Bis auf den letzten Platz besetzt war am vergangenen Samstag (15.11.2014) der Mozartsaal im Mannheimer Rosengarten: Der Gitarrist und Songschreiber Chris Rea gab sich die Ehre und präsentierte ein Konzert der Superklasse. Vom ersten Takt an spürte jeder im Saal, wer und was an dem Abend im Mittelpunkt steht: Ein 63-jähriger Musiker, der mit seiner sanft rauen und rauchigen Stimme seine Titel präsentiert und gleichzeitig ein Virtuose an der Gitarre.
Einen Zeitraum von rund 35 Jahren umfasst die Karriere von Chris Rea, der sich seinen musikalischen Weg zwischen Pop, Latin- und Softrock sowie seinen Blues-Wurzeln bahnte. Diese besondere Bandbreite des Sängers mit der rauchigen Stimme und Weltklasse-Gitarristen trug zur Faszination und Zugkraft von Chris Rea bei. Mehr als 30 Millionen Tonträger machen ihn zu einem der erfolgreichsten britischen Pop-Protagonisten. Unter dem Motto „The Last Open Road“ präsentierte Chris Rea im Rosengarten in Mannheim ein mit seinen größten Hits und vielen Klassikern gespicktes Live-Programm.
Erfolge wie „On The Beach“, „Let’s Dance“, „Julia“, „Josephine“, „Stainsby Girls“, „Looking For The Summer“, „Stony Road“, „I Can Hear Your Heart Beat“ und natürlich das legendäre „Road To Hell“ entführte die Besucher in 1980er und 1990er Jahre. Mit ihnen hatte sich Chris Rea als einer der herausragenden englischen Songschreiber und Interpreten profiliert. Das Publikum begleitet Chris Rea auf seiner biographischen Reise, die natürlich auch Referenzen an den Blues macht, dem schon immer eine seiner Leidenschaften gehörte.
Der Meister sparsamer Gesten und weniger Worte verstand es an dem Abend, sein musikalisches Werk in den Mittelpunkt zu stellen. Kaum sind die letzten Akkorde eines Titels verhallt, ging es schon gleich mit dem nächsten Song weiter. Keine Kunstpause, und wer nach der Hälfte des Abends auf eine Erfrischungspause hoffte, der wurde enttäuscht und gleichzeitig wieder belohnt. Jede Minute an dem Abend, auf der der Künstler und seine Musiker auf der Bühne waren, wurde für Musik genutzt.
Was Chris Rea an der Gitarre drauf hat, stellte er an dem Abend unter Beweis. Ein musikalischer Leckerbissen für Ohren und Augen waren seine Soli auf der Slidegitarre. Fast wie besessen konzentrierte sich der 63-Jährige auf sein Instrument und eine gerissene Saite brachte ihn nicht aus seinem Konzept.
Bei "Let´s Dance“ ging es final noch einmal so richtig ab. Nach den letzten Tönen auch hier: Die Musiker verließen wortlos die Bühne und es wurden einige Filmszenen eingespielt, bei denen der Künstler die Titelmusik spielte. Gebannt starrten die Zuschauer auf die Filmszenen und hofften auf eine weitere Zugabe. Denkste! Nach 90 Minuten vollbepackt mit Musiker der Spitzenklasse war jedenfalls an diesem Abend Schluss.