Milde Temperaturen, entspannte Besucher und ein kreatives Programm: Diese perfekte Kombination bescherte dem Veranstalter, der Kultur und Veranstaltungs GmbH (KVG), und der freien Szene bei der achten Kulturnacht rund 2.600 Besucher. Zahlreiche Kulturinteressierte aus der Region nutzten das umfangreiche Angebot von Ausstellungen über Lesungen bis hin zu Musik. Bei der Netzwerkveranstaltung am 14. Juni präsentierten rund 80 Institutionen, Vereine und Gruppen mit geschätzten 448 Akteuren ihr Können. Das Angebot „Vorab ins Museum“ nutzten 150 Besucher. Der Veranstalter meldet keine Vorkommnisse.
Direkt zum Start der Kulturnacht um 19 Uhr begrüßte die Abendsonne zahlreiche, gut gekleidete Besucher aus der gesamten Region, die mit Programmheften bewaffnet, in einen langen Abend starteten. Das war auch ratsam, um möglichst viele der 36 Veranstaltungsorte bis nach Mitternacht besuchen zu können. „Das perfekte Ausgehwetter bescherte den Aktiven insgesamt 2600 Kulturnachtgäste“, freut sich Jens Thiele, Prokurist der KVG und vermeldet so einen leichten Besucherzuwachs: „Alles lief reibungslos, wir haben keine Vorkommnisse zu vermelden. Natürlich gab es aber bei einer Veranstaltung mit so vielen Akteuren kleinere, zeitliche Verzögerungen. Auch mussten wir bezüglich der musikalischen Lautstärke ab und zu kurz Rücksprache halten, so dass kleinere Nachbarorte nicht gestört wurden. Aber alle Beteiligten waren da sehr kooperativ.“
450 Akteure boten von Ausstellungen, über Lesungen bis hin zu unterschiedlichen Musikprogrammen ein tolles Programm: „Eine wunderbare Möglichkeit unsere Kulturstadt zu entdecken“, schwärmt Oberbürgermeister Michael Kissel: „An so vielen Ecken in der Stadt wurde ein abwechslungsreiches und künstlerisches Programm der Kreativszene geboten, dass der Abend wie im Flug verging.“ Im Rahmen der Austellungseröffnung „Dinner für Dieter“ in der Andreasstift-Kirche lobte er die zahlreichen Künstler und Kulturschaffenden aus Worms, die mit ihren Beiträgen die Atmosphäre der Veranstaltung ausmachen. „Die Kulturnacht lässt Worms pulsieren“, fasst Volker Gallé, Kulturkoordinator der Stadt, seine Eindrücke zusammen: „Jedes Jahr bereichern neue Akteure mit spannenden Ideen das Gesamtprogramm. Gerade für Nischenprogramme bietet die Kulturnacht eine tolle Chance, Werbung in eigener Sache zu platzieren.“
Kulturelle Flaniermeile begeistert
Ob es die Filmmelodien im proppenvollen Dominikanerkloster St. Paulus, die barocke Musik im barocken Teil des Doms, die „Saxonfonhäppchen“ zwischen den Versteigerungen im Café L oder die Gute-Laune-Musik im Innenhof des Valckenberg-Weinladens waren: Musik lockte an vielerlei Orten. Gezielt angesteuert wurden aber auch die Weinwanderungen der Vinovation. Wer die Foto-Ausstellung entlang der Stadtmauer von Stefan Weißmann besuchte, landete früher oder später auch bei der Weinprobe des Unikats und der angrenzenden Kunstinstallation.
Spannend zu beobachten, war dass die vielen jüngeren Kulturschaffenden auch ein jüngeres Publikum anzogen. Durch Vorstellungen der Jugendmusikschule in der Dreifaltigkeitskirche oder der Szene 9 im Lincoln-Theater waren viele junge Erwachsene unterwegs, die nicht nur die Vorstellungen ihrer Freunde besuchten. Die Live-Musik bei „Rocknacht meets Kulturnacht“ am Lutherplatz heizte neben der Jugend auch so manchem Kulturnacht-Besucher kräftig ein.
Ausstellungen, Lesungen, Installationen und Illuminationen sowie diverse Kunstaktionen: Jeder Ort hatte sein Publikum, jeder Besucher sein Programm. „So war es nicht weiter schlimm, dass man nicht alles erleben konnte“, spricht Volker Gallé über die Fülle des Angebots: „Ob nach Plan oder spontan, wie man vorgehen mochte, war jedem selbst überlassen. Es war für jeden etwas Passendes dabei.“
Rund 150 Besucher nutzten das Angebot „Vorab ins Museum“ und waren bereits tagsüber Gäste der Ausstellungen. Es zeigte sich aber auch, dass Orte, deren Erreichbarkeit längere Zeit in Anspruch nahm, weniger Zuspruch fanden. Auch Programmpunkte, die länger als die meist üblichen 20-30 Minuten-Sets dauerten, hatten es beim Besucher schwerer.
Die Wormser Kulturnacht
Die Kulturnacht Worms ist eine Veranstaltung der Kultur und Veranstaltungs GmbH in Kooperation mit der Kulturkoordination der Stadt Worms. Das Netzwerkprojekt ist eine Idee Volker Gallés, Kulturkoordinator der Stadt Worms, der bis heute der Kulturnacht beratend zur Seite steht. Die einzelnen teilnehmenden Künstlergruppen und Institutionen entwickeln und verantworten ihre Veranstaltungen jeweils selbst. Die Kulturkoordination und die KVG unterstützen durch eine zentrale Vermarktung und Organisation, die finanzielle Unterstützung einzelner Programmpunkte sowie diverse logistische Hilfestellungen. Zusätzlich helfen viele Ehrenamtliche auch hinter den Kulissen. Jens Thiele, Prokurist der KVG, dankt von Organisationsseite besonders den ehrenamtlichen Helfern des Vereins für Ehrenamt und den so genannten „Indianern“, die für die Kassen- und Einlassdienste verantwortlich waren.