In vielen Briefkästen landen derzeit unseriöse Zahlungsaufforderungen von dem ZFM Zentral Forderung Management, dem Gross Forderungsmanagement und der Inkasso Group Ltd. Die zweifelhaften Inkassounternehmen sind laut Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz im österreichischen Wien ansässig.
„Die Forderungsschreiben wirken auf den ersten Blick seriös“, warnt Christian Gollner, Rechtsreferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Die Betroffenen werden aufgefordert, bis zu 200 Euro auf ein Bankkonto in Bulgarien zu überweisen. Für den Fall, dass keine Zahlung vorgenommen wird, drohen die Unternehmen rechtliche Schritte an. Grund für die Forderung ist laut dem Verbraucherschützer die Inanspruchnahme von Gewinnspieldiensten oder der angebliche Kauf eines elektronischen Anrufblockers. „. Betroffene, die sich gegen die Forderung wehren wollen, haben Probleme, die Unternehmen zu erreichen. Christian Gollner weiß: „Unter den angegebenen Telefonnummern meldet sich in der Regel niemand.“
Verbraucher sollten solche Schreiben und angebliche Forderungen sehr kritisch prüfen. „Nur Rechnungen aus wirksam geschlossenen Verträgen müssen bezahlt werden“, erklärt der Rechtsexperte. Die Verbraucherzentrale rät grundsätzlich, unberechtigten Forderungen schriftlich per Fax oder Brief zu widersprechen. „Wenn keine Leistung in Anspruch genommen wurde, sollten die Verbraucher auch nichts zahlen“, sagt Christian Gollner nachdrücklich. Wer sich nicht schriftlich wehrt und die Angelegenheit auf sich beruhen lässt, dem droht nach mehrmaliger Mahnung ein negativer Eintrag bei einer Auskunftei, zum Beispiel der Schufa. Einen Musterbrief erhalten Betroffene in den örtlichen Beratungsstellen und Stützpunkten der Verbraucherzentrale sowie im Internet unter www.vz-rlp.de/musterbrief-inkasso. Wer hinter einem bestimmten Schreiben einen Betrug vermutet, kann diesen bei der Polizei anzeigen.
Individuell beraten die örtlichen Beratungsstellen und Stützpunkte der Verbraucherzentrale nach Terminvereinbarung unter 06131/28480.