Über 800 Kreative präsentieren am 24. und 25. Oktober den Stadtteil in seiner Vielfalt und Dynamik

11. Nachtwandel erleuchtet Jungbusch

Zwischen Hafen und City hat sich der Jungbusch zu einem atmosphärischen und urbanen Stadtteil gewandelt. Beim 11. Nachtwandel werden erneut Künstler, Kulturschaffende sowie Kreative die schillernden Seiten des dynamischen Stadtteils ins Licht rücken. 92 verschiedene Programmpunkte, darunter Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellungen und musikalische Ereignisse sowie Film-, Foto- und Performancevorführungen warten auf die Besucher aus Mannheim und der Metropolregion. Über 800 Künstler und Kreativgruppen aus Stadtteil und Stadt werden sich am Kulturfest, das in diesem Jahr am 24. und 25. Oktober jeweils zwischen 19 und 24 Uhr an 60 verschiedenen Lokalitäten im Jungbusch stattfindet, beteiligen.

Über 25.000 Menschen – so viele wie nie zuvor – haben im letzten Jahr den Nachtwandel im Jungbusch in seiner 10. Auflage besucht. „Mit wachsendem Selbstbewusstsein zeigt der lebendige Stadtteil seine positive Vielfalt und seine Einzigartigkeit: eben ungewöhnlich, lebendig, anregend und aufregend, teilweise auch widersprüchlich“, freut sich Quartiermanager Michael Scheuermann auf das bevorstehende Kulturfest. „Den Termin vorzumerken lohnt sich also, denn die Besucher können in diesem Jahr Herausragendes und sonst Verborgenes entdecken“, so Scheuermann. Das Quartiermanagement organisiert den Nachtwandel auch in diesem Jahr mit der Künstlergruppe Laboratorio17 und in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturamt und der Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Mannheim sowie der Stadtmarketing Mannheim GmbH.

Besondere Programmpunkte in diesem Jahr

Beim diesjährigen Nachtwandel setzen sich das Quartiermanagement Jungbusch, die Künstlergruppe Laboratorio17 und das Kulturamt das Ziel, Kunst und (Multi)Kultur als Kern und Markenzeichen des Nachtwandels in den Mittelpunkt der Kultnächte zu stellen und diesen als Prisma der spannenden Jungbuschentwicklung der letzten zehn Jahre wirken zu lassen.

Mit einer besonderen Sorgfalt haben die Veranstalter darauf geachtet, dass die Balance zwischen laut und leise gelingt. „Wir wollen kein Straßenfest, sondern das Profil des Nachtwandels als Kulturnacht schärfen. Der Jungbusch ist ein ehrlicher Stadtteil. Deshalb legen wir Wert auf ein authentisches Programm, das ohne Schminke auskommt“, geben Bernd Görner und Michael Scheuermann die Richtung für das Ereignis vor. Die künstlerische Qualität und Vielfalt der Jungbuschkulturen herausstellen und Orte des Wandels im Stadtteil zu beleuchten, sind zwei zentrale Zielsetzungen. So werden in diesem Jahr die leisen Töne in der Kirchenstraße dominieren, wo Akteurinnen und Akteure aus der Creative Factory und dem Laboratorio17 mit Fenster- und Balkonlesungen neue Akzente setzen.

„Der Nachtwandel als attraktive und vernetzte Plattform der Kreativen ist inzwischen auch überregional angekommen“, so Stefanie Rihm vom Kulturamt, die ergänzt: „Das Kulturfest ist ein Geschenk des Stadtteils Jungbusch an die Stadt und die Besucher aus nah und fern“. Neben vielen lokalen Künstlern wird in diesem Jahr die Galerie Stoffwechsel unter dem Titel „Murals und Monsters international arbeitende Streetart-Künstler präsentieren, die am Bauzaun der Kauffmannmühle tätig werden. Die zeitgenössische Kunstform „Urban Art“ wird so einem breiten Publikum vermittelt.

