Zu einem letzten Treffen in der Fastnachtskampagne lud Oberbürgermeister Sebastian Schrempp zum traditionellen Heringsessen am Aschermittwoch ein. Symbolisch in „Trauerkleidung“, im schwarzen Frack und mit Zylinder, sind die Rheinstettener
Fastnachts-Aktiven in die „Taifun-Pfanne“ gekommen. Mit dabei Ehrenbürger Kurt Roth, Bürgermeister Clemens Hauk, Ortsvorsteher Gerhard Bauer und Stadtrat Manfred Rihm und Walter Linsin. Linsin, der an diesem Tag Geburtstag hatte und die Glückwünsche des Oberbürgermeisters wie der versammelten Mannschaft entgegen nehmen konnte.
„Ich schaue in müde, aber in glückliche Gesichter. In Rheinstetten wurde wieder ausgiebig gefeiert. Sie alle hier haben gut besuchte Prunksitzungen und eine tolle Straßenfastnacht veranstaltet“, so der Oberbürgermeister. Den Umzügen in Forchheim und Neuburgweier wurde dabei „seit den meteorologischen Wetteraufzeichnungen das beste Wetter aller Zeiten beschert“, was einen enormen Besucherstrom ausgelöst hat. Dabei haben die veranstaltenden Vereine in punkt Vorkehrung und Sicherheit hervorragende Arbeit geleistet. Und das war gut so.
Beim Umzug in Forchheim waren die Gäste friedlich. Weniger friedlich ging es nach dem Umzug in Neuburgweier im Bereich der Festhalle zu. Dort tauchte eine größere Schar von Störern auf und hat für Randale und reichlich Ärger gesorgt. „Ein solches Verhalten ist völlig inakzeptabel, und in so einem Fall muss dezidiert eingegriffen werden. Wie wir künftig damit umgegangen gilt in der Nachbetrachtung unter Einbeziehung von sozialen Netzwerken zu erörtern“, so der Oberbürgermeister beim Resümeeziehen. Persönlich dankte Schrempp dem anwesenden örtlichen DRK und dem Polizeiposten in Rheinstetten für die tatkräftige Hilfe und Unterstützung.
Trotz dem Vorkommnis nach dem Umzug am Rosenmontag ermunterte Schrempp die Aktiven und Verantwortlichen in den Vereinen in ihrer Mühe um die Brauchtumspflege nicht nachzulassen. In launigen Worten wollte er noch festgehalten wissen, dass es sich, die Umzüge künftig nur noch alle drei Jahre stattfinden zu lassen, nur um ein Gerücht handelt, denn nach wie vor steht die Stadt hinter den Fastnachtsaktivitäten ihrer Vereine.
Schweren Herzens – „schließlich seien die närrischen Tage wieder viel zu früh, völlig erwartet und trotzdem überraschend davon gegangen“ – aber den traditionellen Gepflogenheiten entsprechend, wurde von den Narren zur Herstellung der öffentlichen Ordnung der Rathausschlüssel samt Stadtkasse an das Stadtoberhaupt zurückgegeben. Ohne Humor und Contra ging das Ganze allerdings wieder nicht von statten. Denn sichtlich Freude bereitete es Eintracht-Sitzungspräsidenten Franz Becker im Namen der Rheinstettener Fastnachts-Aktiven den erwirtschaften Betrag der Fünften Jahreszeit, den der Schultes zuletzt bei der Seniorenfastnacht von den Narren wiederum eingeklagt hatte, in stolzer Höhe von 11,11 Euro nebst Gummibärlen, detaillierten Erläuterungen und den Hinweis auf den nächsten 11.11. an das Stadtoberhaupt zu übergeben.
Eine persönliche Revanche des Oberbürgermeisters – speziell für Franz Becker, der sein Ehrenamt als Eintracht-Sitzungspräsident nach 26 Jahren in jüngere Hände übergeben wird und mit der zu Ende gehenden Kampagne als „Frontmann-Fasenachter“ quasi die „letzte Runde dreht“ – ließ nicht lange auf sich warten. „Eine letzte Runde drehen“ im Sinne des Wortes war für Becker vom Schultes in geheimer Mission organisiert. Und eine recht spektakuläre Überraschung war es dann für Becker, als der deutsche Motoball-Meister Frank Bücher mit seiner knatternden Cross-Maschine durch die Terrassentür in das Vereinslokal fuhr, um Becker zu einer „Ehrenrunde“ auf dem Taifun-Platz abzuholen. Bücher ließ es mit Becker auf dem Rücksitz auf dem Spielgelände ordentlich knattern – zum Schrecken, aber auch zur Freude des scheidenden Sitzungspräsidenten samt der jubelnden Menge.