Ein kleines orangefarbenes Dokument, das Leben retten kann: der Organspendeausweis. 1,8 Millionen Versicherte der KKH Kaufmännische Krankenkasse erhalten diesen Pass im Pocketformat in diesen Tagen per Post nach Hause geschickt. „Jeder, der den Ausweis samt Informationsschreiben im Briefkasten findet, sollte sich einen Moment Zeit nehmen, über das Thema Organspende nachzudenken“, sagt Peter Benninger vom KKH-Serviceteam in Neustadt/Wst.. Auch ein Gespräch mit Angehörigen oder Freunden kann bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein.
In der Frage für oder gegen eine Organspende gibt es grundsätzlich kein richtig oder falsch. Entscheidend ist vielmehr, dass jeder Einzelne eine eigene Meinung zu diesem Thema vertritt. Im Ernstfall, also bei Feststellung des Hirntods, müssen sonst die Angehörigen über diese wichtige Frage entscheiden. „Wer rechtzeitig seine Haltung zur Organspende mit Eltern, Ehepartner oder Kindern besprochen hat, kann den Hinterbliebenen in einer Ausnahmesituation eine große Last nehmen“, erklärt Benninger. Noch besser sei es, wenn der eigene Wille im Organspendeausweis ausdrücklich dokumentiert ist. Bei einem Unfall wird er schnell gefunden und Ärzte und Sanitäter können entsprechend reagieren.
Viele Befürchtungen wie etwa bei einem Unfall nicht mehr richtig medizinisch versorgt zu werden, seien unbegründet, so Benninger. Das Ziel aller medizinischen Maßnahmen im Falle eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung ist es, das Leben des Patienten zu retten. Die Frage nach einer Organspende wird erst erörtert, wenn der Hirntod festgestellt wurde. In diesem Fall müssen auch nicht zwangsläufig alle Organe entnommen werden. Laut Transplantationsgesetz hat jeder potentielle Spender die Möglichkeit, im Vorfeld ohne Begründung zu bestimmen, welche Organe entnommen werden dürfen und welche nicht. Im Organspendeausweis sind dafür entsprechende Felder vorgesehen.
Fast 12.000 Menschen haben im vergangenen Jahr auf ein lebensrettendes Organ gewartet, aber nur 3.511 Organe wurden gespendet. Diese Menschen, die dringend auf ein Spenderorgan hoffen, werden ihren Spendern ihr weiteres Leben stets dankbar sein. Auch wenn sie nichts über den Spender und dessen vorheriges Leben wissen, denn die Wahrung der Anonymität von Organspender und -empfänger ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Auf der Internetseite www.fuers-leben.de berichten Organspendeempfänger über ihr persönliches Schicksal und ihren Neustart mit einem Spenderorgan in ein neues Leben. Hier können sich Interessierte auch über viele weitere offene Fragen informieren.
Auch die KKH hat alle wichtigen Informationen im Internet unter www.kkh.de/organspende zusammengestellt. Ebenso liefern die Broschüren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter www.organspende-info.de weitere aufschlussreiche Argumente zum Thema. Für persönliche Fragen ist das gebührenfreie Infotelefon zur Organspende unter 0800 9040400, montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr geschaltet.