Organspende, Stammzellenforschung oder der Ärztemangel in ländlichen Gebieten sorgen immer wieder für Debatten – die letztendlich um die Frage kreisen, welche Art der Gesundheitsversorgung wir haben möchten und wie weit die Medizin dafür gehen darf. Dem Fortschritt in der medizinischen Forschung ist es zu verdanken, dass wir heute nicht nur länger, sondern auch besser leben und dass vormals tödliche Krankheiten ihre Gefährlichkeit verloren haben oder sogar ausgerottet werden konnten.
Medizin und ihre technischen Hilfsmittel prägen heute unseren Alltag, ganz gleich ob es sich um Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen oder Brillen handelt. Doch es existiert auch ein gewisser Optimierungsdruck, etwa wenn der eigene Körper nicht den gängigen Schönheitsidealen oder Vorstellungen von körperlicher Leistungsfähigkeit entspricht. Die Möglichkeiten der modernen Medizin werfen ethische und gesellschaftliche Fragen auf, die nicht zuletzt die Einstellung eines Jeden zu Gesundheit und Krankheit sowie zu Leben und Tod prägen und verändern.
Die Große Landesausstellung Baden-Württemberg „Herzblut – Geschichte und Zukunft der Medizintechnik“, die das TECHNOSEUM vom 5. November 2014 bis zum 7. Juni 2015 zeigt, gibt mit über 500 Exponaten auf 900 Quadratmetern Ausstellungfläche einen Überblick über die moderne Medizingeschichte – angefangen bei einem Amputationsbesteck aus den 1840er Jahren über elektronisch gesteuerte Prothesen aus heutiger Zeit bis hin zu neuartigen Entwicklungen wie dem „Schlauen Pflaster“, das die Nierenfunktion überprüft und sich zurzeit noch in der Erprobungsphase befindet. An interaktiven Stationen stellen die Besucherinnen und Besucher unter anderem einen so genannten minimalinvasiven Eingriff nach oder lassen sich von TECHNOscouts erklären, wie moderne Tomographen dreidimensionale Darstellungen des Körpers errechnen. Kleine Forscher können Quizfragen zur menschlichen Anatomie lösen und lernen bei einer optischen Aufgabe den Aufbau des Auges kennen.
Weitere Informationen in unserem Veranstaltungsportal METROPOLEVENTS.