„Der Nachtwandel ist eine kreative Leistungsschau und ein Fest der Bewohner des Jungbuschs. Unglaublich engagierte Bewohner, professionelle Anbieter und freie Initiativen tragen gemeinsam zu einem bunten und lebendigen Stadtteil bei. Gerade Veranstaltungen wie der Nachtwandel zeigen, wie viel Schnittmengen es zwischen Quartier und Kreativen gibt,“ beschreibt Christiane Ram, Leiterin des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung, den Nachtwandel und weist auf das Netzwerk für Innovationen in Kultur in Europa (N.I.C.E.) hin, das in einer Ausstellung in der Tiefgarage des Musikparkt zehn innovative Kulturprojekte aus Europa, die für den N.I.C.E. Award 2014 nominiert waren, präsentiert.

„Kommunikation braucht Symbole. Der Nachtwandel ist so ein Symbol – Ein Symbol für Kultur, Interkulturalität und Kreativität“, sagt Georg Sahnen, Geschäftsführer des Stadtmarketing Mannheim. „Der Jungbusch ist ein ganz besonderer Stadtteil und der Nachtwandel eine ganz besondere Veranstaltung. Hier drückt sich ein spezifisches Mannheim-Gefühl aus, das die Veranstaltung einem wachsenden Publikum zugänglich macht.“

Auch in diesem Jahr ist Nachhaltigkeit Trumpf. So knüpft beispielsweise die Kreativwirtschaft aus dem Jungbusch neue Verbindungen ins Quartier. Die Agentur Donner & Doria lädt im Musikpark 2 zu einem Green Lion Busch-Camp, wo Besucher selbst Plakate gestalten können. Mit dem Erlös aus dieser Aktion wird ein Projekt mit der Jugendinitiative Jungbusch zur Förderung der Medienkompetenz ins Leben gerufen.

Mitmachen ist groß angesagt, unter anderem bei der Druckstelle und dem Stencil-Workshop in der Jungbuschstr. 17 oder bei der Live-Malerei „Changing Art“ auf dem Quartiersplatz Hafenstraße. Interaktiv geht es auch auf Youngbush-Island auf der Verkehrsinsel an der Dalbergstraße zu, wohin die Initiative „Jedermann“ lädt oder auf dem Spielplatz Beilstraße, wo ein Nachbarschaftsprojekt zu einer Bepflanzung mit Erdbeeren einlädt. Der Internationale Frauentreff und der Chilene Pancho laden zu Tanzworkshops.

Nicht zuletzt werden aktuelle Herausforderungen im Stadtteil aufgegriffen. So ermöglichen die Kulturbrücken Jungbusch mit einer Filmprojektion und das KulturTandem mit einer Märchenkarawane neue Einsichten zur Thematik der Zuwanderung aus Südosteuropa.

Über den Nachtwandel

Der Nachtwandel ist weit mehr als ein Event, sondern vielmehr ein umfassendes Beteiligungsprojekt, zu dem ganz unterschiedliche Menschen und Gruppen ihren Beitrag leisten. Kulturschaffende und Künstler sind dabei genauso vertreten wie Stadtteilvereine, Initiativen und soziale Einrichtungen. Institutionen wie die Popakademie oder der Musikpark sind ebenso mit von der Partie wie die freie Musikszene, Galerien und Kneipen. Auch die Hafenkirche, die Liebfrauenkirche und die beiden Moscheen laden wieder zu Begegnungen ein. Das Programm ist wie immer interkulturell, insbesondere auf den Straßen, Plätzen und Hinterhöfen. Der Nachtwandel steht zudem für gelebte Nachbarschaft. So vielfältig wie nie zuvor beteiligen sich einzelne Bewohner oder Bewohnergruppen mit und ohne Migrationshintergrund, die Hinterhöfe beleben, Straßenmusik machen oder ihre Ateliers für zwei Nächte beleben und öffnen. Das gemeinsame Programm, an dem unterschiedliche ethnische Gruppen beteiligt sind, stärkt somit den Zusammenhalt im Quartier und trägt gleichermaßen den Wandel im Jungbusch nach außen. Dazu gehört auch die sich vielfältig entwickelnde Gastronomie im „Kiez“.

