Musik aus Israel und Osteuropa steht im Zentrum der neuen Saison

Villa Musica blickt nach Osten

Das Titelbild des Jahresprogramms 2014/15.

„Blick nach Osten“ lautet das neue Saisonmotto der Villa Musica. Ab Oktober stellt die rheinland-pfälzische Landesstiftung Musik aus Israel, Russland und Polen in den Mittelpunkt ihrer Programme. Berühmte Streicher musizieren mit dem Spitzennachwuchs der Stiftung, darunter Vadim Gluzman, Boris Garlitsky, Maxim Rysanov und David Geringas.

Die polnische Pianistin Ewa Kupiec spielt Frédéric Chopin und Grazyna Bacewicz, die junge Russin Olga Scheps ist mit Klavierwerken von Franz Schubert zu hören. Noch weiter nach Osten führt das Eröffnungskonzert der Saison am 4. Oktober im Landesmuseum Mainz mit Gustav Mahlers Lied von der Erde und Neuer Musik aus China, gespielt von der Hornistin Marie-Luise Neunecker und Stipendiaten der Stiftung.

138 Konzerte in 49 Spielstätten sind zwischen Oktober 2014 und August 2015 zu hören. „Ein Saisonprogramm zum Nachdenken und Mitfühlen“, sagte Kulturstaatssekretär Walter Schumacher bei der Pressekonferenz in Mainz. Er verwies auf das Projekt „Violins of Hope“, Violinen von Holocaustopfern, die in den Synagogen in Mainz, Worms und Ahrweiler gespielt werden. Die Instrumente kommen aus Israel wie viele Programme der neuen Saison: Villa Musica beginnt eine neue Kooperation mit der Rubinstein Competition in Tel Aviv und lädt das Duo Gurfinkel in ehemalige Synagogen von Rheinland-Pfalz ein. Russische Musik im Spannungsfeld zwischen Ost und West ist der zweite Saisonschwerpunkt. „Unser Blick nach Osten ist nie unbelastet“, sagte Alexander Hülshoff, der Künstlerische Leiter der Villa Musica. „Bei aller Schuld, die wir historisch in diesen Ländern auf uns geladen haben, auch in Polen, werden wir immer an die Tragik des 20. Jahrhunderts erinnert, etwa in der Musik von Dmitri Schostakowitsch.“

Jenseits der Klassik schreibt sich die Villa Musica bunte Vielfalt auf ihre Fahnen wie etwa Kinderkonzerte im Spielplatz Villa Musica oder Weltmusik im ClassicClash, den Lounge-Konzerten von SWR2 und Villa Musica. SWR2 steuert 15 eigene Konzerte zum Programm bei und schneidet etliche weitere Konzerte fürs Radio mit. Dazu gehören auch zwei neue Kooperationen der Villa Musica im Bereich der Alten Musik: mit dem European Union Baroque Orchestra und dem Projekt BarockVokal der Musikhochschule Mainz. Bachkantaten sind unter Ton Koopman zu hören, eine Gluckoper unter Jaap ter Linden, Vivaldikonzerte mit Sergio Azzolini.

Das illustrierte Programm kann telefonisch bestellt werden (06131 / 9251800) und steht zum Download im Internet bereit (www.villamusica.de).