Was in den Ortsbezirken wie Dansenberg, Einsiedlerhof oder Erfenbach bereits hervorragend funktioniert, wird ab Juli 2014 flächendeckend im ganzen Stadtgebiet eingeführt: Die Papiertonne. Das bisherige Sammeln von Papier und Pappe in transparenten Säcken in der Kernstadt wird auf blau gekennzeichnete Gefäße umgestellt. Für dieses umfassende Projekt laufen die Vorbereitungen beim Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungs-Eigenbetrieb der Stadt Kaiserslautern (ASK) bereits auf Hochtouren.
Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz will die Ressourceneffizienz durch Verstärkung des Recyclings verbessern. Der ASK als öffentlich-rechtlicher Entsorger gibt sein Bestes, um diese Ziele nachhaltig und wirtschaftlich umzusetzen. „Wir wollen Wirtschaftlichkeit mit verantwortungsvollem ökologischem Handeln verbinden. Jeder Einzelne kann durch sein ökologisches Verhalten dazu beitragen, die Zukunft unserer Kinder zu sichern“, erklärt Rainer Grüner, Werkleiter des ASK. Im Jahre 2012 gingen rund 76 Prozent der in Deutschland produzierten Papier-, Pappe- und Kartonagen-Mengen wieder in den Stoffkreislauf zurück. Die Papierindustrie setzte im Jahr 1990 knapp 49 Prozent Altpapier ein, im Jahr 2012 bereits 71 Prozent. Diese Steigerung senkte den Holz-, Wasser- und Primärenergieverbrauch pro Tonne Papier.
Über 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz benutzen bereits eine Altpapiertonne. Wie die Erfahrung gezeigt hat, liegt dort die gesammelte Papiermenge höher als in den Gebieten, in denen die Sack- oder Bündelsammlung durchgeführt wird. Mit Einführung der „Blauen Tonne“ soll auch in der Stadt Kaiserslautern der Anreiz verstärkt werden, mehr Wertstoffe, im Idealfall einhundert Prozent, getrennt vom Restabfall zu sammeln. Ein positiver Nebeneffekt der Tonne: Die Arbeitsbedingungen der Müllwerker werden deutlich verbessert. Sie müssen keine schweren Säcke mehr vom Boden aufheben und in die Fahrzeuge werfen. Zudem ist auch für die Kunden die Handhabung von rollbaren Gefäßen um ein Vielfaches einfacher als das Heben schwerer Säcke. Straßenbilder mit umherfliegendem Papier oder Kartonagen durch aufgerissene Säcke am Abholtag werden der Vergangenheit angehören.
Durch die Vermarktung der gesammelten Altpapiermengen werden Einnahmen erzielt, die jedem Abfall-Gebührenzahler zugute kommen. Der ASK rechnet durch die „Blaue Tonne“ mit einer gesteigerten Sammelmenge von höherer Qualität. Die Erlöse aus der Vermarktung des Altpapiers sind in der Abfallgebühr bereits jetzt kostenmindernd mit eingerechnet. Die Einführung der Papiertonne führt deshalb weder zu einer Zusatzgebühr noch zu einer Gebührenerhöhung. Die Regeltonne, die jedem Haushalt und Gewerbebetrieb zur Verfügung gestellt wird, hat ein Volumen von 240 Litern und wird alle vier Wochen geleert. Wer einen nachgewiesenen größeren Bedarf hat, kann auf Antrag sein Gefäßvolumen oder seinen Leerungsrhythmus erhöhen. In besonderen begründeten Ausnahmefällen kann ein Antrag auf Beibehaltung der Sacksammlung gestellt werden. Die Formulare hierzu sind zur Zeit in Bearbeitung und stehen ab dem 1. April zur Verfügung.