Am 21,92.2014 haben Staatsministerin Doris Ahnen und die Präsidenten der 11 staatlichen Hochschulen im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK) die neuen Zielvereinbarungen zur Fortsetzung der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz unterzeichnet.
Skizziert sind darin die Entwicklungs- und Forschungskonzepte, mit denen die einzelnen Hochschulen ihren Profilbildungsprozess weiter voranbringen wollen.
Durch die Forschungsinitiative werden seit Sommer 2008 die vier staatlichen rheinland-pfälzischen Universitäten und seit Herbst 2010 die sieben staatlichen Fachhochschulen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit um Personal, Investitionen und Drittmittel weiter gestärkt. Diese auf Strukturbildung angelegte Strategie des Wissenschaftsministeriums zielt auf die autonome Profilbildung jeder Hochschule und setzt auf vorhandene Stärken. Die Forschungsförderung hat bis Ende 2013 ein Volumen von über 100 Mio. Euro erreicht. Für die Fortsetzung der Initiative bis 2016 ist ein Gesamtvolumen von rund 60 Mio. Euro fest eingeplant. Die Mittel der Forschungsinitiative stehen den Hochschulen außerhalb der Grundfinanzierung für ihre profilbildenden Forschungsschwerpunkte und -zentren zur Verfügung. Mit dem neu eingerichteten Strategiefonds hat die Hochschulleitung ein zentrales Steuerungsinstrument, um gezielt hochschulweite Maßnahmen beispielsweise zur Nachwuchsförderung, Gleichstellung, Qualitätssicherung, Forschungsinfrastruktur, zum Wissenstransfer und zur Internationalisierung anzustoßen.
Die Technische Universität Kaiserslautern hat mit der Umsetzung der Forschungsinitiative ihre auf der Basis des Hochschulentwicklungsplans definierte Forschungsstrategie kontinuierlich weiterentwickelt. Die Universität hat in den vergangenen Jahren durch die Einrichtung ihrer profilbildenden Forschungszentren und -schwerpunkte und durch die weitere Vernetzung der Fachbereiche untereinander ein gut entwickeltes und klar identifiziertes wissenschaftliches Profil in den Bereichen Natur- / Materialwissenschaften und Mathematische Modellierung & Simulation / Ingenieurwissenschaften herausgearbeitet. Der Bereich Nutzfahrzeugtechnologie stellt ein weiteres Kernelement des Profilbildungsprozesses dar.
Die Forschungszentren
Center for Mathematical and Computational Modelling (CM)² und
Forschungszentrum Optik und Materialwissenschaften (OPTIMAS)
sowie sechs profilbildende Forschungsschwerpunkte sind der Kern der Disziplinen-übergreifenden Forschung im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften an der TU Kaiserslautern. Die damit erreichte hohe wissenschaftliche Sichtbarkeit und Reputation führte auch zur substanziellen Internationalisierung der TU Kaiserslautern.
„Die Technische Universität Kaiserslautern versteht die Forschungsinitiative als einen zentralen Baustein ihres Strategieplans Forschung. Wir wünschen uns sehr, dass das Land das erfolgreiche Förderinstrument der Forschungsinitiative langfristig weiterführt und uns so die Möglichkeit gibt, unser hohes Renommee in der Wissenschaft national und international weiter auszubauen. Dazu ist die heute unterzeichnete Förderphase 2014-2016 der richtige Schritt“, betonte Universitätspräsident Prof. Helmut Schmidt. „Mit der Fortsetzung der Forschungsinitiative werden bestehende Alleinstellungsmerkmale weiter ausgebaut werden. Mit dem Ziel einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, der Weiterentwicklung von Konzepten zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie mit ihrer Internationalisierungsstrategie schreibt die TU Kaiserslautern ihre Profilbildung fort.“ Die TU Kaiserslautern erhält im Rahmen der Forschungsinitiative bis 2016 eine jährliche Förderung in Höhe von 5,44 Millionen Euro.
Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen sagte anlässlich der Unterzeichnung der neuen Zielvereinbarung: „Die Universitäten und Fachhochschulen des Landes haben ihre Forschungsstärken in den vergangenen Jahren klar herausgearbeitet und ausgebaut. Im Fall der TU Kaiserslautern wird der vielversprechende Brückenschlag zwischen den traditionell starken technischen Disziplinen zu den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften angestrebt. Zugleich legt die Universität künftig ein noch stärkeres Gewicht auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Forschungsinitiative hat sich hierbei als Erfolgskatalysator bewährt und wichtige Impulse geliefert.“
Eine zentrale Komponente der mit der Forschungsinitiative verbundenen Zielsetzung ist die weitere Steigerung der Drittmitteleinwerbung. Hierbei ist insbesondere die Vorbereitung von Konzepten zur Einrichtung koordinierter Programme, finanziert beispielsweise durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), mit strukturbildender Wirkung ein wichtiger Meilenstein im Prozess der universitären Profilentwicklung gewesen.
Die Konzepte für DFG-Sonderforschungsbereiche sowie die Einrichtung von internationalen Forschergruppen und internationalen Graduiertenkollegs tragen maßgeblich zur Umsetzung der zentralen Ziele des universitären Profilbildungsprozesses bei und unterstützen besonders die weitere Vernetzung der Natur- und Ingenieurwissenschaften in Kaiserslautern.
Bei der Umsetzung der Maßnahmen wurde in den vergangenen Jahren besonderes Gewicht auf die gezielte Einbindung strategischer Partner und die Weiterführung des Wissens- und Technologietransfers gelegt. Die Nutzung der Standortvorteile durch Verbindung zu den Instituten der Science Alliance Kaiserslautern e.V., hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von international renommierten Studien- und Forschungseinrichtungen am Standort Kaiserslautern, sowie die Einbindung in die Universität der Großregion UniGR haben die bestehende starke Verzahnung zu regionalen und überregionalen industriellen Forschungszentren weiter vorangetrieben. Mit der Science Alliance Kaiserslautern e.V. konnte ein komplementäres Tool für die Förderung der anwendungsnahen Forschung und Technologieentwicklung am Standort verstetigt werden.
Die TU Kaiserslautern fördert mit eigenen Mitteln gezielt neue entwicklungsfähige Bereiche mit Potential. Mittelfristig sollen so koordinierte Programme etabliert und zu universitären Forschungsschwerpunkten aufgebaut werden.
Die TU Kaiserslautern setzt ferner mit ihrem künftig hochschulweit agierenden TU-Nachwuchsring auf eine universitätsweite Servicestruktur zur Bündelung ihrer Aktivitäten in der Nachwuchsförderung. Dort sollen gezielt Personalentwicklungsmaßnahmen zur individuellen Förderung und interdisziplinären Vernetzung des hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses angeboten werden. Zudem setzt die Universität ihre Juniorprofessuren-Programme in der Forschungsinitiative gezielt dazu ein, die Anzahl von Frauen in ihren Profilbereichen zu erhöhen.