Fremde – Fremdsein – Entfremdung

Mit dem vielschichtigen Thema „Fremde – Fremdsein – Entfremdung“ beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe der pfälzischen Literatur- und Kulturzeitschrift „Chaussee“, das bei zahlreichen Pfälzer Autoren auf Resonanz gestoßen ist; darunter finden sich überdurchschnittlich viele Frauen wie Ute-Christine Krupp, Madeleine Giese, Eva Paula Pick, Monika Katharina Böss, Marliese Fuhrmann und Helga Schneider.

Die Beiträge kreisen um Gefühle der Verlorenheit über Entfremdung als gesellschaftspolitisches Phänomen bis hin zu Problemen der Migration. 

Im Mittelpunkt der Ausgabe um Fremde, Fremdsein, Fremdheit, Entfremdung, Befremdung steht Georg Büchner, der mit Vehemenz gegen die Verkrustungen seiner Zeit anschrieb. Als Kind von Flüchtlingen kannte sich der rastlose Revolutionär, der in die Schweiz fliehen musste, wo er – gerade mal 23-jährig – 1837 starb, mit Fremdheitsgefühlen aus. Dass er mütterlicherseits pfälzische Wurzeln hatte, wissen nur einige; dass ihm seine Pfälzer Großmutter aus erster Hand von den Skurrilitäten am Pirmasenser Hof des Landgrafen Ludwigs IX. erzählen konnte, was ihm als Inspirationsquelle seines literarischen Schaffens diente, dürfte bislang weitgehend unbekannt sein. Ein umfangreiches Interview mit der Leiterin des Büchnerhauses in Goddelau, Rotraud Pöllmann, bietet hierzu viel Interessantes, manch Neues und sicher einiges zum Lachen. Ein Essay von Martin Kämpchen geht der Frage nach, was westliche Menschen seit dem 18. Jahrhundert an Indien fasziniert. Rezensionen interessanter Neuerscheinungen runden die 144 Seiten starke Ausgabe der „Chaussee“ ab. Heft 32 ist für fünf Euro im Buchhandel sowie über den Online-Buchshop des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, www.pfalzgeschichte.de, erhältlich (ISSN 1436-1442). Ein Abonnement mit zwei Ausgaben pro Jahr kostet zehn Euro frei Haus und kann telefonisch unter 0631 3647-121 bestellt werden.