafür danke er ihnen: „Das zeigt, der christliche Glaube ist keine Privatsache. Kirche ist in der Mitte dieser Gesellschaft präsent. Wir sind Kirche mit anderen und für andere!“
Dreizehn Kirchengemeinden haben mehr als doppelt so viele Kandidaten, als Presbyter gewählt werden können, resümiert Christian Schad. Beispiel Haßloch: Die größte Kirchengemeinde der Landeskirche mit 20 zu wählenden Presbytern hat 41 Kandidaten aufgestellt. In drei Kirchengemeinden komme indes keine Wahl zustande, da sich nicht die erforderliche Zahl an Kandidaten gefunden habe.
„Die Presbyterinnen und Presbyter setzen sich mit Herzblut und Engagement dafür ein, für ihre Kirchengemeinden gute Entscheidungen zu treffen – auch wenn dies nicht immer einfach ist. Sie stellen ihre Gaben und Talente zur Verfügung, um Kirche nach innen und nach außen zu profilieren. Sie beraten und beschließen, wie sich die unterschiedlichen Arbeitsfelder in der Gemeinde entwickeln und welche Schwerpunkte dabei gesetzt werden sollen.“
Für diesen Einsatz wird sich der Kirchenpräsident persönlich im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ am 26. September 2015 im Landeskirchenrat in Speyer bedanken.
Als Schwerpunkte der kommenden Legislaturperiode nannte Kirchenpräsident Christian Schad u.a. die weitere, konsequente Ausrichtung der landeskirchlichen Strukturen auf die Zukunft hin, den regionalen Ökumenischen Kirchentag an Pfingsten 2015 in Speyer, die Herausgabe des Handbuchs zur Geschichte der Pfälzischen Landeskirche in der Zeit des Nationalsozialismus im Jahr 2016, das Reformationsjubiläum 2017, das in der Landeskirche als gemeinsames Christusfest gefeiert werde, sowie 2018 das Jubiläum: 200 Jahre Vereinigung der reformatorischen Konfessionsparteien zu einer Bekenntnisunion in der Pfalz – ein entscheidender Beitrag zur innerevangelischen Ökumene bis heute.
Mehr zum Thema unter www.presbyteriumswahlen-pfalz.de.