Innenminister Roger Lewentz hat im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms 2014 insgesamt 20 Ortsgemeinden in Rheinland-Pfalz als Schwerpunktgemeinden anerkannt. Ab dem Programmjahr 2014 werden insgesamt 129 Dörfer von einer Schwerpunktanerkennung profitieren.
„Rund 17 Millionen Euro stehen in diesem Jahr zur Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Mit dieser Summe können wichtige Projekte realisiert werden die zur weiteren Verbesserung der Infrastruktur in unseren Dörfern beitragen werden“, betonte Lewentz.
Der Minister hat die Anerkennungsschreiben heute im Schloss Waldthausen bei Mainz den Vertretern der Gemeinden übergeben. Dabei wurden die Teilnehmer auch anhand praxisorientierter Beispiele über die Chancen und Möglichkeiten einer Schwerpunktanerkennung informiert.
Als Schwerpunktgemeinden 2014 werden anerkannt:
Ortsgemeinden Altleiningen (Landkreis Bad Dürkheim); Höheinöd (Südwestpfalz); Jeckenbach und Meddersheim (Bad Kreuznach); Krickenbach und Reichenbach-Steegen (Kaiserslautern); Krunkel, (Altenkirchen); Mülheim an der Mosel und Reil (Bernkastel-Wittlich); Neuburg (Germersheim); Nohn (Vulkaneifelkreis); Osterspai (Rhein-Lahn-Kreis); Pronsfeld (Bitburg-Prüm); Relsberg (Kusel); Siershahn (Westerwaldkreis); Siesbach (Birkenfeld); Silz, (Südliche Weinstraße); Spiesheim (Alzey-Worms); St. Katharinen (Neuwied); Welschbillig (Trier-Saarburg);
Die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erfolgt auf die Dauer von sechs Jahren. Für die Stärkung der Innenentwicklung steht eine qualifizierte Bauberatung für private und öffentliche Bauherrn zur Verfügung. Zusammen mit der Dorfmoderation werde damit ein umfassender Beteiligungsprozess in Gang gesetzt und ein zukunftsbeständiges Leitbild könne entwickelt werden, so Lewentz. Die Ergebnisse dieser breit angelegten Informations- Bildungs- und Beratungsarbeit seien elementare Bestandteile der zu erarbeitenden Entwicklungskonzepte.
„Aufgrund der grundsätzlichen Bedeutung der Durchführung einer Dorfmoderation, der kostenfreien Bauberatung und der Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für die Dorferneuerung, wurden deren Fördermöglichkeiten bereits im Jahr 2009 nochmals deutlich verbessert“, informierte der Minister.
Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Art Selbstverpflichtung verbunden, sich der Dorferneuerung im besonderen Maße anzunehmen.
„Nur wer Bereitschaft zeigt für die eigene Ortsgemeinde und damit für die Heimat selbst Verantwortung zu übernehmen und wer mitbestimmen und mitgestalten darf, identifiziert sich mit der geleisteten Arbeit und übernimmt Verantwortung“, sagte Lewentz.
Nur so könne man den Wohnstandort Dorf noch attraktiver und lebensfähiger gestalten. Schwerpunkte der Dorferneuerung seien struktur- und funktionsverbessernde Maßnahmen, die zur Stärkung und Wiederbelebung der Ortskerne beitragen und damit die unverwechselbare Siedlungs- und Kulturlandschaft erhalten.
Mittlerweile haben rund 80 Prozent der Gemeinden ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet.
„Die Dorferneuerung hat sich zu einer der größten Bürgerinitiativen des Landes entwickelt“, so der Minister.
Allein im Programmjahr 2013 seien in der Dorferneuerung 30 Dorfmoderationen mit einer Gesamtzuwendung in Höhe von rund 350.000 Euro gefördert worden. Insgesamt 154 öffentliche und 1075 private Maßnahmen wurden durch die Dorferneuerung unterstützt. Mit der Gesamtfördersumme in Höhe von 20,3 Millionen Euro sind Investitionen in Höhe von 113 Millionen Euro ausgelöst worden.
„Das ist ein klarer Beleg auch für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung“, sagte Lewentz.
Gerade kleinere orts- bzw. regionsansässige Handwerks- und Gewerbebetriebe würden von diesen vielfältigen und qualitativ anspruchsvolleren Arbeiten der Dorferneuerung profitieren.