Schwarze Knopfaugen, kontrastreich gestreiftes, streichelweiches Fell und ein eifriges Hin- und Hergewusel: Die siebenköpfige Stinktierfamilie begeistert die Besucher. Im vergangenen November zog das junge Stinktierpärchen an den Neckar. Schon kurz nach dem Kennenlernen schien es zwischen den beiden jungen Streifenstinktieren (auch Streifenskunks genannt) mächtig gefunkt zu haben. Obwohl sie sich nicht kannten, verbrachten sie gleich die erste Nacht gemeinsam in einer ihrer Schlafboxen. Für die Tierpfleger war klar: Das ist Liebe auf den ersten Blick. Sie haben sich nicht getäuscht. An dem Ergebnis können Zoobesucher sich jetzt erfreuen.
Die fünf quirligen Stinktierkinder wurden bereits am 28 April geboren. Bislang hatte Mutter „Chanel“ ihren Nachwuchs gut in der Wurfhöhle versteckt und liebevoll umsorgt. Nun unternehmen die Jungtiere immer häufiger Ausflüge nach draußen und erkunden ihr Gehege. „Chanel“ hat aber nicht nur vier schwarz-weiß gestreifte, sondern auch ein schneeweißes Albino-Skunk mit roten Augen zur Welt gebracht. Albinismus kommt beim Menschen und auch bei fast allen Tierarten vor. Betroffene Menschen und Tiere leiden wegen des Melanin-Mangels unter starker UV-Empfindlichkeit und unter Sehstörungen. In freier Wildbahn hätte das Albino-Mädchen wohl keine Überlebenschance. Die fehlende Tarnfunktion, bei den Streifenskunks also die Streifen, ist das größte Problem für die Tiere, da sie leicht als Beutetier erkannt werden.
Die Familie der Stinktiere umfasst vier Gattungen mit insgesamt zwölf Arten. Die Streifenskunks leben in Nord- und Mittelamerika. Die kleinen Raubtiere haben ein schönes, kontrastreiches Fell, die Grundfarbe ist schwarz oder dunkelbraun, Gesicht, Körper und Schwanz sind mit weißen Streifen versehen. Dank ihrer attraktiven Färbung und ihres hübschen Äußeren sind Stinktiere populäre Darsteller in Trickfilmen.
Ein charakteristisches Merkmal aller Vertreter der Skunks sind die ausgeprägten, paarigen Analdrüsen, die ein streng riechendes Sekret absondern, das sie bis zu sechs Meter weit verspritzen können. Dieses sehr spezielle Verteidigungsverhalten wenden die Tiere aber nur im Notfall an, denn die beiden Drüsen enthalten Sekret nur für etwa fünf bis sechs „Schüsse“. Danach dauert es zirka zehn Tage, bis sie wieder aufgefüllt sind. Deshalb greifen sie bei einer Bedrohung zunächst zu einschüchternden Drohgebärden. Dabei stampfen und trommeln sie mit ihren Pfoten, schütteln ihren Körper und fauchen mit nach rückwärts gewandtem Kopf den Feind an. Als letzte, geruchsfreie Warnung beugen sie den Schwanz nach vorne und präsentieren dem Angreifer ihr Hinterteil. Zeigt sich der potentielle Angreifer davon unbeeindruckt, versprühen sie ihr übelriechendes Sekret, wobei sie meist auf das Gesicht des Angreifers zielen. Die meisten derart attackierten Tiere sind klug genug und lernen aus einer Begegnung mit einem Skunk. Größere Säugetiere wie Kojoten und Pumas greifen sie daher selten an. Greifvögel lassen sich von dem Sekret weniger abschrecken, da ihr Geruchssinn nicht so stark ausgeprägt ist.