In vollem Gange sind die Vorbereitungen, die frühere Mackensen-Kaserne als Notunterkunft für Flüchtlinge nutzbar zu machen. Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe mitteilt, wurde (heute, 17. September) mit der Errichtung eines so genannten Multifunktionszeltes begonnen, das ab dem morgigen Donnerstag Nachmittag Platz für die Unterbringung von rund 300 Menschen bieten soll.
Nach dem derzeitigen Stand der Planungen sollen am morgigen Abend auch die ersten Asylsuchenden in dieser Zelthalle untergebracht werden. Eine komplette Belegung mit bis zu 700 Personen soll dann in den kommenden Tagen bis zum Wochenende hin erfolgen.
Unverändert hoch sind die aktuellen Zugangszahlen, die über die für das gesamte Land Baden-Württemberg zuständige Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) des Regierungspräsidiums Karlsruhe ihr Asylverfahren beginnen und ihren Asylantrag bei der Karlsruher Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stellen. Rund 300 bis 400 Menschen kommen pro Tag in Karlsruhe an und beantragen Asyl. Seit 1. September 2014 sind in der LEA über 4.100 Personen eingetroffen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2010 waren es rund 4.750 Antragsteller. Und – in den Vorjahren war die Zahl der Flüchtlinge im Oktober nochmals stets höher als im September.
Da die Unterbringungskapazitäten der LEA mit ihren neun Außenstellen in Karlsruhe und ihrer Außenstelle in Mannheim sowie Notunterkünften in Karlsruhe und Heidelberg weitgehend ausgeschöpft sind, hat das Regierungspräsidium Karlsruhe in der Nacht von Dienstag, 16. September auf Mittwoch, 17. September erstmals auch eine leerstehende Halle in der Weißenburger Straße zu einer Notunterkunft ertüchtigt. Dank hoher Einsatzbereitschaft von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Katastrophenschutz konnten innerhalb weniger Stunden 150 Feldbetten aufgestellt sowie Dusch- und WC-Container aufgebaut werden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) lieferte Schlafsäcke und Hygieneartikel. Die Essensversorgung erfolgte durch die Kantine der LEA. Die Halle wurde mit rund 100 Männern belegt. Sämtliche Asylsuchenden wurden durch einen Arzt in Augenschein genommen.
Die Belegung dieser Notunterkunft wird – gleichbleibend hohe Zugangszahlen vorausgesetzt – auch in den kommenden Tagen und voraussichtlich auch während des Wochenendes notwendig sein.