„Sie haben viel Engagement, Arbeit und Schweiß in Ihre Abschlussarbeiten gesteckt“, lobte Franz Link, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Kaiserslautern, acht Absolventen der Technischen Universität. Für die hervorragenden Leistungen ihrer Bachelor-, Master- und Promotionsarbeiten erhielten Absolventen nun Preise der Kreissparkassen-Stiftung für die Technische Universität Kaiserslautern.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung im Deutschordensaal der Kreissparkasse vom Blockflötenensemble „Lauter Töne“ der Kreismusikschule Kaiserslautern.
Der ideelle Wert einer solchen Auszeichnung gehe aber über den rein materiellen Anreiz weit hinaus, so Link. Es werde sicherlich bei Bewerbungen als vorteilhaft angesehen, wenn im jeweiligen Lebenslauf eine solche Auszeichnung vermerkt sei, unterstrich Link die Bedeutung des Stiftungspreises. „Oder Sie gründen mit Ihrem Wissen ein Unternehmen hier in der Region – ein Preis der Kreissparkassen-Stiftung wäre da schon die halbe Kreditzusage“, fügte Link augenzwinkernd und ermunternd hinzu.
Der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der Kreissparkasse, Landrat Paul Junker, erinnerte daran, dass nicht wenige Unternehmen in der Region Ausgründungen aus der TU sind, einige davon wurden von ehemaligen Preisträgern der Stiftung gegründet. Manche so entstandene Firma unterhielte mittlerweile auch europa- und weltweite Geschäftsbeziehungen. Ob der Lebensmittelpunkt in der Region verbleibe oder ob man einer beruflichen Herausforderung wegen fortziehe, „so oder so sind Sie Botschafter der Wissenschaft und Forschung für die gesamte Region“, rief Junker den jungen Preisträgern zu. In den zurückliegenden dreißig Jahren des Bestehens der Stiftung konnten insgesamt über 200.000 Euro an Preisgeldern ausgereicht werden. Der Verwaltungsrat entscheidet über die Vergabe. Seit 1984 reicht die Kreissparkassen-Stiftung für die Technische Universität Kaiserslautern jährlich Preisgelder für Abschlussarbeiten aus, die an der TU erstellt wurden.
Die Preise der Kreissparkassen-Stiftung bezeichnete TU-Vizepräsident Professor Burkhard Hillebrands als „eine feste Größe bei uns in der Uni, denn sie fördert die Sichtbarkeit unserer Arbeit“. Eine öffentliche Anerkennung wie diese fördere auch den Dialog zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, neue Konzepte und Kooperationen könnten dadurch entstehen. Die acht ausgezeichneten Arbeiten zeigten die hohen Potenziale in den Fachbereichen der TU, bemerkte Hillebrands und verwies auf eine Wertschöpfungskette. Auf Grundlagenforschung an der TU aufbauend, könne anwendungsbezogene Weiterforschung betrieben werden, die schließlich zu Patenten und dann zu ökonomisch auswertbaren Güter entwickelt werden. „Auf diese Art und Weise wird aus Wissen wieder Geld“, erläuterte Hillebrands.
Oliver Brücher erhielt für seine im Fachbereich Chemie erstellte Doktorarbeit ein Preisgeld in Höhe von 800 Euro. Der aus Birkenfeld stammende Jungwissenschaftler hat einen Weg gefunden, Enzymreaktionen unter nicht-sauren Bedingungen ablaufen zu lassen, die sonst nur in Naturmeeren vorkommen, wie Laudator Professor Jens Hartung darlegte.
Ebenfalls 800 Euro Preisgeld durfte Matthias Benjamin Jungfleisch vom Fachbereich Physik in Empfang nehmen. Der gebürtige Saarländer experimentierte am Lehrstuhl von Professor Burkhard Hillebrands an Grundlagen, um neue Bauverfahren und Materialien für den Informationstransport bei Verbindungen von Magnonen und Elektronen zu erforschen.
Willem Balk vom Fachbereich Architektur hat bei Professor Bernd Meyerspeer seine Diplomarbeit über ein Park- und Wohnprojekt im schweizerischen Basel abgelegt und jetzt dafür 400 Euro Preisgeld erhalten. Sein Entwurf sei eine städtebauliche Komposition und hat dem gebürtigen Niederländer nunmehr eine Aufgabe bei einem Heidelberger Architekturbüro eingebracht, sagte Laudator Dr. Johannes Modersohn.
Anja Michaela Stadthaus hat für ihre Diplomarbeit im Fachbereich Bauingenieurwesen 400 Euro Preisgeld erhalten. Die aus Birkenfeld stammende Absolventin ist mit einem stochastischen Verfahren der Ursache für die gelegentlich geringen finanziellen Renditen bei Bauprojekten nachgespürt und hat eine Software entworfen, um Projektrisiken besser zu kalkulieren, wie Laudator Professor Karsten Körkemeyer ausführte.
Für seine Masterarbeit, wahrscheinliche Themen in Onlinemedien voraussagen zu können, ist Christopher Tim Althoff vom Fachbereich Informatik mit 400 Euro ausgezeichnet worden. Althoff ist mittlerweile aufgrund seiner Forschungsarbeit von einem marktführenden Big-Data-Unternehmen in den Vereinigten Staaten als Mitarbeiter eingestellt worden, wie Laudator Professor Andreas Dengel zu berichten wusste.
Der aus dem bayerischen Dachau stammende André Chassein vom Fachbereich Mathematik (Laudator Professor Sven O. Krumke) konnte für seine Masterarbeit 400 Euro entgegennehmen. Chassein konnte mit mathematischen Methoden analysieren, wie stabile Gleichgewichte von bestimmten Konstellationen innerhalb der Spieltheorie beschrieben werden können.
Simon Krause hat für seine experimentelle Studie über zeitliche Preispartitionierung seine Diplomarbeit im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften bei Professor Stefan Roth geschrieben und dafür nun 400 Euro Preisgeld erhalten. Er untersuchte das Phänomen, wie Käuferbewertungen ausfallen, wenn der Gesamtpreis für eine Ware stückweise in zeitlichen Abständen mitgeteilt wird, wie es bspw. bei Onlinebestellungen geschieht.
Thea Heinzler erhielt für ihre Bachelorarbeit im Fachbereich Raum- und Umweltplanung, Professor G. Troeger-Weiß einen Geldpreis in Höhe von 300 Euro. Sie zeigte für die Gemeinde Carlsberg ein Nutzungs- und Vermarktungskonzept von Standortpotenzialen als Beitrag zur strategischen Kommunalentwicklung auf, wie Laudatorin Dr. Swantje Grotherr erläuterte.