Die Informationstechnologie durchdringt immer mehr Bereiche unseres täglichen Lebens und kommt uns dabei auch immer näher.
In den Forschungslaboren des DFKI entstehen IT-Systeme, die uns bei Entscheidungen unterstützen, die uns helfen, die komplexe Welt und unsere Mitmenschen besser zu verstehen und die dazu beitragen, dass Kinder und Erwachsene die Fähigkeiten erwerben, die sie benötigen, um in der veränderten Arbeitswelt erfolgreich zu sein.
Diese Anwendungen können die menschliche Intelligenz weder perfekt nachahmen noch ersetzen, aber sie sind um ein vielfaches intelligenter als die heutigen Computerprogramme und sie müssen der menschlichen Kognition angepasst sein, wie ein gut sitzender Arbeitshandschuh. Das genau ist die Herausforderung der Künstlichen Intelligenz: Sie will die Informationstechnologie so intelligent gestalten, dass sie uns die Arbeit und das Leben auf angenehmste Weise erleichtert, und uns dabei nützliche Zusatzfähigkeiten gibt, die uns die biologische Evolution vorenthalten hat.
Sieben Jahre ist es her, dass das DFKI als weltweit größtes Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz mit Standorten in Bremen, Kaiserslautern und Saarbrücken in Berlin zunächst ein kleines Projektbüro eröffnete.
In diesen sieben Jahren konnte sich die Ideenschmiede in der Hauptstadt als Innovationspartner der Wirtschaft und der Wissenschaft etablieren. Viele erfolgreiche Projekte wurden abgeschlossen. Spitzenwissenschaftler, Forschungsgelder und wirtschaftliche Investitionen konnten nach Berlin geholt werden. Das DFKI ist Gründungsmitglied des Berliner ICT Labs des European Institute of Innovation and Technology der EU sowie des Software Campus des BMBF und hat das Deutsch-Österreichische Büro des World Wide Web Consortium (W3C) nach Berlin geholt.
Das Berliner Projektbüro hat europaweite Netzwerke und Verbundprojekte koordiniert. Es hat renommierte Preise erhalten und es hat mehrere Spin-Off Firmen in die Berliner Startup-Landschaft gesetzt. Dabei ist das Büro auf mehr als 40 Mitarbeiter gewachsen. Jetzt wird die nächste Etappe des Wachstums gestartet, drei neue Forschungsgruppen werden die Berliner Forschungsstätte des DFKI verstärken:
Intelligente Analytik für Massendaten (Leiter: Prof. Dr. Volker Markl, DFKI & TU Berlin)
Bildungstechnologien (Leiter: Prof. Dr. Christoph Igel, DFKI & TU Chemnitz)
Massen-Textanalytik (Leiter: Prof. Dr. Hans Uszkoreit, DFKI, U. d. Saarlandes & TU Berlin)
Einer der bekanntesten deutschen KI-Wissenschaftler und Vorsitzende der DFKI-Geschäftsführung, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster, unterstreicht die Bedeutung der Zukunftslabore des DFKI für den Innovationsstandort Berlin:
Ein nächster Schritt im Ausbau der Berliner DFKI-Forschung wird die Mitwirkung am Berlin Big Data Center (BBDC) sein, das im Februar dieses Jahres vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und als eines von zwei deutschen Kompetenzzentren im Bereich Big Data für die Förderung ausgewählt wurde. Zu den Anwendungen der Datenanalytik in der Wirtschaft haben die Berliner KI-Forscher zudem gerade zwei neue Projekte im Smart Data Technologiewettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gewonnen. In diesen Projekten werden sie nach Wegen suchen, aus großen Datenmengen die Informationen zu extrahieren, die in der Wirtschaft bessere Entscheidungen ermöglichen.
Zu den Datenquellen gehören in erster Linie öffentliche Datenbanken, betriebliche Daten und die riesigen Textmengen des Web. Wenn wir die immensen Datenfluten, die täglich produziert werden, erst einmal richtig nutzen können, wird sich die Wirtschaft viel besser auf die dynamische Komplexität der Welt einstellen können. So werden Industrie, Verkehr, Gesundheitswesen, der Finanzsektor und sogar die Landwirtschaft erhebliche Effizienzgewinne erzielen, was sich in Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen niederschlagen wird.
„Die größten technologischen Herausforderungen auf dem Weg dorthin sind die schiere Menge der Daten, die Komplexität der menschlichen Sprache, in der Menschen Informationen und Wissen formulieren, sowie die erfolgreiche Weitergabe des ständig zunehmenden Wissens an immer größere Zahlen von zukünftigen Fachkräften. Diesen Herausforderungen stellen sich die neuen Berliner DFKI Gruppen“, meint Prof. Hans Uszkoreit, Wissenschaftlicher Direktor am DFKI und Sprecher der Berliner Forschungsstätte. „Dabei werden wir eng mit Wirtschaftsunternehmen, den anderen Berliner Forschungszentren, den Universitäten und Hochschulen sowie den politisch Verantwortlichen kooperieren.“
Am 14. Juli wird das DFKI mit Partnern, Förderern, Freunden und Kollegen den Beginn der nächsten Wachstumsphase einläuten. Dabei werden ausgewählte Beispiele der Forschung gezeigt, darunter preisgekrönte Methoden und Systeme.
Am 14. Juli 2014 von 16:00 bis 19:00 Uhr im CINIQ – Center for Data and Information Intelligence am Salzufer 6, 10587 Berlin.