Deutlich zugenommen hat das Interesse an der Europa- und Gemeinderatswahl in Mannheim: An der aktuellen Europawahl nahmen 44,1 Prozent der Wahlberechtigten teil, 2009 waren es nur 40,9 Prozent. Die Gemeinderatswahl zog 38,6 Prozent der Wähler an die Urnen, nachdem 2009 die Wahlbeteiligung bei 37,9 Prozent gelegen war. Einen neuen Rekord gab es bei der Briefwahl: Über 27.000 Anträge wurden für beide Wahlen gestellt und bearbeitet. 2009 waren es noch knapp über 19.000.
„Die kräftig gestiegene Beteiligung an der Europawahl zeigt, dass Europa an Bedeutung für das Leben der Menschen in Mannheim gewinnt“, kommentierte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz bei der Bekanntgabe des vorläufigen amtlichen Endergebnisses. „Bei der Gemeinderatswahl blieb die Wahlbeteiligung gegenüber 2009 konstant, obwohl zahlreiche neue Wahlberechtigte hinzugekommen sind. Immer mehr Bürger haben sich bei beiden Abstimmungen für die bequeme Möglichkeit der Briefwahl von zu Hause aus entschieden.“
Gemeinderatswahl
Um 22.28 Uhr stand das Stimmzettelergebnis der Gemeinderatswahl in Mannheim fest: Hierzu wurden die abgegebenen Stimmzettel gezählt, ohne kumulierte oder panaschierte Stimmen zu zählen.
Nach diesem groben ersten Ergebnis bleibt die SPD stärkste Kraft im Mannheimer Gemeinderat mit 31,7 (2009: 32,4) Prozent der abgegebenen Stimmen. Die CDU verlor von 31,7 auf 27,3 Prozent, Die Grünen blieben mit 14,3 (2009: 14,1) Prozent nahezu unverändert. Deutlich zulegen konnte die Mannheimer Liste, die 8,2 (2009: 6,1) Prozent erreichte. Neu im Mannheimer Gemeinderat ist die AfD, die aus dem Stand 7,4 Prozent erreichte. Die Linke vereinte 5,6 (2009 4,6) Prozent der Stimmen auf sich, die FDP verlor kräftig: Sie erzielte 3,3 (2009: 6,8) Prozent der Stimmen.
Insgesamt gaben 89.750 von 232.328 wahlberechtigten Mannheimerinnen und Mannheimern ihre Stimme bei der Gemeinderatswahl ab.
Am Montag beginnt um 8 Uhr die Feinauszählung der Stimmen für die Gemeinderatswahl: Rund 600 Mitarbeiter der Stadtverwaltung zählen dann die kumulierten und panaschierten Stimmen. Dabei ergeben sich erfahrungsgemäß noch Änderungen gegenüber dem am Wahlabend ermittelten ersten Stimmzettelergebnis.
Europawahl
Um 20.51 Uhr waren die 171 Mannheimer Stimmbezirke für die Europawahl ausgezählt und Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz gab als Leiter des Kreiswahlausschusses das vorläufige amtliche Endergebnis für Mannheim bekannt. Dabei war der Bundestrend auch in den Mannheimer Ergebnissen erkennbar: Die SPD konnte zulegen und bei der Europawahl mit 30,1 Prozent der Stimmen stärkste Partei in Mannheim werden. Damit löste sie im Vergleich zur letzten Europawahl die CDU ab, die Stimmen abgeben musste und auf 28,2 Prozent kam. Drittstärkste Kraft wurden trotz Verlusten erneut Die Grünen mit 14,2 Prozent. Den vierten Platz belegte aus dem Stand die AfD mit 9,7 Prozent der Stimmen. Die Linke konnte minimal zulegen und wurde mit 5,9 Prozent fünftstärkste Kraft bei der Europawahl in Mannheim. Die FDP verlor am stärksten und kam auf 4,0 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Bereits um 18.36 Uhr lag das erste Ergebnis eines der 171 Mannheimer Wahlbezirke vor: 201 Stimmen waren dazu auf dem Scharhof auszuzählen. Insgesamt gaben 88.282 von 200.318 wahlberechtigten Mannheimerinnen und Mannheimern ihre Stimme bei der Europawahl ab.
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz gratulierte dem wiedergewählten Mannheimer Abgeordneten im Europa-Parlament, Peter Simon.
Am Wahltag sorgten über 1.600 Wahlhelfer in 51 Wahlgebäuden sowie den ‚Zentralen‘ im Rathaus E 5 und im Bürgerhaus N 1 dafür, dass die beiden Abstimmungen in den 171 Wahlbezirken (davon 30 Briefwahlbezirke) reibungslos abliefen. „Die Wahlhelfer haben einen Sonntag in unsere Demokratie investiert“, lobte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreiswahlausschusses und des Gemeindewahlausschusses. „Ohne dieses bürgerschaftliche Engagement wären demokratische Wahlen nicht durchführbar.“ Kurz dankte auch den Verwaltungs-Auszubildenden, die im ‚Lehrbetrieb Wahlbüro‘ Ansprechpartner für die Anliegen der Wahlberechtigten waren und die organisatorische Vorbereitung der Wahl wesentlich unterstützen. Der ‚Lehrbetrieb Wahlbüro‘ ist eine Mannheimer Besonderheit, der von hauptamtlichen Mitarbeitern des Fachbereichs Rat, Beteiligung und Wahlen betreut wird. Bei ihnen bedankte sich der Oberbürgermeister ebenso wie bei den Mitgliedern der Wahlausschüsse für ihre zuverlässige und gute Arbeit.