In den Betrieben der Stadt und des Kreises Kaiserslautern werden künftig vermehrt Menschen arbeiten, die sich neben ihrem beruflichen Engagement auch um die Versorgung und Pflege ihrer hochbetagten Eltern kümmern müssen.
Im Rahmen des Projekts „Wir machen uns fit für die demografischen Herausforderungen“ sollen die Arbeitnehmer und Arbeitgeber für das Thema „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“ sensibilisiert werden. Bei einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung am 28. Januar 2014 in der Kreisverwaltung Kaiserslautern erläuterte Joachim Färber, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern, gemeinsam mit dem Kreisbeigeordneter Gerhard Müller und Dr. Philip Pongratz von der Wirtschaftsförderung sowie Vertretern von Pflegestützpunkten und Ersatzkassen Strategien, die Hilfsangebote in Stadt und Kreis Kaiserslautern noch besser publik zu machen. Färber betonte, dass das Thema „Pflege“ das sozialpolitische Geschehen der künftigen Jahre bestimmen werde, umso wichtiger sei es rechtzeitig Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Mit insgesamt 20 Ambulanten Pflegediensten und 22 stationären Pflegeeinrichtungen ist die Region Kaiserslautern gut aufgestellt. „Allerdings sind Versorgungstrukturen immer nur dann hilfreich, wenn sie bekannt sind und genutzt werden“, so Färber. Die insgesamt sieben Pflegestützpunkte im Landkreis und der Stadt Kaiserslautern übernehmen hier die wichtige Funktion, als Beratungs- und Koordinationsstellen pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen zu helfen, den Zugang zu den verfügbaren Hilfe- und Unterstützungssystemen zu finden. „Das flächendeckende Angebot der Pflegestützpunkte sollte bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern bekannt sein, bevor ein akuter Pflegefall in der Familie eintritt“, betonte Kreisbeigeordneter Müller. „Der Vorteil unseres Projektes ist damit offensichtlich, denn: gut informierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für den Fall des Pflegefalls innerhalb der Familie besser gerüstet und kennen die Hilfs- und Entlastungsangebote“, ergänzte Färber.
Die professionelle Begleitung einer häuslichen Pflegesituation trägt maßgeblich zur Entlastung der Betroffenen bei und erleichtert es, Beruf und Pflege miteinander zu vereinbaren. Gezielte Informationen über die vorhandenen Pflegestrukturen sollen zeigen, dass es Mittel und Wege gibt, Beruf und Pflege miteinander zu vereinbaren, ohne dass Betroffene oder Arbeitgeber negativ belastet werden. Somit sollen vor allem direkte negative Auswirkungen auf die beruflichen Leistungen vermieden werden. Dr. Pongratz erläuterte, dass die Unterstützung bei der Hilfe zur Pflege ein enormer Gewinn für die Unternehmen sei, denn deren Erfolg hänge von der Leistungsfähigkeit ihrer Arbeitnehmer ab. „Die Stabilisierung der häuslichen Pflegesituation und die damit einhergehende Entlastung pflegender Angehöriger tragen auch zur Erhaltung der betrieblichen Leistungen von betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei und sind so das PLUS für die teilnehmenden Betriebe. Ich möchte alle Betriebe auffordern: Beteiligen Sie sich an diesem Projekt!“, schloss Färber.
Weitere Informationen zu den Angeboten und den Pflegestützpunkten erhalten sie für das Stadtgebiet unter der Telefonnummer: 0631 / 365 2280 und den Landkreis unter der Telefonnummer: 0631 / 7105 248.