Neue Wege zur Umsetzung der Energiewende gehen der Landkreis Karlsruhe und die Stadt Bruchsal: In Form eines Quartierskonzeptes sollen in der Bruchsaler Südstadt in einem zusammenhängenden Gebiet zunächst technische und wirtschaftliche Einsparmöglichkeiten von Energie aufgezeigt und im Nachfolgenden auch umgesetzt werden. Mit der Vertragsunterzeichnung am vergangenen Dienstag erfolgte der Startschuss für das ehrgeizige Projekt.
„Von den gewonnenen Daten profitieren die Eigentümer und Mieter von privaten, gewerblichen und kommunalen Gebäuden“, erläuterte die Geschäftsführerin der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe Birgit Schwegle. In einem ersten Schritt werden die sich im Quartier befindlichen Immobilien erfasst und hinsichtlich ihrer energetischen Potenziale ausgewertet. Danach können die Eigentümer eine neutrale Beratung erhalten, wie sie ihre Gebäude energetisch verbessern können. Dadurch können nicht nur Energiekosten gespart und CO2-Emissionen vermindert, sondern auch die Werte der Immobilien gesteigert werden. „Quartierskonzeptionen sind der richtige Weg, um die Energiewende von der Basis her umzusetzen“, führte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel aus. Mit dem Gewerblichen Bildungszentrum mit den Balthasar-Neumann-Berufsschulen I und II habe der Landkreis größtes Interesse an energetischen Verbesserungsmaßnahmen. Er hofft, dass viele Eigentümer aufgezeigte Potenziale auch tatsächlich realisieren. „
Die Stadt Bruchsal beteiligt sich an dem Projekt, weil der globale Klimawandel auch nach lokalen Antworten verlangt“, sagte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. Kommunen spielten auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz und Klimaschutz eine Schlüsselrolle. Ein integriertes Quartierskonzept biete zudem die Chance, die Energiekosten zu senken und die Wohnqualität für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu verbessern. Für Geschäftsführer Peter Solberg ist die Energie- und Wasserversorgung Bruchsal (ewb) als lokaler Energieversorger prädestiniert, um den Bruchsaler Bürgerinnen und Bürgern ihr Fachwissen aus den guten Erfahrungen mit den verschiedensten Energieeffizienzprojekten zur Verfügung zu stellen. Die ewb sei darüber hinaus Garant dafür, dass die entsprechenden Vorschläge aus dem Maßnahmenkatalog im Rahmen eines tragfähigen Konzepts auch umgesetzt werden.
Das Quartier wird umschlossen von den Straßenzügen Franz-Sigel-Straße, Eschenweg, Waldstraße und sowie Ulmen-, Lärchen- und Tannenweg und umfasst 343 Immobilien. Die Quartierskonzeption wird im Rahmen des Förderprogramms der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW mit 79.000 EUR gefördert, der verbleibende kommunale Anteil von rund 42.000 EUR wird anteilig vom Landkreis Karlsruhe, der Stadt Bruchsal und der ewb getragen.