Seit Anfang 1990 ist der Rollator als Gehhilfe in Deutschland verbreitet. Rollatoren prägen immer häufiger das Straßenbild und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Verkaufszahlen haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Laut Verkehrswacht wurden alleine im Jahr 2007 in Deutschland über 500 000 Stück verkauft. Expertenschätzungen zufolge sind hierzulande bereits über zwei Millionen Rollatoren unterwegs. Der demografische Wandel und die zunehmende Mobilität älterer Menschen spiegeln sich auch in diesen Zahlen wider.
Mittlerweile gibt es Rollatoren für nahezu jede Lebenssituation: robust für Spaziergänge, leicht klappbar für die Mitnahme in Autos oder öffentlichen Verkehrsmitteln, extra schmal für Wohnungen, ausgelegt für Menschen mit Übergewicht und vieles mehr. Ein Rollator ist gleichermaßen eine Gehhilfe, wie auch eine Sitzgelegenheit.
Rollatoren erleichtern das Laufen und machen mobil. Der Rollator – auch Gehhilfe genannt – ist zweifellos eine der sinnvollsten technischen Entwicklungen der letzten Jahre. Ohne ihn würden vermutlich viel weniger Menschen, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind, ihr Haus freiwillig verlassen. Man kann damit aber auch stolpern und stürzen. Sich mit Rollatoren sicher zu bewegen ist nicht leicht. Gerade der Straßenverkehr birgt oft Gefahren für ältere Menschen, die mit dem Rollator unterwegs sind.
Polizeioberkommissar Steffen Neu, Verkehrssicherheitsberater bei der Polizeiinspektion Landau hat aus diesem Grund ein Konzept für ein Rollatoren-Sicherheitstraining erstellt. Gemeinsam mit Ulrike Sprengling, der Seniorenbeauftragten der Stadtverwaltung Landau, wurden am 3. Juli 2014 die ersten Seniorinnen und Senioren in der Pro Seniore Residenz Parkstift im Umgang mit dem Rollator geschult.
Wichtige Tipps zum Verhalten im Straßenverkehr gab Werner Mandery von der Verkehrswacht. Ganz wichtig sei helle Kleidung. Reflektoren können zur besseren Erkennbarkeit beitragen. Da 90 % der Wahrnehmung über das Auge gehe, empfahl Mandery, die Sehfähigkeit alle zwei Jahre vom Augenarzt kontrollieren zu lassen. An der Bushaltestelle solle man sich nicht direkt an der Bordsteinkante aufhalten. Ebenso solle die Straße nicht direkt vor oder nach dem Bus überquert werden. Zur Sicherheit könne auch eine Begleitperson mitgenommen werden.
„Wertsachen nicht im Korb lassen, sondern immer am Körper tragen“, ein Hinweis von Verkehrsberater Neu.
Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Sanitätshaus Strack. Michael Usinger stellte verschiedene Rollatoren Modelle vor und zeigte die Unterschiede vom Standardmodell zu hochwertigeren Gehilfen auf. Ganz wichtig seien gut funktionierende Bremsen. „Im Bus immer die Bremsen zumachen“, so Michael Usinger.
Im anschließenden praktischen Teil konnten die Seniorinnen und Senioren auf dem von der Firma Strack zur Verfügung gestellten Rollatoren-Parcours u. a. üben wie man eine Bordsteinkante überwindet und ein Gefälle meistert. Gleichzeitig stellten Michael Usinger und sein Team Bremsen ein und wiesen auf die richtige Handhabe des Rollators hin.
Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es zum Abschluss eine Urkunde.
Im September finden beim Seniorenbüro Landau sogenannte „Rollatortage“ statt. Marion Repschläger, Physiotherapeutin wird am 17. September 2014 zum Thema „Mein erster Rollator – wie ist das mit der Lenkereinstellung und der Bremse“ Tipps und Ratschläge geben. Mit Polizeioberkommissar Steffen Neu, Verkehrssicherheitsberater geht es am 18. September 2014 um das Thema „Mein erster Rollator – und wie bin ich sicher mit ihm in der Stadt unterwegs. Beide Veranstaltungen finden um 14:30 Uhr im Seniorenbüro, Waffenstraße 5 in Landau statt.
Jeder, der sich für den Umgang mit dem Rollator und das Verhalten im Straßenverkehr interessiert, kann sich beim Seniorenbüro, unter der Telefonnummer 06341/141162 anmelden.