Die Große Kreisstadt Ettlingen macht aus Trinkwasser Strom. Am Mittwoch, den 28. Mai 2014 wurde die neue Turbine feierlich eingeweiht und von Bürgermeister Johannes Arnold in Betrieb genommen. Kauf und Einbau kosteten rund 70.000 Euro.
Das Umlegen eines kleinen Schalters reichte aus, um die eher unscheinbare, etwa einen Meter lange Turbine in Betrieb zu nehmen. Immerhin versorgte sie ab diesem Zeitpunkt 50 Ettlinger Haushalte dauerhaft mit Strom. Die neu gewonnene Elektrizität ist eine rückwirkend erzeugte. Sie kommt daher, dass Trinkwasser aus dem „Hochbehälter Moosalb“ in die Leitungen der Ettlinger Bürger läuft. Die 50 Meter Höhenunterschied reichen aus, um 130.000 kWh jährlich ins Netz einspeisen zu können. Die Turbine läuft, solange Trinkwasser ins Tal geht. „Die Energieerzeugung ist unabhängig von der Sonne, sie funktioniert 365 Tage im Jahr“, sagte Stadtwerke Ettlingen-Geschäftsführer Eberhard Oehler begeistert, der auch darauf hinwies, dass der daraus gewonnene Strom eben keine regenerative Energie sei, sondern eine, die sowieso schon dagewesen sei und jetzt genutzt werden könne.
Im „Hochbehälter Moosalb“, etwas versteckt an der Straße zwischen der Kernstadt Ettlingen und Schöllbronn gelegen, passen in drei Kammern bis zu 4,8 Millionen Liter Trinkwasser. Der Gesamtwirkungsgrad der Stromeerzeugung mit der neuen Turbine beträgt 80%. Die Wasserkraft der Alb, die durch Ettlingen fließt, wird im Albtal schon seit langer Zeit von verschiedenen Firmen als Energielieferant genutzt, die kleine Turbine ist jedoch das erste Wasserkraftwerk der Stadtwerke Ettlingen.