Die Obstbauberatung beim Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg informiert über einen neuen Schädling, der an zahleichen Obstkulturen massive Schäden anrichtet: Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist durch den internationalen Warenverkehr zunächst nach Südeuropa gebracht worden und ist seit 2013 in Deutschland nachgewiesen. Betroffen sind Kirschen, Zwetschgen, alle Beerenarten und zahlreiche fruchttragende Wildgehölze.
Die Schäden an Kirschen haben im vergangenen Jahr bis zu 75 Prozent betragen. Die Früchte werden durch die Fraßtätigkeit der Larven braun und matschig und riechen nach Essig. Die Kirschessigfliege ist im Gegensatz zu heimischen Fruchtfliegen in der Lage, gesunde Früchte mit ihren Eiern zu belegen. Eine immens hohe Vermehrungsrate macht eine Bekämpfung kaum möglich. Der milde Winter und die warme Frühjahrswitterung begünstigte die Vermehrung der Fliegen.
Folgende Maßnahmen werden vom amtlichen Pflanzenschutzdienst empfohlen:
- Überwachung und Massenfang mit Becherfallen, gefüllt mit einer Mischung aus Apfelessig und Wasser
- Ernte in kurzen Abständen
- Herabkühlen des Erntegutes
- „Hygienepflücken“: alle Früchte, auch befallene, ernten und diese in Wasser mehrere Stunden lagern, um die Larven abzutöten. Fallobst ebenso behandeln.
Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.ltz-bw.de zu finden. Ebenso gibt die Obstbauberatung beim Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg Auskünfte, auch zu anderen Fragen des Obst- und Gartenbaus, unter Telefon 06221 58-28000.