Der Abt hat ein kaltes Herz und giert nach Leben. Der Kurfürst ist unwissend ob der schlimmen Verhältnisse vor Ort – doch man hofft auf seine Güte, als er seinen Besuch in Lauresham ankündigt. Die Bauern sind arm und am Rande dessen, was sie ertragen können.
Im Zentrum des Tanzmärchens „Das Geheimnis von Lauresham“ steht das alte Kloster Lorsch. Doch ebenso die Geschicke der Menschen, die in und um das Kloster herum leben.
Die über 170 Tänzerinnen und Tänzer von „Vronis Tanzstudio“, proben seit Wochen die einzelnen Szenen: Die Bauerntänze und das würdevolle Schreiten der Mönche, wie sich das Volk zusammenrottet und wie es dem Kurfürsten huldigt, den kämpferischen Aufstand, gar die tödlich endende Auseinandersetzung der Aufständischen und schließlich die Frieden bringende Schlussszene durch den Herrscher.
Seit Wochen üben die Tänzerinnen und Tänzer von Vroni Rosenberger, am Wochenende sind es gar vier, fünf Stunden und mehr, die durchgetanzt werden. Dabei stehen bei der Aufführung zur Eröffnung des Hauptfestwochenendes am 19. Juli nicht die Kleinen im Vordergrund. Die meisten aus der umfangreichen Gruppe sind von 10 Jahren an aufwärts, darunter viele, die zwischen 20 und 25 Jahren alt sind, auffällig auch die ungewöhnlich vielen männlichen Mitwirkenden. Veronika Rosenberger, die das Tanzstudio leitet, sagt: „Wir verstehen diesen Abend nicht als Schüleraufführung. Für uns ist es ein regelrechter Ballettabend. Aus diesem Grunde tanzen auch die Ballettlehrerinnen und –lehrer mit.“ Entsprechend der Handlung wird nicht nur Spitze getanzt: Hip Hop, Rave oder etwa Jazz-Elemente werden ebenso eingesetzt.
Die Geschichte wurde eigens anlässlich des 1250. Gründungsjubiläums Lorschs geschrieben. Historisch verbrieft allerdings ist das Tanzmärchen nicht. „Aber wir haben eine gewisse Authentizität gewahrt und die Zuschauerinnen und Zuschauer werden ihr Lorsch sicherlich erkennen“, ist sich Vroni Rosenberger sicher. Schon lange hegte man in der Lorscher Ballettschule den Wunsch nach einem Ballett-Open-Air. „Dass es nun im Rahmen der Feierlichkeiten zum 1250. Gründungsjubiläum unserer Stadt klappt, freute uns besonders“, ist man sich einig.
Ungewöhnlich ist die Struktur: Wie an jedem der vier Tage, erhebt die Stadt keinerlei Eintritt: Die Festwiese und damit das Ballett-Ereignis, stehen jedem offen. Natürlich ist die Wiese bestuhlt, für Getränke und Essen ist gesorgt. Zu Füßen des Welterbes mit der neu restaurieren, imposanten Klostermauer im Hintergrund, verspricht „Das Geheimnis von Lauresham – ein getanztes Märchen rund um das Kloster Lorsch“ ein besonderes und einmaliges Erlebnis zu werden.
Eingeleitet wird der Abend durch das schmissige Repertoire des Musikzugs Laurissa. Er hatte sein Debüt vor fünfzig Jahre bei der 1200. Jahrfeier. Wenn danach einmal mehr die in Lorsch getextete und in Armenien komponierte Lorscher Hymne erklungen ist, eröffnet der Bürgermeister das Hauptfestwochenende. Der Höhepunkt des Abends ist dann unzweifelhaft die märchenhafte Lorsch-Produktion von Vronis Tanzstudio.
Infokasten
17. – 20.Juli 2014 Hauptfestwochenende zum 1250. Gründungsjubiläum auf dem Karolingerplatz (Sonntag auch auf dem historischen Riedring)
- 17. Juli Lorscher gratulieren Lorsch; 19 – 23 Uhr
- 19. Juli Lorsch und sein Kloster; 11 – 24 Uhr
- 20. Juli Lorsch und sein Motorradrennen; 10.30 – 23 Uhr
Bei sämtlichen Veranstaltungen ist der Eintritt frei.
Kontakt & Info
Kultur- und Tourismusamt Stadt Lorsch, Fon 0 62 51/59 67-5 01, KULTour@lorsch.de