Das Regierungspräsidium Karlsruhe und das Landwirtschaftsamt im Landratsamt Karlsruhe bieten ein spezielles Forum für Erzeuger und Vermarkter im Rahmen der expoSE, Europas Leitmesse der Spargel- und Erdbeererzeuger 2014 an. Der bereits zum 26. Mal veranstaltete Spargeltag gibt den Besuchern in Form von Vorträgen und Diskussionen Gelegenheit zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch.
Spargel ist im Raum Nordbaden ein wichtiges Standbein für viele landwirtschaftliche Betriebe. Kulturführung und Vermarktung erfordern ein hohes Maß an Kenntnissen über aktuelle Entwicklungen und Versuchsergebnisse. Die überregionale Bedeutung des badischen Spargels trägt zur Attraktivität unseres Raumes bei und wird durch den Spargeltag in Karlsruhe präsentiert und unterstützt.
Um 13:00 Uhr beginnt die Veranstaltung mit der Begrüßung durch Dr. Ulrich Kraft, Leiter des Landwirtschaftsamtes Bruchsal, Landratsamt Karlsruhe.
Zum Auftakt der Vortragsveranstaltung referiert Dr. Ludger Aldenhoff, Beratungsdienst Spargel und Erdbeeren e.V., zum Thema „Besonderheiten in der Kulturführung von Grünspargel“. Neben Erfahrungen zum Folieneinsatz werden aktuelle Themen wie die Pflanztiefe und Maßnahmen gegen die Kopffäule behandelt.
Um 14:00 Uhr stellt Joachim Ziegler, Leiter der Gartenbauberatung DLR Rheinpfalz, aktuelle Kostenkalkulationen zum Spargelanbau vor, die dem Einzelbetrieb dienen, um das Betriebs- und Verkaufsmanagement zu optimieren und Reserven im Anbau zu identifizieren. Unter dem Titel „Mindestlohn für Alle – Kostenkalkulation im Spargelanbau unter neuen Vorzeichen“ beleuchtet er die Auswirkungen kontinuierlich steigender Arbeitslöhne auf den arbeitsintensiven Spargelanbau. Bei gleichzeitig steigender Anbaufläche erscheinen die notwendigen Preisanpassungen in wichtigen Teilmärkten, zum Beispiel im Discountbereich, kaum möglich.
Um 14:30 Uhr werden zwei Vorträge von Referenten der Hochschule Geisenheim ihren Schwerpunkt auf die Bewässerung von Spargel legen. Bettina Artelt, Gartenbauingenieurin, wird von ersten Erfahrungen aus den Freilandversuchen berichten, deren Bewässerung auf Grundlage der Geisenheimer Steuerung erfolgt. Sie wird die Entwicklung der kc-Werte zur Bemessung des Wasserverbrauchs bei Spargel erläutern und die Berechnung der Einzelwassergaben bei Tropfleitungen darlegen.
Im Anschluss wird Gartenbauingenieur Jürgen Kleber auf die praktischen Aspekte der Bewässerung eingehen. Neben Planung und Aufbau der Tropfbewässerung im Spargelanbau werden in seinem Vortragsteil die Details der Technik und ihrer Handhabung erörtert.
Als internationaler Gast gibt in diesem Jahr Gerhard Sulzmann aus Österreich einen Überblick über den dortigen Spargelanbau. Im Marchfeld, der größten Ebene in Niederösterreich, welche geologisch zum Wiener Becken gehört, wird bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts Spargel angebaut. Die Entwicklung dieser Spargelregion und die Besonderheiten der weiteren Anbaugebiete werden dargestellt. Als Geschäftsführer der ARGE Marchfeldspargel, wird Gerhard Sulzmann zudem über das Marketing mit dem geschützten EU Herkunftszeichen Marchfeldspargel und über die Genuss Region Österreich berichten.
Zu dem brisanten Thema der Hygienevorgaben wird Jürgen Friedrich den abschließenden Vortrag mit dem Titel „HACCP-Konzept für Spargelbetriebe“ halten. Er wird erläutern, warum und in welchen Fällen ein HACCP-Konzept für landwirtschaftliche Erzeuger notwendig ist, auf die Unterschiede zwischen Erzeugung, Verpackung und Spargelverarbeitung eingehen und weitere Pflichten des Lebensmittelunternehmers / -herstellers gegenüber dem Erzeuger darlegen.
Durch das Programm des Spargeltages führen Angelika Appel, Obst- und Gartenbaureferentin beim Regierungspräsidium Karlsruhe und Isabelle Kokula, Spargelberaterin am Landratsamt Karlsruhe. Der Eintritt ist frei.