So groß wie die Salzburger Festspiele wird das Mozartfest nicht, aber wenn sich vom 2. bis 6. Juli 2014 die Klassikfreunde in Speyer begegnen, werden sie hier das Genie aus Salzburg in all seinen Facetten erleben. Von einem Ausflug in die Welt der Oper über Mozarts instrumentales Opus magnum in Gestalt seiner letzten drei Sinfonien bis hin zu den beliebtesten Kammermusiken reicht das Programm des Mozartfestes 2014, das die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Stadt Speyer veranstaltet.
Abwechslungsreich wie das Repertoire sind die „Locations”: Wie es sich für ein Sommerfestival gehört, wird es zwei Open-Air-Konzerte geben, zu erleben im Rathaus-Innenhof. Weitere Veranstaltungsorte sind die Stadthalle, die herrliche barocke Dreifaltigkeitskirche mit ihrer fantastischen Akustik, das Kinder- und Jugendtheater Speyer sowie der Alte Stadtsaal.
Von einem „eigenen kleinen Festival“ spricht Chefdirigent Karl-Heinz Steffens, eines „mit Kammermusik, Sinfonischem und viel Kontakt zu den Menschen in Speyer“. Klassik Menschen aller Generationen näher bringen, Hemmschwellen im Umgang mit dem traditionellen Konzertbetrieb abbauen – in Amerika ist man da schon einen Schritt weiter, wie zum Beispiel das Festival „Tanglewood” eindrucksvoll beweist. Tanglewood dient seit 1937 als Sommerresidenz des Boston Symphony Orchestras und lockt alljährlich 350.000 Zuschauer an. So viele werden beim Mozartfest in Speyer nicht erwartet, aber dass Karl-Heinz Steffens und Intendant Prof. Michael Kaufmann die Stadt am Rhein als „Sommerresidenz” der Staatsphilharmonie ausgewählt haben, ist kein Zufall: Nirgendwo sonst in der Pfalz treffen Gastfreundschaft, bedeutende Baudenkmäler und ein so vielfältiges kulturelles Angebot auf eine so charmante Weise aufeinander.
Schon das Vorkonzert am 22. Juni 2014 um 17.00 Uhr in der Stadthalle Speyer bietet ein Novum, wenn Schüler der Musikschule in Speyer und Mitglieder des Speyerer Kammerorchesters Seite an Seite mit den Profis der Staatsphilharmonie unter der Leitung von Dirigent Hannes Krämer die Tondichtung „Finlandia“ von Jean Sibelius, Mozarts Klavierkonzert C-Dur KV 467 (Solist: Stephan Rahn) und die berühmte Peer Gynt Suite Nr. 1 von Edvard Grieg zu Gehör bringen.
Mozarts drei letzte Sinfonien zählen zu den Meilensteinen der Musikgeschichte. Alle drei in Folge serviert die Staatsphilharmonie unter ihrem Chefdirigenten Karl-Heinz Steffens beim Eröffnungskonzert am 2. Juli um 19.30 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche, darunter die berühmte “Jupiter-Sinfonie”. Ganz den Bläsern widmet sich das Open-Air-Konzert am 4. Juli um 19.30 Uhr im Rathausinnenhof. Unter Leitung von Karl-Heinz Steffens – der an diesem auch als Solist an der Klarinette zu erleben ist – laden Mitglieder der Staatsphilharmonie zur romantischen Serenade unterm Himmelszelt ein, ähnliches unternehmen die Kollegen von der streichenden Zunft am 5. Juli, ebenfalls um 19.30 Uhr im Rathausinnenhof diesmal geleitet von Konzertmeister Nikolaus Boewer. Beide Konzerte zeigen Mozart nicht von seiner ernsten, sondern vor allem von seiner fröhlich-unterhaltsamen Seite. Bei den Serenaden sind im Ticketpreis von 40 Euro ein Begrüßungsgetränk und kulinarische Köstlichkeiten vom Ratskellerwirt Gunter Braun inbegriffen.
Der Ruf als „wandelndes Rezitativ“ eilt dem deutschen Schauspieler, Kabarettist und Regisseur Michael Quast seit vielen Jahren voraus und die Staatsphilharmonie darf sich glücklich schätzen, diesen dem Publikum bestens bekannten Unterhaltungskünstler mit im Festival-Boot zu wissen. Am 6. Juli um 11.00 Uhr wird er im Alten Stadtsaal an der Seite der Kammersolisten der Deutschen Staatsphilharmonie bei einer Matinee unter dem Motto „Das Rezitativ und die Liebe“ Mozarts beliebte Oper „Don Giovanni“ (in einer Bläserbearbeitung) kommentieren.
Mit jungen, begabten Gesangssolisten besetzt ist auch das Abschlusskonzert am 6. Juli um 18.00 Uhr, wenn Anne-Katrin Steffens (Sopran), Martha Luise Jordan (Mezzosopran), Semjon Bulinsky (Tenor) und Alexander Kiechle (Bass) mit der Staatsphilharmonie und dem Speyerer Domchor mit Begleitmusiken zum heroischen Drama „Thamos, König in Ägypten“ Opern-Atmosphäre in die Dreifaltigkeitskirche zaubern. Holzbläsersolisten der Staatsphilharmonie brillieren zu Beginn des Abends bei der Sinfonia concertante Es-Dur für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Orchester, KV 297b.
Karten für das Mozartfest Speyer gibt es unter Telefon 01805 700 733, unter www.reservix.de und an allen ReserviX-Vorverkaufsstellen.