„Ein echtes Mehrgenerationendomizil entsteht hier in der Roten Kaserne“, sagte Sozialdezernent Bürgermeister Thomas Hirsch beim Pressetermin des Seniorenbüros in der Roten Kaserne, in Anlehnung an das ebenfalls hier befindliche Haus der Jugend.
„Wir freuen uns, dass das Seniorenbüro und die Ehrenamtsböse hier ihre Arbeit fortsetzen können. Die Stadt Landau übernimmt im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge die Mietkosten für die Räumlichkeiten“, betonte Hirsch. Für die neugewählte Vorsitzende des Seniorenbüros, Christine Baumann, und ihren Stellvertreter Günter Selzer ist die Ehrenamtsbörse eine erfolgreiche und gesellschaftlich wichtige Kontakt- und Vermittlungsstelle für Vereine und Organisationen, die Ehrenamtliche suchen und Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. „Die Ehrenamtsbörse spricht dabei alle Altersklassen an“, machte Hirsch deutlich.
„‘Das Gute besser machen‘ lautet das Motto unseres Vereins Seniorenbüro-Ehrenamtsbörse. Seit gut zehn Jahren engagieren wir uns hinsichtlich gemeinnütziger Projekte, für ein generationenübergreifendes Miteinander und für ein möglichst langes selbstständiges Leben. Und da suchen wir mehr als vorher die Öffentlichkeit und betreiben von Grund auf Netzwerkarbeit“, betonte Christine Baumann und ergänzt „es gibt viele Menschen, die nach ihrem Ausscheiden aus dem Berufsleben, ihre über Jahre erworbenen Kompetenzen auch weiterhin weitergeben wollen oder aber die, die aufgrund familiärer Schicksale alleine leben, den Anschluss an die Gesellschaft verlieren und ihren Alltag alleine nicht meistern können. Genau da wollen wir ansetzen und vermitteln“.
Mit zahlreichen Veranstaltungen, wie „Runder Tisch Ehrenamt“, „Ehrenamt für Menschen mit Migrationshintergrund“, „Wir tun was“ und der Veranstaltungsreihe „Länger selbstständig leben“, für welche der Bürgermeister die Schirmherrschaft übernahm, möchte der Verein informieren. Einerseits sollen hilfebedürftige Menschen angesprochen werden und andererseits eben jene, die sich sozial ehrenamtlich am gesellschaftlichen Leben beteiligen wollen.
„Die Stadt Landau führt derzeit das Auditverfahren ‚Familiengerechte Kommune‘ durch und entwickelt sich in diesem Zusammenhang im sozialgesellschaftlichen Bereich stetig weiter. Ich freue mich daher umso mehr, dass der Verein mit seinem sozialen Engagement seinen Teil dazu beiträgt“, so Hirsch.
„Generationen wohnen heutzutage nicht mehr unter einem Dach, Nachbarsleute kennen sich oft gar nicht und auch die Strukturen in den Vereinen und Gruppen verändern sich. Deshalb wollen wir dem ‚Auseinanderdriften‘ unserer Gesellschaft entgegenwirken“, erklärte Günter Selzer, stellvertretender Vorsitzender des Seniorenbüros. „Wir vermitteln nach Anfrage und Bedarf, beispielsweise suchen junge Familien oft eine Gast-Oma oder einen Gast-Opa, in den Schulen werden häufig Lesepaten angefragt oder in Vereinen wird Unterstützung in der Jugend- und Seniorenarbeit benötigt“, weiß Klaus Werther, der seit einigen Jahren aktiv im Verein mitarbeitet.
„Die Projekte rund um das Seniorenbüro und der Ehrenamtsbörse sind von unschätzbarem Wert für eine funktionierende Gesellschaft. Hier profitieren beide Seiten, quasi ein ‚doppelter Nutzen‘. Zugleich setzt sich der Verein mit Zukunftsfragen auseinander, denen wir uns auch aufgrund des demographischen Wandels zunehmend stellen müssen“, unterstrichen Christine Baumann und der Bürgermeister die Stellung des Vereins abschließend.