Die nur für Schweine, nicht aber für den Menschen hochgefährliche Afrikanische Schweinepest rückt näher an Deutschland heran. Sie wurde erstmals bei Wildschweinen im Grenzgebiet von Polen und Litauen zu Weißrussland festgestellt.
Die hochinfektiöse Tierseuche kann auf mehreren Wegen eingeschleppt werden. Zum Beispiel über infizierte Fleischprodukte wie Salami oder Schinken, die im Reiseverkehr aus den osteuropäischen Ländern mitgeführt werden, obwohl ein generelles Einfuhrverbot von Lebensmitteln in die EU besteht. Aber auch Tiertransporte aus osteuropäischen Ländern können die Tierkrankheit nach Deutschland bringen. Auch von Jagdreisen aus dem wildreichen und deshalb beliebten Baltikum kann das Virus durch mit Blut oder Kot toter Tiere infizierte Ausrüstungsgegenstände, Kleidung oder Trophäen den Weg nach Deutschland finden.
Das Veterinäramt appelliert deshalb an Reisende, Jäger, Landwirte und Unternehmer, besondere Vorsicht walten zu lassen, damit die Tierseuche nicht fahrlässig in die heimischen Schweinebestände eingeschleppt wird. Landwirtschaftliche Betriebe, die Schweine halten sind aufgefordert besondere Vorsicht walten zu lassen: So darf kein betriebsfremdes Personal die Ställe betreten, die Ställe selbst sind geschlossen zu halten und durch Umzäunungen vor Kontakt mit Wildschweinen zu schützen.
Beim Ausbruch der Schweinepest werden sofort Sperrbezirke um die betreffenden Höfe gebildet und alle Tiere in diesem Bereich müssen getötet werden. Der Handel mit Schweinen und Schweinefleisch würde als Folge zum Erliegen kommen, was Deutschland, das nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes mit 5,5 Millionen Tonnen Schlachtgewicht der weltweit drittgrößte Schweinefleischerzeuger nach China und den USA ist, enorme wirtschaftliche Folgen hätte.
Der Erreger gelangte vermutlich im Jahr 2007 aus Afrika nach Georgien und breitete sich von dort über Russland, Weißrussland nach Litauen und Polen aus.
Bei Fragen steht das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung unter der Tel.Nr. 0721/936-6860 zur Verfügung.