Nach eigenen Angaben war er vor der 7. Klasse eine „Riesenpfeife“ in Deutsch: der mehrfach preisgekrönte Kinder- und Jugendbuchautor Stefan Gemmel. Vor den 5. und 6. Klassen der Realschule plus Bobenheim-Roxheim präsentierte er am Donnerstag (05.06.2014) im Kurpfalztreff Bobenheim-Roxheim unter anderem seine „Schattengreifer“-Trilogie und sein Mystery-Buch „Sichelmond“.
„Bei uns zuhause gab’s ein Buch – das hat meine Mutter zur Kommunion geschenkt bekommen“, gesteht Stefan Gemmel den 6. Klassen im Laufe seines Programms, das unter dem Motto läuft „Ich werde euch nicht nur das Hörbuch machen“ und damit weit mehr als eine klassische Autorenlesung ist. Erst durch eine Deutschlehrerin in der 7. Klasse sei er zum Lesen animiert worden, so Gemmel: eine Faszination, der er bis heute erliegt. „Bei Filmen hast Du das gesehen, bei Büchern warst Du da!“ Vom Lesen sei er zum Schreiben gekommen, zur Schülerzeitung, zur Tageszeitung, und inzwischen könne er gut von seinen Büchern leben. Allerdings nahm er den Schülerinnen und Schülern während der Doppelveranstaltung im Kurpfalztreff die Illusion, es bliebe besonders viel des Buch-Ladenpreises bei ihm hängen: Gerade einmal 60 Cent netto verdient er an einem 8-Euro-Buch. Interessant bei dieser in Zusammenarbeit zwischen Realschule Plus und Gemeindebücherei zustande gekommenen Autorenlesung waren auch weitere Berichte aus Gemmels „Schreibwerkstatt“: Wie die „Schattengreifer“-Trilogie zu ihren Titelbildern kam oder dass „Sichelmond“ fast eine Auftragsarbeit war.
Komödiantisch, agil, quirlig, lebhaft, reich an Mimik und Gestik, gelegentlich durchsetzt mit Comic-Ausrufen wie „Wumm!“ oder „Utz!“ – so erlebten die 105 jungen Zuhörerinnen und Zuhörer Gemmel, dessen Bücher in 18 Sprachen übersetzt wurden und der damit der meistübersetzte Autor aus Rheinland-Pfalz ist. Nach Gemmels Autorenlesung war noch ausreichend Zeit für Autogramme. Und einige der jungen Fans nahmen außer Gemmels Schriftzug auf ihrem Handy sogar ein Foto mit nach Hause, das sie zusammen mit dem Erfolgsautor zeigt.