„Für das Gemeinschaftszentrum Jungbusch ist der Nachtwandel eine enorme Energieleistung“, meint der Vorstandssprecher des Trägervereins Berthold Droste und ergänzt: „Unser Engagement zielt darauf, die Teilhabe aller Bewohnergruppen am Stadtteilleben und an der Stadtteilentwicklung zu ermöglichen.“

Förderer und Sponsoren

Der Nachtwandel wird von der Stadt Mannheim (Kulturamt, Wirtschafts- und Strukturförderung, Beauftragter für Integration und Migration) und dem Stadtmarketing Mannheim gefördert. Sponsoren und Partner der Veranstaltung sind die GBG-Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, die Bauunternehmung Sax + Klee, die Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH, die IT-Spezialisten CEMA, die Heinrich-Vetter-Stiftung, der Bezirksbeirat Innenstadt/Jungbusch, die VR Bank Rhein-Neckar, das Leihhaus und Juwelier Dobrzynski, die Verkehrssicherungspartner FST und die Druckerei Schwörer.

Anfahrt zur Veranstaltung

Das Veranstaltungsgelände ist am besten über öffentliche Verkehrsmittel erreichbar: Die Stadtbahn-Linien 2 und 6 fahren die Haltestelle „Rheinstraße“ an; über die Linie 2 ist außerdem die Haltestelle „Dalbergstraße“ erreichbar. An der Straße Verbindungskanal Linkes Ufer wird auf Höhe der Teufelsbrücke eine Ersatzhaltestelle der Buslinie 60 eingerichtet. Außerdem werden in der Akademiestraße (Höhe Hafenstraße) und in der Hafenstraße (Höhe Hellingstraße) Taxistände angeboten. Wer mit dem Auto anreist, dem rät die Stadt Mannheim die vorhandenen Parkhäuser in der näheren Umgebung zu benutzen: Es gibt Tiefgaragen in den Quadraten H 6, U 2, D 5, D 3, und G 1, die fußläufig in fünf bis zehn Minuten erreichbar sind und rund um die Uhr geöffnet haben.

Straßensperrungen zum Nachtwandel im Jungbusch

An den Veranstaltungstagen (24. Und 25. Oktober) werden jeweils von 17 bis 8 Uhr am darauffolgenden Tag die Zufahrten vom Luisenring in die Jungbuschstraße und die Kirchenstraße sowie von der Hafenstraße in die Werftstraße, Böckstraße und Kirchenstraße gesperrt. Im gleichen Zeitraum ist die Durchfahrt der Hafenstraße zwischen Akademiestraße und Hellingstraße sowie die Beilstraße gesperrt. Die Akademiestraße und Hellingstraße sind befahrbar. Die Linksabbiegespur der Schanzenstraße Richtung Dalbergstraße ist ebenfalls gesperrt. Während der Straßensperrungen ist die Ein- und Ausfahrt auf das Veranstaltungsgelände auch für Anlieger nicht möglich.

Parkregelungen

Von Freitag, 24. Oktober, 16 Uhr, bis Sonntag, 26.Oktober, 8 Uhr, ist das Parken in der Jungbuschstraße auf beiden Seiten durchgehend nicht erlaubt. Die Halteverbotsregelungen im gesamten Veranstaltungsbereich werden überwacht. Darin parkende Fahrzeuge werden entfernt, um mögliche Gefahren für die Veranstaltung zu vermeiden. Die Stadtverwaltung bittet alle motorisierten Anwohner und sonstigen Besucher in den Verbotsbereichen kein Fahrzeug zu parken, um Abschleppmaßnahmen zu vermeiden.

Besucherinformationen

Erste Anlaufstelle und Info-Point für alle Neueinsteiger und Wissbegierige ist das laboratorio17 in der Jungbuschstraße. 17. Zudem werden auf der Jungbuschstr. weitere Infopunkte aufgebaut sein. Dort können alle Nachtwandler auch den blinkenden Soli-Stern gegen Spende von 5 Euro bekommen und damit für einen attraktiven Nachtwandel 2015 sorgen. Aktuelle Infos und das vollständige Programm finden Sie unter www.nachtwandel-im-jungbusch.de

Einladung zur Eröffnung des Nachtwandels

Der 11. Nachtwandel im Jungbusch wird am Freitag, den 24. Oktober um 20 Uhr gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz vor der Jungbuschstr. 17 feierlich eröffnet. Künstler aus Stadtteil und Stadt umrahmen das Eröffnungsprogramm mit überraschenden musikalischen Kontrastierungen