David Garrett präsentiert „Classic Revolution“ in der SAP Arena

Showelemente mit Musik

David Garrett bei seinem Konzert in der SAP Arena.

Mit einer gigantischen Show gastiertes David Garrett in Mannheim. Über 9.000 Zuschauer erlebten ein musikalisches Feuerwerk (06.10.2014), eingebettet in eine funkensprühende Lichtshow, in der man eigentlich einen Ausflug in die Glitzerwelt nach Las Vegas vermuten konnte.

Schon zu Beginn drehten die Zuschauer den Kopf und blickten nach oben: In 10 Metern Höhe wurde der Künstler auf einer gläsernen kleinen Bühne durch die komplette SAP Arena befördert, während auf der Bühne das Orchester „Neue Philharmonie Frankfurt“ und David Garrets Band den musikalischen Rahmen schafften. „Also sprach Zarathustra“ war der Titel, währendessen man einen mächtigen Erdball auf der riesigen Bühnenleinwand bewundern konnte.

Lichtkegel und Laser wurden durch den Raum gejagt und  mehrere Meter hohe Gasfontänen abgefeuert, deren Hitzeausstrahlung das Publikum auch in den weiter entfernten Sitzreihen förmlich spüren konnte.

Die Musik bei dieser „Classic Revolution“ Tour hat der 34-jährige Künstler zusammen mit seinem Arrangeur und Dirigenten Franck van der Heijden einstudiert und die Musiker entsprechend getrimmt.

Wer an dem Abend einen Ausflug in die klassische Musik erwartete, wurde beinahe enttäuscht. Dennoch präsentierte er „Lacrimosa“ aus Mozarts Requiem, Beethovens „ Pathetique Sonate“ und Carl Orffs „Carina Burana“.

Den Rest der musikalischen Darbietungen war ein Mix auch Rock und Pop. Zwar beeindruckte David Garrett mit seinen Leistungen an der Geige, aber ob es immer musikalisch sinnvoll ist, Titel wie beispielsweise Frank Sinatras „New York, New York“ mit der Geige zu  intonisieren, soll jeder für sich entscheiden. Geschmackssache.

Bei Titeln von ABBA, Bon Jovi, Bruce Springsteen, Bob Dylan und anderen, wurde ebenfalls der Versuch unternommen, mit der Geige die Melodien zu führen. Und bei jedem Titel war der Show Effekt allgegenwärtig. Locker, lässig wirkte David Garrett auf der Bühne, während Tänzerinnen und Tänzer des Deutschen Fernsehballetts, sich zu den Melodien räkelten. Ein Showelement, das man nicht unbedingt braucht. Und dazwischen gesellt sich der Stargeiger zwischen die Damen, löst sein zusammengebundenes Haar, und lässt seine Haarpracht im künstlichen Wind wehen, als würde er in einem Cabrio am Strand entlang fahren. Las Vegas Show lässt grüßen.

Zwischen fast jedem der Beiträge versuchte David Garrett die Sympathie der Zuschauer zu gewinnen. Ob er von seiner Mutter berichtete, die während der Ferien in New York in seiner Wohnung weilte, oder wie er die Freizeit während seiner vielen Tourneen bewältigt: Mit einigen Fotos bot er Einblicke in sein Künstlerleben, und dem Publikum gefiel das.

Wer schon einmal ein Klassik Konzert von dem Stargeiger erlebte, weiß sein eigentliches Können zu schätzen. Die Crossover Show ist jedenfalls was ganz anders. Sie bietet einen kurzweiligen Abend mit viel Krachen, Blitzen, Feuer und verkörpert unglaublich viele Showelemente, die manchmal die Musik in den Hintergrund treten lässt.