In einem Schreiben an den hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, hat der Mainzer Oberbürgermeister die hessische Landesregierung eindringlich gebeten, im Interesse des Lebensraumes Rhein-Main dem weiteren Verfahren um die Aufstellung von Windenergieanlagen auf dem Taunuskamm den gebührenden Stellenwert einzuräumen.
Die Taunuswälder begrenzen den dicht besiedelten Rhein-Main-Raum nach Nordwesten und bieten damit eine Silhouette, die der Stadtlandschaft einen attraktiven Rahmen gibt. Auch in Mainz tragen die Taunushöhen zur visuell wahrnehmbaren Identität der Stadt wie auch des Umlandes bei. Diese Silhouette droht nun an einer herausragenden Stelle zerstört zu werden.
Ausgelöst durch ein Pressegespräch des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz – mit nachfolgender gut illustrierter Berichterstattung in der Allgemeinen Zeitung Mainz – wurden die geplanten Windenergieanlagen auf dem Taunuskamm im Bereich Hohe Wurzel auch in Mainz zum öffentlich diskutierten Thema. Michael Ebling: „Nachdem in den vergangenen Jahren auch die Landeshauptstadt und noch stärker die Planungsregion Rheinhessen-Nahe vielfältige Erfahrungen mit der – ohne Frage notwendigen – Nutzung der Windenergie sammeln durfte, möchte ich Sie darum bitten, vor einer endgültigen Entscheidung über diesen Standort noch einmal alle Aspekte des Vorhabens gründlich abzuwägen.
Die Taunus-Wälder stellen für viele Städte und Gemeinden des Rhein-Main-Gebietes, darunter auch die Stadt Mainz, eine wichtige Naherholungszone und einen ökologischen Ausgleichsraum dar. Der unbesiedelte Teil der Wald- und Forstlandschaft macht den Taunuskamm für Wanderer, Spaziergänger, Flora und Fauna zu einem der wenigen weitgehend stillen Räume unserer dynamischen und vor allem durch den Fluglärm sehr belasteten Rhein-Main-Region“.