Asylantenheim in Rheinstetten-Forchheim erweitert

Mehr Platz für Flüchtlinge

Gemeinsame Begehung und Besichtigung eines der neuen Gebäude im Rheinstettener "Silberstreifen"

Seit Mitte 2012 war die Zahl der Asylanträge im Landkreis Karlsruhe stark gestiegen. Das Landratsamt erweiterte im Auftrag des Landes die Wohnplätze von 200 in den vierstelligen Bereich. Neu ist die Erweiterung in Rheinstetten-Forchheim.

Landrat Christoph Schnaudigel informierte vor Ort die Kreistagsfraktion von Bündnis ’90/Die Grünen und geladene Medienvertreter ausführlich über den Stand der Baumaßnahmen. Das tat er mit Unterstützung seiner Mitarbeiter, der Heimleitung und dem Bürgermeister von Rheinstetten, Sebastian Schempp.

Ein schlichtes Containerdorf – so war der allgemeine Eindruck. Nach nur vier Monaten Bauzeit wurde die Phase der Erweiterung abgeschlossen und 24 neue Plätze geschaffen, von denen 21 noch im Januar besetzt werden. Die „mobilen Wohneinheiten“ wie sie genannt werden, wurden zu je 12 Containern zusammengestellt, bei denen sich jeweils 6 an den schmalen Seiten gegenüberstehen und dort einen Mittelgang bilden. Außen kommt eine Aluminiumfassade dran, fertig ist das Gebäude, von denen zu den drei bestehenden vier neue hinzukamen. Schön ist die Siedlung nicht, aber ordentlich. Sie liegt in der kleinen Ortschaft „Silberstreifen“ (Neu-Forchheim), zwischen Segelflugplatz und einem Gelände des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums. Ruhig ist es dort, oft umrunden Jogger das Gelände, in einiger Entfernung kann man eine Fleischfabrik sehen. In der Ortschaft Silberstreifen, den der Messetunnel durchquert, befindet sich ein kleiner Laden und ein Bahnhof der Stadtbahn. „Nur drei unserer elf Heime liegen außerhalb von größeren Ortschaften!“ betonte Schnaudigel.

In der Erweiterung wurde erstmals die neue Vorschrift umgesetzt, die jedem Heimbewohner nun 7 statt nur der bisherigen 4,5qm zusteht. Das geschieht in Neu-Forchheim ganz pragmatisch: Die Vierbettzimmer werden nur noch mit maximal drei Bewohnern belegt.

Probleme gab es bisher nicht, der Heimleiter sprach von einem harmonischen Zusammenleben im Provisorium. Größter Feind sei die Langeweile. Die neuen Bewohner werden aus Mazedonien kommen. Vorgesehen ist eine Bearbeitungsdauer der Asylanträge von 3 Monaten – in der Realität sind es oft zwei Jahre.