Seit dem letzten Jahr lebt ein Bienenvolk auf einem Dach des Hochschulcampus der Hochschule Mannheim, das in Kooperation mit dem Imkerverein in Speyer und der Imkerverband Rheinland-Pfalz von einer Imkergruppe der Hochschule betreut wird. Ende letzten Jahres konnte der erste Campushonig gewonnen werden. Der Bienenstock ist über eine elektronische Stockwaage mit einem bundesweiten Monitoring Netzwerk unter dem Namen TRACHTNET verbunden.
Der Bienenstock wird von den aus den Fakultäten für Elektrotechnik und für Verfahrens- und Chemietechnik stammenden Mitgliedern der Imkergruppe betreut und regelmäßig durchgesehen und begutachtet. Das Bienenvolk mit seiner anderthalb Jahre alten Königin (Königinnen werden zwischen 3 und maximal 5 Jahre alt, „normale“ Bienen nur wenige Wochen), zeichnet sich neben seinem hervorragenden Sammelerfolg durch seine besondere Sanftmut aus. Es befindet sich zurzeit in der „Wintertraube“, in der es die kalte Jahreszeit überbrückt.
Hiermit leistet die Hochschule einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Überall ist ein Sterben von Honig- und Wildbienen zu beobachten. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: die Zerstörung von Lebensräumen, eingeschleppte Krankheiten, Pestizideinsatz und Monokulturen in der Landwirtschaft. Die Stadt bietet Bienen erstaunlich gute alternative Lebensbedingungen. In Grünanlagen und Gärten blüht es vielfältig, oftmals pestizidfrei und länger als auf dem Land. Was liegt da näher als die Strategie, den Bienen zu ihrer Rettung die Stadt als Rückzugsgebiet anzubieten und dort vermehrt anzusiedeln?
Vom Bienenstock der Hochschule Mannheim konnten zwischenzeitlich ca. 20 kg Honig von so hoher Qualität gewonnen werden, dass er nicht nur die strengen Qualitätsnormen des Deutschen Imkerbundes erfüllte, sondern bei der Honigprämierung 2013 sogar die Auszeichnung mit der silberne Kammerpreismünze erreichen konnte.