Elf Jahre Deutsch-Amerikanisches Bürgerbüro (GACO)

Integration der US-Bürger

Die Kaiserslauterer Militärgemeinde und die Stadt Kaiserslautern eröffneten am 19. Februar 2003 das erste Deutsch-Amerikanische Bürgerbüro oder Amerikanern German-American Community Office (GACO) genannt. Die Bedeutung des Büros als Partner und Anlaufstelle im täglichen Zusammenleben der Nationen ist von immer größerer Bedeutung.

Dem Bürgerbüro kommt, vor allem durch die ständig steigende Anzahl der in Kaiserslautern und Umgebung stationierten Amerikaner, eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Beziehungen zwischen Deutschen und Amerikanern zu. Zur Zeit sind 52.000 Amerikaner in Stadt und Kreis Kaiserslautern stationiert und damit 14.000 mehr als noch vor elf Jahren.

Das GACO hat im Herbst letzten Jahres seinen 30.000ten Kunden begrüßen können, was zeigt, dass die angebotenen Dienste sehr gut angenommen werden. Sowohl von deutscher als auch von amerikanischer Seite kommen sehr viele Fragen in allen möglichen Bereichen des täglichen Lebens auf, die hier zentral beantwortet werden können. Die Fragen betreffen größtenteils Ämter und Behörden beider Länder, mit denen das GACO durch aktuellen Informationsaustausch Hand in Hand arbeitet und interagieren kann. Somit wird der Umgang der Kunden mit diesen Institutionen in einer fremden Sprache erleichtert und die jeweiligen Stellen ebenfalls entlastet. Die gesammelten Erfahrungen der letzten elf Jahre bieten eine fundierte Basis für kompetente Hilfestellung in allen Bereichen des täglichen Zusammenlebens von Amerikanern und Deutschen.

Die Räumlichkeiten der international ausgerichteten Anlaufstelle befinden sich in einem Flügel im Rathaus Nord, direkt gegenüber vom Rathaus.

Von ihrer Ankunft und dem Beginn ihres Aufenthaltes hier in Deutschland erhalten amerikanische Mitbürgerinnen und -bürger in dieser Einrichtung alle Auskünfte, die sie benötigen, um sich in der ungewohnten Umgebung schnell zurechtzufinden. Dafür steht ihnen zweisprachiges Personal zur Verfügung. Die Mitarbeiter geben den Amerikanern zum Beispiel Unterstützung bei Behördengängen, Tipps zur Freizeitgestaltung und helfen aus, wenn es mit der fremden Sprache im Alltag hapert. Dadurch werden die Amerikaner stärker als zuvor in das lokale Geschehen einbezogen. Davon profitieren wiederum der Handel, die Gastronomie, Kulturinstitutionen und weitere Dienstleister hier in Kaiserslautern.

Der höchste Bedarf an Unterstützung werde, nach Angaben des Bürgerbüros, bisher bei Verwaltungsangelegenheiten gezeigt, wenn es beispielsweise um die Beantragung eines internationalen Führerscheins, einer Aufenthaltserlaubnis, eines Anwohnerparkausweises oder um eine Ummeldung des Wohnsitzes geht. Oft ist auch das Thema Kultur von Interesse: Wo gibt es einen englischsprachigen Film im Kino? Welche Zeitungen gibt es in Kaiserslautern? Oder: Wo werden Sprachkurse angeboten? Das drittwichtigste Thema der Bürger scheint der Wunsch nach Vermittlung von Kontakten und Adressen zu sein. Innerhalb dieser Rubrik leisteten die engagierten Mitarbeiter des Deutsch-Amerikanischen Bürgerbüros auch schon einmal Unterstützung bei der Ahnenforschung. Weitere Bürger-Anfragen der letzten Jahre bezogen sich unter anderem auf die Themen Wirtschaft, Tourismus, Militärische Inhalte und Sport.

Auch die deutschen Bürger ziehen einen Nutzen aus der Anlaufstelle, denn sie erhalten hier Antworten auf Fragen, die das deutsch-amerikanische Zusammenleben in der Region betreffen. Außerdem haben Vereine, Institutionen und Firmen, die sich im Bereich der deutsch-amerikanischen Beziehungen engagieren oder spezielle Dienstleistungen für Amerikaner anbieten, die Möglichkeit, im Bürgerbüro auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Wer nicht persönlich vorbeikommen kann, findet im Internet unter www.gaco-kl.de rund um die Uhr Informationen oder kann per E-Mail Auskünfte einholen.

Ein weiteres Ziel des Deutsch-Amerikanischen Bürgerbüros besteht darin, auf die internationale Kompetenz in der Region aufmerksam zu machen. Vor mehr als 60 Jahren wurden die ersten amerikanischen Einheiten hier stationiert. Seitdem haben die Westpfälzer spezielle Kenntnisse erworben, die auch für international ausgerichtete Firmen von großem Nutzen sein können. Da die Amerikaner in Stadt und Landkreis Kaiserslautern mehr als ein Fünftel der Bevölkerung stellen, gilt Kaiserslautern als die amerikanische Stadt in Europa. Der amerikanische Name K-town, der als Synonym für Kaiserslautern geprägt wurde, deutet darauf hin.

Mittlerweile ist es gelungen, durch das Deutsch-Amerikanische Bürgerbüro die Integration der US-Bürger in das deutsche Gemeinwesen – auch durch Einbindung amerikanischer Vereine am Rahmenprogramm lokaler Veranstaltungen – zu fördern und somit hat die Einrichtung sich als Zukunftsmodell für Militärgemeinden erwiesen. Das zeigt auch das vielfältige Interesse ausländischer Städte mit US-Stationierungsstreitkräften, die in ihrem Land solch eine Einrichtung als wertvolle Verbesserung der Lebensqualität für die dort stationierten Amerikaner anbieten möchten und das Entstehen von Problemsituationen im Vorfeld vermeiden wollen. Besuche ausländischer Delegationen aus Japan, Korea und Spanien sind nur einige Beispiele für den Vorbildcharakter dieser Einrichtung.

Die Öffnungszeiten des GACO sind montags bis mittwochs von 9 bis 13 Uhr, donnerstags von 14 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr. Darüber hinaus ist das Büro per Telefon (0631-363-3010) und E-Mail (info@gaco-kl.de) zu erreichen und im Internet (www.gaco-kl.de) vertreten.