„Im Bienwald entsteht ein einzigartiger Naturraum, in dem Naturschutz und Regionalentwicklung Hand in Hand gehen. Das ‚Naturschutzgroßprojekt Bienwald‘ zeigt, wie Forst- und Landwirtschaft, Vermarktung regionaler Produkte und Tourismus mit dem Erhalt unserer Natur und der biologischen Vielfalt zusammen gehen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken am 30. Juli bei einer Exkursion im Bienwald.
Gemeinsam mit Landrätin Theresia Riedmaier (SÜW) und Landrat Dr. Fritz Brechtel (GER) sowie 40 Interessierten u.a. aus den Bereichen Forst und Naturschutz starteten sie nach einer kurzen Einführung zum Thema „Westwall“ durch Albrecht Gill von der Landeszentrale für politische Aufklärung.
Die erste Station war bei geschützten Altbäumen im Wirtschaftswald. Daniel Becker vom Naturschutzgroßprojekt präsentierte mit seinem Kollegen Johannes Becker vom Forstamt Bienwald eine Gruppe von „Methusalembäumen“: alte, knorrige Eichen, die nicht gefällt werden und bis zum Lebensende bzw. darüber hinaus im Wald und bleiben.
Im Bereich „Bassershütte“ erlebten die Teilnehmer im lichten, hellen Kiefernwald die Flugsandflächen. Eine einzigartige Insektenvielfalt und spezielle angepasste Pflanzen zeichnet diesen besonderen Lebensraum aus. „Der schnelle Wechsel zwischen den trockenen und den nassen Flecken macht die Einzigartigkeit des Bienwalds aus“, so Landrat Brechtel.
Nach einem längeren Fahrweg wurden junge Eichenpflanzungen vorgestellt. „Hier sind artenreiche Laubmischwälder das Ziel“, erläuterte der Revierförster Hartmut Frohnweiler die gemeinsame Aktion von Naturschutzgroßprojekt und Forstamt Bienwald.
Eine besondere Aktion erwartete die Radler am Sportplatz Freckenfeld: Ein aus Mainz engagierter „Kochbus“ verköstigte die Teilnehmer. Anschließend war Zeit, sich auszutauschen oder einige Fragen zu stellen.
Der Bienwald als Lebensraum für Wildkatze war ebenso Thema wie die Funktion, die die ehemaligen Westwall-Bunker heute haben. Simon Mewes vom BUND erläuterte die Projekte zum Schutz der Wildkatze. Ministerin Höfken ergänzte für die Landesregierung, dass man mit einer Stiftung den langfristigen Schutz sichergestellt habe.
Landrätin Theresia Riedmaier und Landrat Dr. Fritz Brechtel dankten allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben und erinnerten daran, dass jeder Verantwortung trage: für die Sicherstellung der nachhaltigen Nutzung, für den Erhalt des Naturerbes Bienwald und dafür, dass das Bienwaldprojekt zu einem guten Ende kommt. Brechtel und Riedmaier betonten zudem die Dialogbereitschaft aller Akteure, die es ständig zu erneuen gelte. Im Bienwald werde Naturschutz mit und für die Menschen gemacht.