Ein Klavierkonzert, dessen Geschichte eng mit Karlsruhe verbunden ist, und ein solistisches Werk eigener Wahl mussten die Teilnehmer des Dr. Hermann Büttner-Klavierwettbewerbs 2014 interpretieren. Zur Auswahl standen folgende Klavierkonzerte: das Konzert von Robert Schumann, (das Clara Schumann unter der Leitung von Hermann Levi zweimal in Karlsruhe spielte), das Klavierkonzert Nr. 1 von Johannes Brahms (vom Komponisten selbst 1865 unter Levis Leitung in Karlsruhe gespielt), das Konzert Nr. 3 von Ludwig van Beethoven (der letzte Auftritt in Karlsruhe von Clara Schumann, 1879 unter Paul Dessaus Leitung), das Konzert Nr. 4 von Ludwig van Beethoven (1869 von Hermann Levi in Karlsruhe dirigiert anlässlich der Uraufführung der „Liebesliederwalzer“), sowie die Klavierkonzerte von Edvard Grieg und von Eugen d'Albert, beide, weil sie vom Komponisten selbst in Karlsruhe gespielt worden sind.
Am Wettbewerb teilnahmeberechtigt waren Studierende der Hochschule für Musik Karlsruhe in den Studiengängen Solistenexamen, Bachelor und Master.
14 Studenten haben sich mit der Zustimmung ihrer Hauptfachlehrer beworben und an der ersten Runde des Auswahlvorspiels am 14. Juni teilgenommen. In der ersten Runde wurden jeweils der Kopfsatz des Klavierkonzertes, mit einem zweiten Pianisten für den Orchesterpart, und ein Solostück gespielt. Fünf Teilnehmer erreichten die zweite Runde, in der das ganze Klavierkonzert präsentiert werden musste. Den ersten Preis (6000 €) errang Frank Dupree für seine Interpretation des Konzertes für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37 von Ludwig van Beethoven. Den zweiten Preis (3000 €) hat Gryta Tatoryte gewonnen, die das Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur von Ludwig van Beethoven gespielt hat. Einen Förderpreis in Höhe von 1000 € erhält Moeka Sugiyama, die ebenfalls das Konzert Nr. 4 von Beethoven interpretierte. Suzuko Sakakibara, die Schumann spielte, und Ji Eun Park, die sich für das Konzert von Edvard Grieg entschieden hatte, erhalten jeweils einen Förderpreis in Höhe von 600 €. Die Gewinner des ersten und zweiten Preises, Frank Dupree und Gryta Tatoryte, erhalten ihr Preisgeld und eine Urkunde erst, nachdem sie das Preisträgerkonzert am 11. Januar 2015 bestritten haben. Das Neujahrskonzert der Hochschule wird also für Beethoven-Fans ein wahrer Leckerbissen.
Der Jury unter dem Vorsitz von Dr. Hermann Büttner gehörten ausschließlich Pianisten an, die nicht Mitglieder der Hochschule für Musik Karlsruhe sind: Carmen Piazzini, die seit 2008 eine Meisterklasse an der Sommerakademie des Mozarteums in Salzburg leitet, Elza Kolodin von der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg und Thomas Duis, der an der Hochschule für Musik Saar lehrt.