Ob bei beißendem Wind oder bei milden Dezembertemperaturen, die dritte Ettlinger Sagentour „Underground III“ trifft den Nerv der Zuschauer, die durch dieses etwas andere Puppenspiel Ettlingens Unterwelt bestens kennen lernen. Denn die Hauptfigur Mirko Sommer, alias Carsten Dietrich von dem Figurentheater marotte, führt erneut als Mitarbeiter der Stadtreinigung, Abteilung Parapsychologie gemeinsam mit einem meineidigen und deshalb untoten Ratsherrn durch Ettlingens „Keller“.
Vom Lapidarium unter dem Schloss geht es nach einer kurzen Stippvisite beim Narrenbrunnen zum Hotel-Restaurant Hofgarten, das über einen beeindruckenden und weit verzweigten Gewölbekeller verfügt und seine Sagengäste mit einem deftigen Leichenschmaus und einem „Glüh“-Cidre verwöhnt. Viele der Besucher zeigten sich über diesen architektonischen Schatz im Untergrund mehr als begeistert und genossen es sichtlich, ihre Blicke durch die Gewölbehallen schweifen zu lassen, um sich dann wieder in den Bann ziehen zu lassen von Dietrichs kongenialem Puppenspiel. Denn eine ganze Menagerie an unterschiedlichsten Puppenspielarten läßt er auftreten. Alle eigens gefertigt für die Ettlinger Sagentour, die nun in ihren verdienten Frühjahrs- und Sommerschlaf geht, um dann im kommenden Winter wieder den untoten Ratsherrn auf seine Erlösung warten zu lassen. Die beiden anderen Sagentouren, jene mit dem Geist des unseligen Bäckermeisters Ignaz Mehlwurm und jene mit der verstorbenen Markgräfin Sibylla Augusta, der Mirko Sommer Nähkästchen-Geschichten zu entlocken weiß, die gehen dafür im Frühjahr und Sommer in die achte Runde. Im Gegensatz zur Untergrundsagentour spielen sie nämlich im Freien und bedürfen daher der entsprechenden Temperaturen für Spieler und Publikum.
„Die neue Sagentour war immer ausverkauft“, freute sich Petra Roth, Leiterin der Stadtinformation, die sich besonders beim Wirt des Hofgartens für „sein Mitspielen“ bedankte.
Karten für die Sagentouren I und II gibt es unter www.reservix.de oder bei der Stadtinformation im Schloss ab dem 27. Januar. Treffpunkt ist der Kurt-Müller-Graf-Platz beziehungsweise die Rathausbrücke.