Im Jahr 2012 wurde in Heidelberg so viel neuer Wohnraum geschaffen wie seit 15 Jahren nicht mehr. Das zeigt der aktuelle Bautätigkeitsbericht der Stadt Heidelberg. Demnach wurden 2012 insgesamt 868 Wohnungen fertiggestellt – dieses Niveau wurde zuletzt 1997 erreicht. Schon heute ist absehbar, dass sich dieser Trend in 2013 und 2014 fortsetzt.
Ein Grund für die Steigerung im Jahr 2012 sind die zwei Neubaugebiete „Im Bieth“ im Stadtteil Kirchheim sowie „Im Schollengewann“ in Wieblingen. Auch der Neubau von 307 Studentenwohnungen in Handschuhsheim nördlich der Straße Im Neuenheimer Feld sowie 147 fertiggestellte Wohnungen in einem Seniorenzentrum im Pfaffengrund schlagen zu Buche.
„Auf einem guten Weg“
„Wir sind auf einem guten Weg“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner über das Ergebnis. „Viele neue Wohnungen sind die beste Antwort auf die große Nachfrage nach Wohnungen in Heidelberg. Es steht jetzt schon fest, dass wir dieses Niveau fortsetzen. Denn mit der Bahnstadt und den Konversionsflächen kommen nochmals mehrere tausend Wohnungen dazu.“
Bereits jetzt sind für das Jahr 2013 allein in der Bahnstadt 762 fertiggestellte Wohnungen bekannt. Die Stadt Heidelberg geht deshalb davon aus, dass das Ergebnis des Jahres 2012 in 2013 noch einmal erheblich übertroffen werden kann.
„Heidelberg ist und bleibt ein attraktiver Standort mit einer hohen Nachfrage nach Wohnraum“, betont Erster Bürgermeister Bernd Stadel: „Deshalb unternehmen wir große Anstrengungen zur Schaffung von neuem Wohnraum. Mit den 868 fertiggestellten Wohnungen in 2012 liegen wir weit über dem Ziel des städtischen Wohnungsentwicklungsprogramms von 500 neuen Wohnungen pro Jahr.“
Mit 337 Wohnungen führt Handschuhsheim die Statistik der im Jahr 2012 fertiggestellten Wohnungen an. An zweiter Stelle folgt die Bahnstadt mit 233 fertiggestellten Wohnungen: Sie wird sich im Jahr 2013 wesentlich deutlicher im Bautätigkeitsbericht niederschlagen. Den dritten Platz belegt der Pfaffengrund mit 154 fertiggestellten Wohnungen. Platz vier geht an Wieblingen mit 72 Wohnungen, darunter allein 63 Einfamilienhäuser im Neubaugebiet „Schollengewann“. In Kirchheim wurden 44 Wohnungen fertiggestellt.
Rund 40 Prozent der 2012 fertiggestellten Wohnungen sind Ein- oder Zweiraumwohnungen. Ebenfalls rund 40 Prozent haben drei oder vier Räume, rund 20 Prozent fünf Räume oder mehr.
Neuer Wohnraum für Studierende
Besonders großer Bedarf besteht in Heidelberg traditionell an studentischem Wohnraum. Insgesamt wurden in den letzten fünf Jahren über tausend neue Wohnungen für Studierende geschaffen – darunter rund 190 im Holbeinring, 70 auf der Konversionsfläche Römerstraße, rund 440 im Neuenheimer Feld sowie rund 340 Studentenappartements im „Campus Viva“ in der Bahnstadt. Damit wurde seit 2008 Wohnraum für mehr als 1.800 Studenten geschaffen.
Rund 73.000 Wohnungen im Gesamtbestand
Insgesamt gab es Ende des Jahres 2012 in Heidelberg 19.409 Wohngebäude und 73.175 Wohnungen. Der größte Vermieter in Heidelberg ist die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH): Sie ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt Heidelberg und unterhält rund 7.200 Wohnungen – fast 15 Prozent aller Mietwohnungen in Heidelberg. Ihr Mietpreis liegt dabei deutlich unter dem Heidelberger Mietspiegelniveau: Rund die Hälfte aller GGH-Wohnungen werden derzeit zu Mieten zwischen 3,04 Euro und der selbstgesetzten Obergrenze von 5,75 Euro pro Quadratmeter angeboten.